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Otto Hans Ressler

    12 novembre 1948
    Die Verleumdung
    Das Spiel
    Serenade für ein Verlorenes Wort
    Das Mädchen mit dem Hut
    Dort endet unsere Kunst
    Und endlich wird es still. Kriminalroman
    • Der Protagonist verabscheut die Aufmerksamkeit der Medien, die nach einem alten Skandal um Valerie wieder auf ihn fokussiert sind. Die Berichterstattung ist sensationsgierig und verzerrt, während der Kunstmarkt auf seine Werke reagiert. Er fühlt sich von Gerüchten und Halbwahrheiten umgeben und leidet unter dem versteckten Hass der Journalisten.

      Und endlich wird es still. Kriminalroman
    • Der Titel des Buches ist ein Zitat aus dem Roman Das unbekannte Meisterwerk von Honoré de Balzac. Dieser beschreibt darin die Ratlosigkeit, ja, das Entsetzen der Fachwelt angesichts eines abstrakten Gemäldes – 80 Jahre, bevor Wassily Kandinsky das erste abstrakte Gemälde tatsächlich malte. Dort endet unsere Kunst ist ein Buch über die Kunst und ihren Markt, über Künstler und Sammler, Kunstliebhaber und Kunstverächter, über das Elend und den Triumph der Kunst. Es ist ein Buch voller Geschichten und Anekdoten, und voller Versuche, das Phänomen Kunst zu ergründen. Dort endet unsere Kunst ist eine Hymne an die Kunst. Dabei werden die Schattenseiten des Kunstbetriebes nicht ausblendet.

      Dort endet unsere Kunst
    • In seiner spannenden Novelle „Die Verleumdung“ geht Otto Ressler im glanzvollen Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts dem Phänomen des fast vergessenen Antisemitismus jener Epoche nach. Baron Salomon Schön nimmt es mit den Verleumdungen des deutschnationalen und antisemitischen Reichsratsabgeordneten Gerwald Holomek auf, und klagt ihn wegen Ehrenbeleidigung und Rufschädigung. „Die Verleumdung“ ruft die dunkle Seite des heute so verherrlichten „Wien um 1900“ mit seinen latend wirkenden, abstrusen Verschwörungstheorien wieder in Erinnerung.

      Die Verleumdung
    • Künstlerinnen sind im Kunstbetrieb traditionell benachteiligt. Lange wurden sie ins Kunsthandwerk abgedrängt, allenfalls das Malen von Blumen wurde ihnen zugestanden. Bis heute sind die Werke weiblicher Künstler in den Museen und am Kunstmarkt stark unterrepräsentiert. Sich in diesem schwierigen Umfeld durchzusetzen, verlangt nicht nur Begabung, sondern auch Mut und Durchsetzungsvermögen. Soshana mußte 1938 mit ihrer Familie aus Österreich flüchten. Als sie siebzehn war, porträtierte sie in den USA berühmte Emigranten. 1948 hatte sie ihre erste große Ausstellung im Circulo de Bellas Artes, dem bedeutendsten Museum Havannas. Sie ging nach Paris, bezog das ehemalige Atelier von André Derain und schloß Freundschaft mit Alberto Giacometti, Yves Klein, Frantisek Kupka, Constantin Brancusi und Jean-Paul Sartre. 1953 lud Pablo Picasso sie nach Vallauris ein. Die beiden hatten eine kurze, heftige Affäre, aus der Soshana floh, weil sie fürchtete, von Picasso völlig vereinnahmt zu werden. Sie bereiste, mittlerweile eine erfolgreiche Künstlerin, die ganze Welt. Sie war nicht nur eine großartige Malerin, sondern auch ein ausgesprochen politischer Mensch. Ihre Unabhängigkeit war ihr außerordentlich wichtig. Sie malte, obwohl teilweise gelähmt und blind, bis zu ihrem Tod in Wien.

