Humanitäre Hilfe und staatliche Souveränität
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Humanitäre Hilfe, gewaltsame Intervention und politische Neutralität bilden ein Spannungsfeld, das die globalen Hilfsmaßnahmen in Katastrophen- und Krisengebieten prägt. Diese Themen sind zentrale Diskussionsfelder einer interdisziplinären und internationalen wissenschaftlichen Debatte, an der Juristen, Politologen und Historiker beteiligt sind. Die zentralen Fragen sind: Gibt es eine allgemein gültige „Schutzverantwortung“ (responsibility to protect), die gewaltsame Interventionen rechtfertigt? Ist das Ende des Westfälischen Systems erreicht, was das Prinzip der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten relativiert? Münster, die Stadt des Westfälischen Friedens von 1648, hat sich in den letzten Jahren als Stadt der „Dialoge zum Frieden“ positioniert. Sie veranstaltet Fachtagungen und Kongresse zu Konfliktregelung, Krisenprävention und Friedenssicherung durch Verhandlung und Dialog. Ein Höhepunkt war der 1. Münstersche Kongress zur Humanitären Hilfe am 20. Mai 2011, der unter dem Titel „Internationale Soforthilfe – eine Gratwanderung“ stattfand. Die Beiträge dieser Tagung sowie vorbereitende Vorlesungen und ein Interview mit Roméo Dallaire, dem ehemaligen Kommandeur der UN-Truppen im Ruanda-Konflikt, sind in diesem Band veröffentlicht.