Maike Vogt-Lüerssen Livres






Frauen in der Renaissance
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Dieses Buch behandelt das Leben von 30 Frauen aus der Renaissance, die aus adligen Häusern, dem städtischen Patriziat, der Handwerks- und der Bauernschicht entstammten und die als hochbegabte Politikerinnen, verehrte Heilige, tapfere Kriegerinnen, fleißige, mutige und/oder sprachgewandte Reformatorinnen, hochangesehene Malerinnen, "puellae doctae" (gebildete Mädchen oder Töchter), heißbegehrte Kurtisanen, angebliche Hexen und als Gattinnen oder Mütter berühmter Maler zuweilen tiefe, zuweilen auch nur seichte Spuren in der Geschichte hinterlassen haben. Alle zusammen geben ein eindrucksvolles, interessantes und vielseitiges Bild der Frau in einer dem weiblichen Geschlecht gegenüber toleranteren historischen Zeitepoche wieder.
Anna von Sachsen: In diesem Buch beschaftigen wir uns mit der traurigen Lebensgeschichte der sachsischen Prinzessin Anna (1544-1577), dem einzigen Kind des sachsischen Kurfursten Moritz und seiner Gattin, Agnes von Hessen, die nach dem fruhen Tod ihrer Eltern im Jahre 1555 in die Obhut ihrer gefuhlskalten und habgierigen sachsischen Verwandten, ihrem Onkel August und ihrer Tante Anna von Danemark, gelangte. Um diesem freudlosen, neuen Zuhause zu entfliehen, gab es fur sie nur einen Ausweg: eine baldige Heirat. Und so empfand sie den charmanten und sehr gutaussehenden Wilhelm von Oranien, der 1559 um ihre Hand bat, geradezu fur ein Geschenk Gottes. Ihr Gluck wahrte jedoch nur sehr kurz. Wilhelm war namlich mehr an ihrer sehr grossen Mitgift und ihrer Herkunft interessiert als an ihr selbst. Als er, der stets auf sehr grossem Fuss lebte, Annas Mitgift aufgebraucht hatte und er in seinen ehrgeizigen, machtpolitischen Kampfen gegen den spanischen Konig Philipp II. keine Unterstutzung - weder im finanziellen noch im militarischen Bereich - von Annas sachsischen und hessischen Verwandten erhielt - seine Gattin fur ihn also keinen Nutzen mehr brachte -, schob er ihr einen Ehebruch unter, um sich von ihr scheiden lassen zu konnen. Trotz Annas Beteuerungen, dass sie unschuldig sei, endete sie schliesslich in einem zugemauerten Verlies ihres Onkels August, in dem sie kurz vor ihrem 33. Geburtstag an schweren Blutungen verst
Für den Reformator Martin Luther (1483-1546) war die erste Zeit seiner Ehe mit Katharina von Bora (1499-1552) nicht leicht. Besonders die Redesucht seiner Frau, die während ihrer Zeit im Kloster Nimbschen bei Grimma lange hatte schweigen müssen, fiel ihm auf die Nerven. Zudem hatte sich seine Gattin angewöhnt, bei ihm sitzen zu bleiben, auch wenn er studieren wollte. Dies enthüllt die Historikerin Maike Vogt-Lüerssen in ihrem Taschenbuch „Katharina von Bora. Martin Luthers Frau“. Doch der oft cholerische und schwermütige Martin Luther, der als konservativ, unnachgiebig, unbelehrbar und oft gereizt galt, hätte wirklich keine bessere und zu ihm passendere Frau finden können, stellt die aus Wilhelmshaven stammende und heute in Australien lebende Autorin fest. Bereits ein Jahr nach seiner Hochzeit bezeichnete er sich 1526 in einem Brief an seinen Freund Georg Spalatin, den sächsischen Hofkaplan, als glücklichen Ehemann und seine Katharina als die beste Frau und das geliebte Weib. Katharina erwies sich als sehr fleißig, sparsam nicht anspruchsvoll, umsichtig, energisch, mundfertig, wenn auch nicht unbedingt als intelligent. Letzteres durfte sie auch nicht sein, denn Martin Luther konnte kluge Frauen nicht ausstehen. Letztendlich war seine Käthe die Stärkere und Kräftigere in ihrer Ehe, die ihren oft schwer depressiven Mann seelisch wieder aufrichtete und ihren häufig erkrankten Ehegatten – Luther litt an Nieren- und Blasensteinen, Gicht und schweren Kreislaufstörungen – mit aller Liebe gesund pflegte. Auf Katharinas Schultern ruhte auch die ganze Last des Haushaltes, das sich im Laufe der Zeit mit zahlreichen Verwandten und Gästen füllte. Aus gutem Grund nannte Martin Luther seine 16 Jahre jüngere Frau schließlich respektvoll „Herr Käthe“, da sie wirklich der Herr im Haus war. Die Autorin des Taschenbuches „Katharina von Bora“ hat sich durch ihre Werke „40 Frauenschicksale aus dem 15. und 16. Jahrhundert“, „Der Alltag im Mittelalter“ und „Neros Mutter“ einen Namen gemacht. Alle Titel sind im Verlag Ernst Probst erschienen, der sich auf Biographien berühmter Frauen spezialisiert hat.