      Soshana
    • Wahre Kunst ist einzigartig und unwiederholbar. (JP Morgan) Wer Kunst kauft, geht davon aus, daß es sich um ein Original handelt. Denn allein das Original befriedigt das Verlangen des Sammlers nach Einzigartigkeit. Eine Kopie wäre peinlich, eine Fälschung eine Katastrophe. Der ganze Kunstmarkt baut auf diesen Begriffen auf: Originalität, Einzigartigkeit, Echtheit. Sie sind der Schlüssel zum Verständnis der oft gigantischen Beträge, die für Kunstwerke bezahlt werden. Ein Original kostet das Hundertfache einer Kopie; eine Fälschung ist praktisch wertlos. Die Geschäftsbasis der Galeristen, Händler, Kuratoren, Auktionatoren, Kritiker, Sammler und Kunstliebhaber ist der Mythos von der Aura des Originals. Das Kunstwerk gilt als Ausdruck der Weltsicht und Schöpferkraft des Künstlers. Und verkörpert damit jenes Ideal, das im Zentrum unserer aus Renaissance, Aufklärung und Romantik hervorgegangener Weltsicht steht: das freie schöpferische Individuum. Der Wert eines Kunstwerks erklärt sich aus seiner Bedeutung als Symbol dieses zentralen Ideals unserer Kultur. Wenn ein Kunstwerk echt ist, kann es keine Fälschung sein. Und wenn es eine Fälschung ist, kann es nicht echt sein. Was aber, wenn zwischen einem echten und einem gefälschten Kunstwerk nicht unterschieden werden kann, z. B. weil die Fälschung keine Nachahmung ist, sondern gewissermaßen authentisch? Und was, wenn sich herausstellt, daß die angeblich nur der echten Kunst innewohnende Aura, diese unvergleichliche, faszinierende Wirkung auf den Betrachter, auch Fälschungen entfalten können? „Die Irreführung“ erzählt die Geschichte von Max Tormeister, der sich aus einfachsten Verhältnissen zum erfolgreichen Galeristen und Sachverständigen für klassische Moderne hocharbeitet. Sein wachsendes Selbstbewußtsein erleidet einen empfindlichen Rückschlag, als er mehrere Schiele-Fälschungen erwirbt. Als Ernst Pfeiffer, der wegen seiner Erfolglosigkeit als Künstler zum Fälscher wurde, aus dem Gefängnis entlassen wird, nimmt Max ihn unter seine Fittiche. Gemeinsam beschließen sie, Ernst Pfeiffers vom Markt verschmähte Bilder unter Vorspiegelung einer erfundenen Biographie als Werke eines verschollenen ungarischen Künstlers der 1930er Jahre auszugeben. Der Coup gelingt – bis erste Zweifel laut werden, ob dieser Künstler überhaupt existiert hat. Die handelnden Personen dieser Geschichte sind frei erfunden. Die Handlung selbst allerdings nicht. Und der Markt, in dem dies möglich ist, auch nicht.

      Die Irreführung
    • Der Bildhauer Jakob Thurner hat nicht mehr lange zu leben. Auf dem Krankenbett diktiert er seine Erinnerungen – von seiner Kindheit in einem Tiroler Bergdorf bis zu seinem Aufstieg als Bildhauer und Emailkünstler in Wien. An der Kunst fasziniert ihn nicht, „schöne Bilder zu malen“, sondern ihre Magie, ihr Geheimnis. Ende der 1960er Jahre entdeckt er den Computer als „magisches“ Kunstinstrument – und mit ihm eine neue Art, Kunst zu schaffen und damit eine neue Art von Kunst. Jakob Thurner erzählt aber auch von seinem Leben abseits der Kunst: Von der Not während des Ersten Weltkriegs; von Valerie, seiner Freundin, Geliebten, Muse und Frau; von den politischen Verwerfungen der 1930er Jahre und den Übergriffen der Nazis; von seiner Berufung an die Krakauer Akademie und der Flucht vor der Roten Armee. Jakob Thurner ist keine reine Kunstfigur. Seine künstlerischen Intentionen basieren auf den Aufzeichnungen des Bildhauers und Computerkünstlers Otto Beckmann. Dennoch ist „Die Gerechtigkeit der Hölle“ keine Biographie, sondern ein Künstlerroman. Denn: Für einen Künstler gibt es nur ein Kriterium: Ist das Werk gelungen oder nicht? Wird es den eigenen Ansprüchen gerecht oder nicht? Ob es ein Kunstwerk ist, sollen die Leute entscheiden, die Kritiker, die Fachleute. Davon gibt’s ja genug. Der Künstler trägt seine Kriterien sozusagen in sich. Er ist sich gewissermaßen selbst sein Maßstab. Er hat auch keine andere Wahl – das ist die Crux unserer Zunft. Aber das ist auch ihr ungeheures Potential. AUTHORBIO: Otto Hans Ressler wurde 1948 in Knittelfeld geboren. Er war in leitender Funktion im Grazer und im Wiener Dorotheum tätig, ist gerichtlich beeideter Kunstsachverständiger und gründete mit mehreren Partnern 1993 das „Auktionshaus im Kinsky“ in Wien. Von ihm sind unter anderem erschienen: Grenzgänge, Zeitenlos (EDITION VA bENE), Der Markt der Kunst und Das Mädchen mit dem Hut. Seit 2013 ist Ressler als Partner des „Kinsky“ in Pension gegangen und widmet sich „nur noch“ dem Schreiben.

      Die Gerechtigkeit der Hölle