Ulrike Bergermann Livres






Die Verbindung zwischen Kakao und der europäischen Aufklärung wird in diesem Werk eindrucksvoll beleuchtet. Im 17. und 18. Jahrhundert entwickelte sich Kakao zu einer neuen Kolonialware, die nicht nur den Geschmack, sondern auch die gesellschaftlichen Werte prägte. Während weiße Europäer:innen ihre mündige Selbständigkeit im Genuss demonstrierten, bleibt die brutale Realität der Versklavung im Hintergrund. Die Philosophie von Immanuel Kant, die die Autonomie des Individuums betont, steht im Widerspruch zu den Bedingungen, unter denen Kakao produziert wurde.
Die fiktive Biografie beleuchtet Paulas Leben vom 1. September bis 9. Oktober 2001, geprägt von einer Liebesgeschichte, den Ereignissen in Genua, dem 11. September und der Hamburger Bürgerschaftswahl. Sie skizziert Paulas Freundeskreis sowie ihre Ängste und queeren Leidenschaften.
Total.
- 355pages
- 13 heures de lecture
Westliches Denken und westliche Medien: Haben sie die Welt mit ihren Einheitsrastern überzogen? Welche Universalismen transportieren sie? Dieser Band zeigt: Auch Eigenheiten und Partikulares artikulieren sich in globalisierten Formaten, deren Selbstverständlichkeiten nun zur Debatte gestellt werden. Denn der europäische Kolonialismus hat sich nicht nur an einer vermeintlichen Peripherie abgespielt, sondern wurde in wissenschaftlichen und kulturellen Debatten in Europa entworfen und gerahmt: Die Aufklärung dachte nicht alle Menschen gleich - sie ist ein zu dezentrierendes Erbe im post_kolonialen Zeitalter auch für die Medienwissenschaft. Die Beiträge untersuchen Denkmuster von Universalismen und Partikularität in globalen Bildern und Tönen.
Die meistfotografierte Behinderte des 20. Jahrhunderts war die taubblinde Sozialistin Helen Keller. Sie hat sich mit ihrer Lehrerin Anne Sullivan zunächst Eingang in die Ordnungen des Sicht- und Tastbaren erkämpft, um diese dann zu feiern – und zu kritisieren. Entlang der Bildproduktion über Helen Keller diskutiert der Band die „Disability troubles“, in die alle kommen, die solche Bilder produzieren und sehen: Wie soll man sehen, wer sieht und wer nicht? Welche Bilder finden sich für das Taktile? Welche Ein- und Ausschlüsse der hegemonialen Wahrnehmungsweisen werden damit hergestellt und verhandelt?
Verspannungen
- 384pages
- 14 heures de lecture
Globus, mundus, Planet, Welt: Um die vielfachen Vernetzungen zu beschreiben, die sich über Ländergrenzen, kulturelle und politische Machtbereiche oder alte mediale Hegemonien hinweg entwickeln, werden Denkfiguren und Bilder geprägt, in denen die 'ganze Erde' gleichsam von außen gesehen wird. Ein Begriff, der diese unterschiedlichen Entwürfe ebenso fortschreibt wie reflektierbar macht, ist 'das Planetarische'. In diesem Band geht es um die möglichen 'Orte' und 'Standpunkte des Planetarischen' in einem postglobalen Zeitalter.
Der Band untersucht das Verhältnis von Literatur und Wissen, indem er Literatur nicht als erkennbaren Gegenstand, sondern als eine Theorie und Wissen produzierende Rede betrachtet, die im Austausch mit anderen Wissensfeldern steht. Angesichts des spezifischen epistemologischen Status ihrer Thematik ist die Literaturwissenschaft zur ständigen Selbstreflexion aufgefordert. „Literatur und Wissen“ wird als eine Formel für theoretische und methodische Unruhe verstanden, die eine Praxis des In-Frage-Stellens der Gegenstände, Verfahren und Darstellungsweisen der Literaturwissenschaft umfasst. Die Beiträge analysieren literarische Texte und andere mediale Inszenierungen und erkunden die Grenzgänge zwischen Literatur und Wissen. Sie behandeln Themen wie Intellektualität, Entortung von Sprache, theatralische Rede, Inszenierungsformate, Institutionalisierungen von Wissen, Dialoge, Wunder und Macht sowie Text-Bild-Verhältnisse, wobei stets das Wissen von und über Literatur im Fokus steht. „Weiterlesen“ betont Konstellationen, Verschiebungen und Unterbrechungen der Lektüre, die nicht auf das Finden neuer Stellen abzielen, sondern auf die erneute Lektüre derselben Texte, die dadurch verändert wird. Dieses rhythmische, von Literatur geprägte Lektüreverfahren wird von Marianne Schuller in ihren Arbeiten entwickelt. Der Band ist ihr als Festschrift gewidmet.
Dokumentation des Filmworkshops, der Ausstellungen und des Symposiums „Überdreht. Spin doctoring, Politik, Medien“ (Dezember 2004 - Mai 2005). Überdreht erscheinen viele Entwicklungen in Politik, Medien, Kunst. Wie lassen Bilder, Filme, Kunstwerke, Aktionen eine Reaktion auf die alltägliche Spirale der Absurditäten erkennen? Auch kritische Strategien sind nicht mehr grenzüberschreitend, richten sich nicht mehr , gegen' etwas, sondern sind z. B. eher , abgedreht' in ihrer Art, Bekanntes im neuen Kontext zu wiederholen, bis das Ergebnis verrückt erscheint. Wir sagen: es ist Zeit für neue Agitprop-Strategien. Wir fragen: Was wollen wir nach Disziplinar- und Kontrollgesellschaft? Wie kann in Wissenschaft und Kunst über solche Verrückheiten nachgedacht werden? Kann es produktiv sein, selbst überdrehte Denkfiguren zu benutzen?