Geschichte und Berühmtheiten. Übersichtsplan der Grabmäler. Herausgegeben zum 850. Stadtgeburtstag
Der farbige Übersichtsplan des Alten Südlichen Friedhofs präsentiert ca. 800 Grabdenkmäler Münchner Berühmtheiten des 19. Jahrhunderts mit Kurzbiographien. Eine geschichtliche Einführung zur Entstehung des Friedhofs sowie eine Liste der Künstler und verwendeten Materialien runden das Werk ab.
Die Modelle der fünf Residenzstädte der mittelalterlichen Teilherzogtümer
Bayerns, hergestellt zwischen 1568 und 1574 vom Straubinger Drechslermeister
Jakob Sandtner, stellen einen der bedeutendsten Sammlungsbestände des
Bayerischen Nationalmuseums dar. Wie kaum eine andere Gruppe verbinden sie die
historische Intention der Gründungszeit des Museums, das Wittelsbachische
Bayern zu repräsentieren, mit heutigem Geschichtsinteresse. Im zentralen Saal
der Renaissanceabteilung, der dem Auftraggeber, dem humanistischen Mäzen
Herzog Albrecht V. gewidmet ist, stehen sie für den Herrschaftsanspruch über
das geeinte bayerische Territorium der frühen Neuzeit. Das ungebrochene
Interesse an den Stadtmodellen manifestiert sich in der alle anderen Bestände
des Museums übertreffenden Häufigkeit von Anfragen und Fotobestellungen -
neben Wissenschaftlern meist von historisch und heimatkundlich interessierten
Bürgerinnen und Bürgern der Städte und Regionen Straubing, München, Landshut,
Ingolstadt und Burghausen, in deren Forschungen die präzisen Darstellungen
Sandtners nicht wegzudenken wären. Die maßgebliche Publikation zu allen fünf
Modellen, Die alte bairische Stadt in den Stadtmodellen des Drechslermeisters
Jakob Sandtner von Alexander Freiherr von Reitzenstein ist genau 50 Jahre alt
und auch antiquarisch kaum zu erhalten. So freut es mich besonders, dass wir
mit dem neuen Band von Franz Schiermeier zumindest zum Münchner Modell eine
neue, reich bebilderte Publikation anbieten können. Der direkte Vergleich der
von Sandtner dargestellten Bauten und Baugruppen mit anderen historischen
Quellen und Darstellungen vermittelt in klarer Weise die Stadtentwicklung für
einige wichtige Bereiche. Daneben wird erstmals die Historizität des Modells
hinsichtlich seiner späteren Aktualisierungen und Reparaturen beleuchtet,
wodurch die Faszination und das Verständnis des Münchner Modells zweifellos
vertieft werden. Hier hat das Sandtnermodell noch nicht alle seine Geheimnisse
preisgegeben, sodass auch künftige Forschung, besonders auch mit
naturwissenschaftlichen Methoden, noch spannende Fragen zu lösen hat. Zu
danken ist Dipl. Restaurator Rudolf Göbel für die wertvollen Beiträge seiner
Forschungen am Modell, Dr. Christine Rädlinger und Reinhold Winkler für ihre
Beratungen. Für die freundliche Bereitstellung von Bildmaterial ist zu danken:
Isabel Mühlhaus und Clemens Knobling vom Lehrstuhl für Baugeschichte,
Historische Bauforschung und Denkmalpflege Professor Manfred Schuller, Dr.
Thomas Weidner, Stellvertretender Direktor des Münchner Stadtmuseums und Dr.
