„Reisen ist mir kein fremder Zustand mehr, sondern beinahe ein natürlicher. Man hat sich stärker losgelöst von den Bindungen und Gewohnheiten, von Haus und Besitz - beides fragwürdig geworden und kaum mehr entbehrt. (.) Also entlastet in den Waggon! Rollen ist Ruhe, Reisen ist Rast in der Unruhe der Welt.“ Von 1919 bis 1934 sucht Stefan Zweig Rast und Ruhe in Salzburg.
Gert Kerschbaumer Livres




Meister des Verwirrens
Die Geschäfte des Kunsthändler Friedrich Welz
Friedrich Welz war ein Vielgeehrter der Zweiten Republik, und einer der angesehensten Kunstexperten nach 1945, insbesondere der Moderne, darüber hinaus Freund und Ratgeber vieler Künstler, darunter Oskar Kokoschka. Welz war aber ebenso einer der führenden Kunsthändler des Dritten Reiches - skrupellos und stets in Diensten der NS-Prominenz. Der Salzburger Historiker Gert Kerschbaumer legt in dem vorliegenden Buch die Nazi-Geschäfte von Welz offen: Geschäfte, die in Paris begannen, wo er nach der Besetzung Frankreichs zu Billigstpreisen französische Meisterwerke einkaufte, um sie im Deutschen Reich mit unglaublichem Profit zu verkaufen und die in Wien endeten, wo er sich an der „Arisierung“ jüdischer Sammlungen beteiligte und auch die Galerie Würthle in sein Eigentum führte. Gestützt von Gau- und Reichsführung und später gedeckt von der Salzburger Landespolitik entwickelte sich Welz' Laufbahn vom Leiter einer Privatgalerie, zum Chef der Landesgalerie während der NS-Zeit und zu einem der wichtigsten Geschäftspartner der österreichischen Museen.