Arbeiten und Leben im Basler Blindenheim
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Die Geschichte der Rotkreuz Sektion Bern-Mittelland
Mit dem Zusammenschluss der Berner Rotkreuzsektionen und dem Kantonalverband per 2018 geht die lange Geschichte der Sektion Bern-Mittelland als eigenständige Rechtseinheit zu Ende. Das Buch nutzt die Gelegenheit, um einen Blick zurückzuwerfen auf die bewegte Geschichte der Sektion. Im Zentrum des Denkens und Handelns standen immer die Menschen, seien es die Empfänger von Leistungen, die Mitarbeitenden als auch die Freiwilligen. Das vorliegende Werk bietet eine umfangreiche, sorgfälltig recherchierte und reich bebilderte Auslegeordnung der Sektionstätigkeiten im Wandel der Zeit.
Die Bedeutung der «Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige» im kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Basel
Die Gesellschaft fur das Gute und Gemeinnutzige war auch im 20. Jahrhundert fest in Basel Ob Merian-Iselin-Spital oder Patria-Versicherung, Lehrtochterheim, Auslanderberatung oder Schulergarten - die GGG griff stets aktuelle Themen auf und unterstutzte wegweisende Projekte im Bildungs-, Gesundheits-, Kultur- und Sozialbereich. Dabei passte sie sich und ihre Aktivitaten immer wieder den neuen Bedurfnissen an, denn Tradition ist Weitergabe der Flamme, nicht der Asche.
Berufsbildung und Arbeitsalltag der Psychiatriepflege am Beispiel der Basler Heil- und Pflegeanstalt Friedmatt, 1886–1960
Das Psychiatriepflegepersonal sah sich im Anstaltsalltag widersprüchlichen Anforderungen gegenüber: Disziplin und Ordnung auf der Abteilung mussten gewahrt werden, während gleichzeitig Betreuung und Verständnis für die Patienten gefordert waren. Diese Gratwanderung war für viele Pflegepersonen herausfordernd. Gewalttätige Übergriffe, berufsbedingte Erkrankungen und Suchtprobleme waren Symptome, die durch die prekären Arbeitsbedingungen verstärkt wurden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt Psychiatriepflege als Hilfsarbeit ohne Ansehen oder Kompetenzen. Mit der Entwicklung einer fundierten Ausbildung, die parallel zur Professionalisierung der Psychiatrie stattfand, wandelte sich der Beruf zu einer qualifizierten Profession. Die Rolle der PflegerInnen veränderte sich, und sie wurden essenzielle Mitarbeitende bei neuen Therapiemethoden, die Psychiater einführten. Die Entwicklung des Psychiatriepflegeberufs in der Schweiz wird hier umfassend dargestellt. Im Fokus stehen die Organisation, die Professionalisierung sowie die Geschlechterverhältnisse in der Klinik. Das vielfältige und bisher ungenutzte Quellenmaterial ermöglicht eine Untersuchung von Gewalt, Sexualität und Suizid und zeigt die Ambivalenz zwischen Ordnen, Betreuen, Pflegen und Beherrschen. Die pflegehistorische Perspektive erweitert die Psychiatriegeschichte um eine wichtige Dimension und ist für ihr Verständnis unerlässlich.
Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums wird erstmals eine umfassende Geschichte des Schweizer Berufsverbandes der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) präsentiert. In den 1890er Jahren initiierte die Zürcher Ärztin Anna Heer, unterstützt vom Schweizerischen Gemeinnützigen Frauenverein, eine Pflegerinnenschule und -organisation. Das Schweizerische Rote Kreuz, zuvor auf Verwundetenpflege im Krieg fokussiert, erweiterte sein Engagement auf die Krankenpflege in Friedenszeiten. Heer und das Rote Kreuz kooperierten und gründeten 1910 den Schweizerischen Krankenpflegebund. In den ersten Jahrzehnten wurde der Berufsverband stark von SRK, Ärzteschaft und Behörden beeinflusst, die das Berufsbild prägten, die Pflegeausbildung gestalteten und über die Integration von Pflegezweigen entschieden. Diese Fremdbestimmung hinderte eine Mitgliedschaft im Weltbund der Krankenpflegerinnen (ICN), was zur Gründung des Nationalverbands der Schwestern anerkannter Pflegerinnenschulen der Schweiz 1936 führte, der ein Jahr später im ICN aufgenommen wurde. Die Konkurrenz zwischen den beiden Organisationen endete 1944 mit der Fusion zum Schweizerischen Verband diplomierter Krankenschwestern und Krankenpfleger (SVDK). Die Wiedervereinigung des SVDK mit anderen Pflegeverbänden 1978 führte zur Entstehung des heutigen SBK. Der Band dokumentiert, wie der SBK durch verschiedene Auseinandersetzungen die Professionalisierung des Pflegeberufs vorangetrieben hat.
Die Geschichte der Pflege hat sich zu einem innovativen Forschungsfeld entwickelt. Pflege fand und findet in unterschiedlichen Räumen oder Milieus statt: in staatlichen und konfessionellen Krankenhäusern, psychiatrischen Heil- und Pflegeanstalten, Gebäranstalten, Familien, Kriegslazaretten, Röntgenlabors und Intensivpflegeabteilungen. Alle diese Räume haben ihre eigenen Bedingungen und stellen unterschiedliche Anforderungen an die Pflege. Veränderungen in der Medizin, im Pflegealltag und in den Pflegepraktiken beeinflussen die Machtverhältnisse. Mehrere Beiträge in diesem Buch untersuchen das Gefüge von Macht, Einfluss und Abhängigkeit und thematisieren Fragen der Sozialkontrolle und Dis-ziplinierung. Ausgehend von Konflikten werden Handlungsspielräume der Pfle-genden umrissen und es wird gezeigt, mit welchen Möglichkeiten Kranken--schwes-tern und Pfleger Entscheidungen mitbestimmen oder beeinflussen konnten. Beschreibungen des Pflegealltags und der Pflegepraktiken veranschaulichen, was Pflegende konkret taten, wie ihr tägliches Leben mit seinen Herausforderungen aussah. Die Auswertung neuer Quellen ermöglicht es, Facetten, Widersprüche, Ambivalenzen in der Entwicklung der Pflege aufzuzeigen. Die Interdisziplinarität und Internationalität der Forschungsbeiträge gestattet einen weiten Blick auf die Entwicklung der Pflege der letzten 200 Jahre und einen fruchtbaren Austausch der Forschungs-erkenntnisse.