Wälder haben seit Urzeiten eine besondere Bedeutung für den Menschen. Lange waren sie Lebensraum und Existenzgrundlage zugleich. Heute werden Wälder als Schutz- und Erholungsgebiete immer wichtiger. Holz dient als Bau- und Brennstoff und findet sich in unzähligen Produkten unseres täglichen Lebens wieder. Trotzdem nehmen wir den Wert und vielfältigen Nutzen des Waldes oft kaum wahr. Städte und Gemeinden besitzen Wälder und kaufen Holzprodukte. Damit haben sie eine wichtige Vorbildfunktion. Sie können ihren Wald selbst mustergültig bewirtschaften und dies durch Zertifikate belegen. Sie können darauf achten, Holzprodukte aus nachweislich nachhaltiger Waldbewirtschaftung zu beschaffen und nicht aus illegalem Einschlag oder Raubbau. Dieser handliche Ratgeber verdeutlicht die Rolle der Kommunen im Aktionsfeld Wald und Holz. Er soll Anregungen für die kommunale Bewirtschaftung geben, den Einsatz des ökologischen Rohstoffes Holz in der kommunalen Beschaffung fördern und gleichzeitig zur Verringerung des Raubbaus an Regenwäldern beitragen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden verschiedene Möglichkeiten dargestellt, Bürgerinnen und Bürger an den Belangen „ihres“ Waldes zu beteiligen.
Andreas Kress Livres




Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einer im doppelten Sinne bisher relativ vernachlässigten Themenstellung. Forstliche Beratung ist ein Bereich, der in der Beratungsliteratur bisher wenig Beachtung fand. Innerhalb der seit einigen Jahren intensiv geführten Diskussionen um partizipative Ansätze werden die Rahmenbedingungen für Partizipation bisher ebenfalls nur unzureichend problematisiert. Ziel der Arbeit ist es daher, zum Verständnis der Wirkung der Rahmenbedingungen auf partizipative Beratungsprozesse beizutragen. Sie beruht auf Untersuchungen im Arbeitsbereich von forstlichen Beratungs-programmen in Bolivien. Als Ansatzpunkte zur Erfassung der Veränderungsprozesse dienen dabei die Betrachtung des traditionellen kleinbäuerlichen Partizipationsverhaltens und der historischen Entwicklung der forstlichen Beratung in Bolivien. Anhand von empirischen Ergebnissen wird dargestellt, wie externe Faktoren sowohl die einzelnen Beratungsschritte und -felder als auch die angestrebten Entwicklungsfortschritte partizipativer forstlicher Beratung hemmend bzw. fördernd beeinflussen. Ausgehend von der Erkenntnis, dass eine nachhaltige Beratung nur durch die aktive Partizipation aller Akteure möglich ist, werden Verbesserungsvorschläge für Ablauf und Wirkung von Beratung vorgestellt.