In der Blütezeit des römischen Kaiserreiches, das mit Augustus begann und mit Trajan endete, lebte die größte römische Politikerin der Antike, Agrippina die Jüngere, die als Urenkelin des Kaisers Augustus, als Schwester des Kaisers Caligula, als Nichte und Gattin des Kaisers Claudius und Mutter des Kaisers Nero eine der angesehensten, einflussreichsten und mächtigsten Frauen ihres Zeitalters war. Unter ihrem Gatten Claudius und unter ihrem Sohn Nero hatte sie selbst die Möglichkeit, für eine kurze Zeit die Geschicke des riesigen römischen Weltreiches zu bestimmen, bevor sie von Letzterem wegen einer Verschwörung gegen ihn ermordet wurde.
Dieser zweite Band der dreiteiligen Sforza-Serie ist einer der berühmtesten und außergewöhnlichsten Frauen der italienischen Renaissance gewidmet: Caterina Sforza, der ältesten Enkeltochter der mailändischen Herzogin Bianca Maria Visconti, mit der sie so viel Gemeinsamkeiten aufwies. Von ihren männlichen Zeitgenossen wurde Caterina zur Schönsten, Anmutigsten und Tapfersten aller Frauen erklärt. Bereits zu ihren Lebzeiten berichtete man in Liedern, Balladen, privaten Aufzeichnungen und Chroniken ausführlich von ihr als der „Wunderfrau mit übernatürlichen Kräften“ und als „Amazone von Forlì“, die vor nichts Angst zu haben schien. Unsterblich ist sie schließlich durch ihre herrlichen Porträts von Sandro Botticelli geworden, für den sie durch ihre Ausstrahlung und Erotik seine Muse wurde, die ihn zu künstlerischen Höchstleistungen inspirierte.
Margarete von Österreich
- 483pages
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Neben der Kaiserin Maria Theresia und der Kaiserin Elisabeth (oder "Sissy") gehort die Erzherzogin Margarete von Osterreich, die die einzige legitime Tochter des Kaisers Maximilian I. war, zu den beruhmtesten Frauengestalten der Habsburger. Sie selbst sah sich jedoch zeitlebens eher als ein Familienmitglied der burgundischen Dynastie der Valois, der ihre Mutter, die Herzogin Maria, entstammte, als ein Abkommling des vaterlichen Geschlechtes. Letztendlich war sie daher als "letzte Burgunderin" dafur verantwortlich, dass die Traditionen und Wertvorstellungen ihrer Vorfahren mutterlicherseits, auf die sie so stolz war, Bestandteil der Traditionen und Wertvorstellungen der zukunftigen Habsburger seit Kaiser Karl V. wurden. Durch ihre Eltern, ihre Ehen mit dem franzosischen Konig Karl VIII., dem spanischen Thronfolger Juan und dem Herzog Philibert II. von Savoyen und ihr politisches Amt als Statthalterin der Niederlande ist ihre Biographie zugleich als Nachschlagewerk fur "Wer ist wer in der Welt der Renaissance" zu betrachten. So lernen wir, indem wir das Leben von Margarete von Osterreich von ihrer Geburt bis zu ihrem Tod verfolgen, nicht nur eine der aufregendsten Zeitepochen der Geschichte, sondern auch deren bedeutendsten Personlichkeiten aus dem Adel, der Gelehrten- und Kunstlerwelt und der Geistlichkeit kennen. Selbstverstandlich kommt hierbei auch das interessante Privatleben der grossen Politikerin nicht zu kurz
Die Historikerin Maike Vogt-Lüerssen, die aus Deutschland stammt und heute in Australien lebt, stellt in ihrem neuen Buch die gängige Darstellung des Todes des römischen Kaisers Claudius in Frage. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass seine vierte Frau Agrippina der Jüngeren ihn vergiftet habe, um ihren Sohn Nero als neuen Caesar zu installieren, argumentiert sie, dass dies nicht zu Agrippinas sorgfältiger und risikoscheuer Natur passt. Laut Tacitus hätte Agrippina ein Gift gewählt, das den Verstand verwirrt und erst später zum Tod führt. Dieses Gift soll von der Giftmischerin Locusta hergestellt und Claudius in sein Lieblingsgericht, ein Pilzgericht, gegeben worden sein. Da die Wirkung des Giftes nicht sofort eintrat, wurde ein Arzt hinzugezogen, der Claudius mit einem anderen Gift, das schnell wirkte, in den Hals fuhr. Vogt-Lüerssen bezweifelt die Plausibilität eines solch misslungenen Mordes und verweist auf Claudius' langjährige Magenschmerzen und eine Epidemie in Rom, die möglicherweise zu seinem Tod führten. Sie vermutet, dass er an Herzversagen oder einer Magen-Darm-Entzündung starb. Agrippina, die Urenkelin von Kaiser Augustus und Mutter von Nero, wurde 15 oder 16 n. Chr. in Köln geboren.