Matthias Arning Livres






Der Erhebung in der DDR fehlte es 1989 an dieser eigentümlichen Euphorie, die durch die Idee des Fortschritts motiviert wird. Vielleicht braucht die Revolution den Fortschritt aber nicht. Vielleicht muß die Vorstellung der Revolution nicht mit dem Fortschrittsgedanken korrespondieren. Denn recht betrachtet ist die Revolution unnötig. Die Idee des Fortschritts macht sich verzichtbar. Das befindet zumindest der Marquis de Condorcet, der die Erfahrung einer revolutionären Erhebung gemacht hat. Der Sozialphilosoph war 1789 dabei, in Frankreich. Heute wird der Gegenspieler Robespierres zu Unrecht kaum mehr rezipiert.
„Frankfurt für Anfänger“ ist eine Handreichung für Ankommende und neue Frankfurter. Es ist eine Liebeserklärung an die Stadt und ein Leitfaden, um zu verstehen, was Frankfurt ausmacht und warum sich der Weg dorthin lohnt. Subjektiv und nicht vollständig, vermittelt es dennoch, warum Frankfurter ihre Stadt Heimat nennen – trotz aller Macken und ohne Kitsch. Das Buch lädt dazu ein, den eigenen Weg durch Frankfurt zu finden. Wer den Eisernen Steg überquert hat, ist bereits mittendrin. Die Lektüre erfolgt nach eigenem Ermessen, ganz so, wie man in Frankfurt lebt. Es gibt zwar Konventionen, wie die sieben Kräuter der Grünen Soße oder den Handkäs' ohne Gabel, doch Frankfurt ist ein Ort der Spontaneität, nichts für Dogmatiker. Man muss ankommen, Adorno nachtrauern, am Fleischautomaten im Norden einen Braten kaufen, in der Paulskirche die Demokratie retten und im Senckenberg-Museum die Erdplattenverschiebungen erkunden. Nach diesen Erlebnissen kann man sich als kein Anfänger mehr fühlen. Das Buch ist flexibel und lädt ein, Kapitel für Kapitel zu entdecken. Lassen Sie sich von Ihrer Neugier leiten und von „Frankfurt für Anfänger“ inspirieren: Treffen Sie Schopenhauer auf dem Hauptfriedhof, erklimmen Sie das „Ich-Denkmal“ am Main und genießen Sie die Abenddämmerung über dem Lohrberg. Wenn daraus Liebe zu Frankfurt entsteht, ist das kein Schaden.
Petra Roth
- 222pages
- 8 heures de lecture
Politik aus Leidenschaft Petra Roth regiert Frankfurt mit Eleganz und Eloquenz Nach 17 Jahren kehrt Petra Roth dem Frankfurter Rathaus den Rücken. Doch die scheidende Oberbürgermeisterin bleibt das Gesicht Frankfurts. Weil sie anders Politik gemacht hat - mutig, selbstbewusst, leidenschaftlich. Das ist bei den Menschen gut angekommen. Mit einer solchen Politik lässt sich ein Staat machen. Petra Roth bleibt als Vorbild. Im Augenblick ist Politik nur ein anderes Wort für Verdruss. „Die da oben“ gelten als unerreichbar, machtgierig, von eigenen Interessen geleitet. Politik muss aber gar nicht Verdruss heißen. Politik kann auch bedeuten, etwas für das Gemeinwesen aus Leidenschaft zu tun. So macht Petra Roth Politik. Kommunale Politik, weil von den Städten aus die zentralen Weichenstellungen für das 21. Jahrhundert erfolgen sollten. Petra Roth ist die großen Themen unserer Tage angegangen, stand als Frankfurter Oberbürgermeisterin für die Internationalität ihrer Stadt und hat im Alltag auch als Präsidentin des Deutschen Städtetages bewiesen - das Zusammenleben der nach Individualität strebenden Bürger kann in einer sich auf ihre großen Traditionen besinnenden Stadtgesellschaft gelingen. Wenn man Politik mit sicherem Instinkt und großen Gefühlen macht.
Die Auseinandersetzung um die Entschädigung von Zwangsarbeitern hat das wiedervereinigte Deutschland nachhaltig erschüttert. Matthias Arning, der die Debatte als Journalist intensiv verfolgt hat, untersucht die Materie in ihrer historischen wie politischen Dimension. Er fragt nach Opfern und Tätern in der NS-Kriegswirtschaft, rekonstruiert die Verhandlungen zwischen Politik, Wirtschaft und Anwälten und stellt die Entschädigungsdiskussion in den großen Kontext öffentlichen Erinnerns in der Bundesrepublik.