Thomas Beutelschmidt Livres






Dieses Heft dokumentiert den von Thomas Beutelschmidt und Kay Hoffmann organisierten Workshop «Wer nicht produziert, lebt reduziert! Alternative Medienarbeit in Berlin West und Ost bis 1990». Er fand im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsprojektes zur «Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1945 bis 2005» statt. Die Idee des Workshops war zum einen, Mitstreiter*innen von damals als Zeitzeugen in West und Ost zu Wort kommen zu lassen und Ausschnitte aus signifikanten Produktionen zu zeigen: Wie unterscheiden sich ihr Selbstverständnis und ihr politisches oder künstlerisch-ästhetisches Profil, wie ihre Arbeitsweisen oder Produktionsbedingungen? Welche Zielgruppen wollten und konnten sie als Beobachter oder Konfliktbeteiligte erreichen? In welchem Verhältnis standen Inhalt und Form, Wort und Bild, autodidaktisches Agieren und handwerkliche Qualität? Wie stark beeinflussten die kritischen Mediendiskurse und der herrschende Zeitgeist die inhaltliche Ausrichtung?
Ost - West - Global
- 499pages
- 18 heures de lecture
„The iron curtain is a porous one“ – konstatierten amerikanische Beobachter bereits in den 1960er Jahren mit Blick auf das Fernsehen in Ost und West. Denn schon damals haben Programm und Technik die Systemgrenzen überschritten. Durch Interaktion und Vernetzung der Sender entstand bei aller Spezifik regionaler Binnenräume und Kalter-Kriegs-Rhetorik ein sich wandelnder transnationaler Kommunikationsraum. In Ost – West – Global analysiert Thomas Beutelschmidt die multilaterale Medienkooperation der sozialistischen Staatengemeinschaft mit ihrer Internationalen Rundfunk- und Fernsehorganisation (OIRT) sowie den Distributionsnetzen Intervision und Intersputnik. Zugleich bestimmt die vorliegende Studie den Einfluss des sozialistischen Fernsehens und seiner Institutionen auf die globale Telekommunikation. Dabei kontextualisiert Ost – West – Global das Fernsehen des Ostblocks in den jeweiligen gesamthistorischen und politischen Rahmenbedingungen, den ideologischen Narrativen und sich überlagernden Machtdiskursen sowie den daraus resultierenden kulturellen Implikationen. Auf diese Weise ordnet sie die Strategien und Aushandlungsprozesse der Protagonisten ein und macht auch komplexe Entwicklungen nachvollziehbar. Die Studie verfolgt einen grenz- und medienüberschreitenden Forschungsansatz, der Fragestellungen der Medien-, Kommunikations- und Technikgeschichte mit Perspektiven der Kultur-, Zeit- und Diplomatiegeschichte verbindet.
Das literarische Fernsehen
Beiträge zur deutsch-deutschen Medienkultur- Redaktionelle Mitarbeit: Christiane Breithaupt
- 242pages
- 9 heures de lecture
Für die DDR wie für die Bundesrepublik kann ein besonderes Verhältnis zwischen Literatur und Fernsehen nachgewiesen werden. Die hier zusammengefassten Beiträge benennen zum einen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im fernsehliterarischen Kanon der beiden Mediensysteme; zum anderen werden die Bedeutung der Literatur für die Etablierung des Fernsehens und ihre Funktion heute reflektiert, Modelle und Prinzipien literarischer Adaption bzw. Präsentation vorgestellt sowie der besonderen Inszenierung dramatischer Vorlagen für den Bildschirm nachgegangen. Damit will der Band einen weiteren Beitrag zur Rekonstruktion und Analyse der deutsch-deutschen Medienlandschaft leisten und zu einem kontrastiven Dialog zwischen Ost und West anregen.
Für das Gesamtprogramm des DDR-Fernsehens kommt der Hauptabteilung Fernsehdramatik und Ihrem immensen Korpus eine konstitutive Bedeutung zu. Mit dieser Studie wird erstmals versucht, alle vom Teilprojekt „Literaturverfilmung“ erfassten szenisch gestalteten Sendungen, die auf literarischen Vorlagen beruhen, zu kategorisieren sowie das vielschichtige Text- und Autorenspektrum zu kommentieren. Dabei wird konkret das Verhältnis zwischen epischen und dramatischen Adaptionen sowie zwischen erbe und Gegenwart bestimmt und spezifische Präsentations- und Produktionsformen literaturbasierter Programme unterschieden. Es erschien einerseits notwendig, auf einer theoretischen Ebene die Interaktion der kulturellen Subsysteme Literatur und fernsehen mit Hilfe des Kanonbegriffs zu klären sowie den verwendeten Adaptionsbegriff und die diversen Gattungen oder Genres der Adaption zu definieren; anderseits werden aber auch die die DDR-Fernsehdramatik prägenden Organisationsstrukturen rekonstruiert und die Zusammenarbeit von Autoren mit dem Massenmedium beschrieben. Im Ergebnis bilden die gewonnenen Erkenntnisse über formalästhetische und inhaltliche Schwerpunkte und Lücken, über institutioneller Entwicklungen und Verschiebung im Bereich Literaturverfilmungun verzichtbare Bausteine einer „Programmgeschichte des DDR-Fernsehens - komparativ“
Ein Palast und seine Republik
- 271pages
- 10 heures de lecture