Brigitte Huber, Historischer Verein von Oberbayern. Dr. Renate Eikelmann
Generaldirektorin
Das Stadtmodell von Johann Baptist Seitz 1841–1863
Vor mehr als hundert Jahren, am 29. September 1900, wurde das von Gabriel von
Seidl errichtete Gebäude des Bayerischen Nationalmuseums an der
Prinzregentenstraße eröffnet. Seit diesem Jubiläum wird das grandiose, Mitte
des 19. Jahrhunderts von Johann Baptist Seitz geschaffene Stadtmodell
Münchens, das Relief der Haupt- und Residenzstadt in einem Saal gezeigt, der
eigens diesem faszinierenden Werk vorbehalten ist. Seit jeher sind die in den
siebziger Jahren des 16. Jahr-hunderts im Auftrag Albrechts V. von Jakob
Sandtner geschaffenen Modelle Münchens und anderer bayerischer Städte sowie
das im Maßstab an das Vorgängerwerk anknüpfende München-Modell von Johann
Baptist Seitz ein Hauptanziehungspunkt der Sammlungen des Bayerischen
Nationalmuseums. Besonders die einheimischen Besucher schätzen die Modelle,
bieten sie doch Gelegenheit, die -frühere Gestalt der eigenen Stadt
unmittelbar zu erfahren. Neugieriges Interesse finden die in minutiöser
Genauigkeit gefertigten Stadtansichten bei Schulklassen ebenso wie bei
Studenten, Stadtarchäologen oder Denkmalpflegern. Die Monographie richtet sich
somit gleichermaßen an den interessierten Laien wie an den Wissenschaftler:
Als prächtig illustriertes Dokumentarbuch bietet es überraschende
Detailaufnahmen, und die gezeigten Stadtveduten lassen das München der Zeit um
1850 lebendig werden. Gründlich recherchiert, erhellt die
Entstehungsgeschichte des Seitz schen Modells, verknüpft mit der tragischen
Vita seines Schöpfers, eines der wichtigsten Kapitel der Architekturgeschichte
Münchens. Die Publikation erschien im Jahr 2000 in einer ersten Auflage. Zu
danken ist zunächst dem Autor Franz Schiermeier, dem neue überraschende
Forschungsergebnisse gelangen. Auch die graphische Gestaltung des Buches lag
in seinen Händen. Großzügige Unterstützung gewährten die Kollegen: Dr. Volker
Duvigneau vom Stadtmuseum München, Dr. Helmuth Stahleder und Anton Löffelmeier
vom Stadtarchiv München, Prof. Dr. Winfried Nerdinger vom Architekturmuseum
der Technischen Universität München sowie Herbert Grafwallner vom Städtischen
Vermessungsamt. Die Koordination des Projektes verdanken wir Dr. Sigrid Sangl,
der damals verantwortlichen Fachreferentin im Bayerischen Nationalmuseum.
Durch das Zusammenwirken jener Institutionen, die der Geschichte der Stadt
München verpflichtet sind, ist eine Publikation entstanden, die den Besuchern
das Stadtmodell von Johann Baptist Seitz über seinen ästhetischen Reiz hinaus
erschließt und als faszinierendes Dokument der Architekturgeschichte Münchens
erklärt. Dr. Renate Eikelmann Direktorin
Sendling gehört zwar seit 1877 offiziell zu München – aber im Grunde genommen ist es immer noch ein eigenständiger Ort außerhalb der Stadt, sowieso viel älter als München mit einer eigenen Geschichte und durchaus selbstbewussten Bewohnern und Bewohnerinnen. Sendlinger sein ist schon etwas Besonderes. Mit dem Reiseführer finden Sie die wenigen Reste der ehemaligen Bauerndörfer in Unter-, Mitter- und Obersendling, die Zäsuren der -Verkehrsentwicklung und die Überlagerung der Sendlinger Dörfer mit Eisen- und Autobahnen, Gewerbe und Industrie. Kaum ein Stadtviertel ist mit seinen durchaus vielfältigen Ortsteilen so lebendig geblieben und ändert sich gerade derart rasant wie Obersendling.
3 Münchner Stadtmodelle: Sandtner 1570, Seitz 1841-1863, Referat für Stadtplanung und Bauordnung 2017
In keiner Stadt Deutschlands hat sich über die lange Zeit von fast 500 -Jahren eine derart beeindruckende Reihe von herausragenden Stadtmodellen erhalten wie in München. In der Nachfolge des Sandtnermodells von 1570 – ein Auftrag des kunstliebenden bayerischen Herzogs Albrecht V. – fertigte Mitte des 19. Jahrhunderts der Kupferstecher Johann Baptist Seitz im Auftrag von König Ludwig I. ein großes Stadtmodell im gleichen Maßstab. Und seit den 1970er Jahren wird im Auftrag der Landeshauptstadt München in erster Linie zur Beurteilung von Bauprojekten ein Stadtmodell aus Holz gefertigt, das im Münchner Stadtmuseum ausgestellt ist und in letzter Zeit wesentliche Ergänzungen erfahren hat.
Das Westend, offiziell die Schwanthalerhöhe, hat schon einige Veränderungen erlebt. Der Reiseführer für Münchnerinnen und Münchner beschreibt in fünf Kapiteln mit Karten, Bildern und informativen Texten die Geschichte des Viertels: von den Kleinhäuslern über die Bierbarone und Prinzessinnen zur Arbeiterhochburg. Heute ist das Westend zwar das kleinste der Münchner Stadtviertel, aber auch eines der buntesten.