Herbert Knebel hat mal wieder viel erlebt und dementsprechend viel zu erzählen. Egal, ob es um die Gründung einer „Ich und Du-AG“ geht, das Öffnen des Spam-Ordners oder die aus dem Ruder laufende 24-Stunden-Blutdruckmessung: Immer steht der Irrwitz Pate. Und obwohl der ganz normale Wahnsinn des Alltags auch den stärksten Rentner aus den Schuhen hauen kann, lautet Knebels optimistisches Motto: Im Liegen geht’s! «Knebel bleibt König des Ruhrpotthumors!» (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
Herbert Knebel Livres






Herbert Knebel, der voll im Saft stehend Mittsechziger, kennt die Errungenschaften der modernen Welt, denn: «Grade als Mann inne besten Jahre sollte man sich nich vor der Zukunft verschließen.» Also kämpft er mit Pottkasts, Fickipedia und Telefonrobotern. Und es wird klar: Ein bisschen Knebel steckt in uns allen.
*Boh glaubse, die Tage war meine Geduld wieder bis zum Platzen gespannt ... *Gäbe es nicht Herbert Knebel, wer hätte je von Altenessen gehört, dem Essener Stadtteil mitten im Revier. Hier lebt der Mann, ein echter Kohlenpott-Ureinwohner, mit seiner besseren Hälfte Guste und beobachtet, wie die moderne Zeit an seiner Türe rüttelt: Überall Baustellenlärm, und wo früher Eisenwaren Stachowiak war, steht plötzlich ein Bodybuilding-Center, beim Sonntagsspaziergang am Baldeneysee wird man von Inline-Skatern überrollt, die Enkel sprechen nur noch Englisch und die Bäckersfrau ist tätowiert oder gepierct. Ganz zu schweigen von der Lebensgefahr im Spaßbad und den Graffitis an allen Häuserwänden. Da lohnt es, sich ab und zu an die alten Zeiten zu klammern: den Schalker Kreisel, die Grillfeier im Schrebergarten bei Oppa Zervon oder die Schmalztolle von Elvis Presley. In seinem hinreißenden Ruhrpott-Deutsch philosophiert der Frührentner Herbert Knebel über alles, was ihm vor die Brille kommt: die Menschenschlange am Postschalter, Golf-Übertragungen im Fernsehen, die Lottozahlen, den TÜV und die Politessen. Der Leser ist bestens unterhalten, lacht, schmunzelt und sieht die Welt neu – durch die Augen dieses originellen Alltagsschwadroneurs, den er auch von der Bühne, aus dem Radio und vom Fernsehen kennt.
Boh glaubse – Herbert Knebel meldet sich mit dem alltäglichen Wahnsinn aus dem Ruhrpott zurück. In 'Hauptsache Herz is gut' präsentiert er skurrile Begegnungen mit seinen Mitmenschen. Da ist Klaus-Dieter, der neue Mieter, der mit Pumphose und Strickmütze beeindruckt und sich bestens mit den volkstümlichen Gepflogenheiten Jamaikas auskennt. Seine überdimensionale 'Zigaretten' tragen zur allgemeinen Stimmungsaufhellung bei. Horst Koslowski, der im Alter noch eine abkriegt, kennt nur noch 'Laff is in sie er'. Und dann gibt es Sandra Krokoschinsky aus der Nachbarschaft, die in 'Deutschland sucht den Superstar' weiterkommt. Auch persönliche Erlebnisse teilt Knebel, wie einen katastrophalen Tag, der einem Actionfilm gleicht: ein pfeifender Wasserkessel, eine fehlende Rolle Klopapier und der Schlüssel zum 'stillen Örtschen' bringen ihn in Schwierigkeiten. Das Universum bleibt voller Rätsel, und die Herausforderungen des Lebens wachsen ihm über den Kopf. Mit seiner einzigartigen Art der 'flach schürfenden Annalüse' geht Knebel den aktuellen Problemen auf den Grund, ohne dabei zu einem klaren Ergebnis zu kommen.
Boh glaubse! Nach dem sensationellen Erfolg von Meine Fresse! das neue Buch von Herbert KnebelDicke Hornbrille, Helmut-Schmidt-Mütze, Jacke aus der Altkleidersammlung, Hochwasserhose und rauer Malochercharme – das ist Herbert Knebel und das ist gut so. Guste gibt es auch immer noch. Was wäre Knebel auch ohne seine bessere Hälfte? Schließlich ist die Welt nicht einfacher geworden: neue Medien, SMS-Praktiken und Internet-Cafés. Doch wer denkt, Herbert Knebel hätte von der Zukunft keine Ahnung, der wird sich wundern. Denn der liebenswerte Frührentner aus dem Ruhrpott lässt sich von solchen Banalitäten nicht beeindrucken. Er bleibt standhaft im alltäglichen Gezerre um Spielsucht, FKK, Geschlechterkampf und Bundesliga. Auch wenn ihm das alles nicht immer ganz geheuer ist, er behält seinen gewohnt erfrischenden Durchblick. Sarkastisch, aber immer mit Charme geht Herbert Knebel unserem Alltag auf den Grund, hat uns eine Menge darüber zu sagen und manchmal eben auch nicht. Aber in jedem Fall sagt er es komisch.