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Karl Heinz Ziomek

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    Die List der Solidarität
    • Die List der Solidarität

      Autobiographie aus dem Alltag der DDR

      »Ich möchte mich Dir zum Lesen geben, nur manchmal kleben die Seiten zusammen« – Karl-Heinz Ziomek, Pädagoge, Metallbau-Ingenieur und Bildhauer, hat sein Leben lang Notizen zu seinen Erfahrungen in den Umbrüchen der Zeit gemacht. Diese Erinnerungen, die er als »Vorrat im Kopf« für sich und enge Weggefährten sammelte, fügt er nun zu einer Autobiographie zusammen, die den Alltag in der DDR beleuchtet. Als 14-Jähriger wird er durch Zufall im Flüchtlingsstrom mit seiner Familie aus Schlesien in den Ostharz gebracht, wo seine Neugier für Metall geweckt wird. Die DDR bietet ihm die Möglichkeit, Lehrer zu werden, ein Beruf, den er bis zu seinem Berufsverbot 1968 mit Engagement ausübt, ohne seine Solidarität mit Prager Freunden zu verraten. Sein Zusatzstudium wird von der Staatsmacht benötigt, und als Ingenieur findet er Anerkennung, jedoch keine Erfüllung in der geistigen Enge. In der Isolation sucht er Ausdruck in Musik und Bildhauerei, nicht gegen die DDR, sondern gegen ihre geistige Selbstblockade. Nach der Wende 1989 kehrt er in den Schuldienst zurück und setzt sich für den Erhalt der Berufsschule ein, was ihm ein Disziplinarverfahren einbringt. Mit fast zarten Pinselstrichen und Abbildungen seiner Kunst macht Ziomek eine Welt wieder erfahrbar, die im Mainstream der Pauschalurteile verloren zu gehen droht.

      Die List der Solidarität
    • Ein Bildhauer blickt zurück: „Nun, da ich bewußt und ohne Trauer alt werde, beschäftigen mich oft meine ersten Arbeiten, von denen ich mich bis heute nicht habe trennen können. Und seltsam, manchmal habe ich den Eindruck, sie jetzt erst zu verstehen. Sie beherbergen jene Gedanken, die ich damals, kaum begriffen, ins Holz eingebracht habe und die ich heute erst glaube, formulieren zu können.“ Warum eigentlich muß er Figuren aus dem Holz befreien? Warum beschäftigen ihn gerade diese Themen? Was ist das mit dieser inneren Stimme, die ein Berater, ein Freund, aber auch ein Widerpart ist? Karl-Heinz Ziomek, Holzbildhauer, nachdenklicher Mensch und Philosoph, hat eine Erzählung darüber geschrieben, warum ein Mensch Künstler wird, Künstler werden muß. Er läßt in sich hineinblicken, und es zeigt sich – auch für ihn überraschend – wie vielfältig diese inneren Antriebe sind, nicht frei von schmerzhaften Tiefen.

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