Andreas Koll Livres




Der Erfinder des Karl Valentin
Wiggerl Greiner - Ein Porträt in Bildern
Ludwig (»Wiggerl«) Greiner (1880-1956) war ein Universalgenie und ein Meister des Münchner Humors. Ganz nebenbei hat er Karl Valentin erfunden. Greiner gab seinem Freund Valentin den entscheidenden Tipp, der ihn zum Star machte. Und Greiner zeichnete ihn im hautengen Athletentrikot, das Valentins klapperdünne Gestalt mit den steckerldürren Haxn auf das Unvorteilhafteste zur Geltung brachte. Der Wiedererkennungseffekt »Valentin« war geschaffen, seine Silhouette unverwechselbar. Wiggerl Greiner und Karl Valentin waren aus demselben Holz geschnitzt. Sie inspirierten sich gegenseitig, lebenslänglich. Ohne Liesl Karlstadt, sagt man, sei ein Karl Valentin nicht denkbar. Ohne Wiggerl Greiner auch nicht. Der Gastwirt Wiggerl Greiner war ein begnadeter Zeichner, tief verwurzelt in münchnerischer Wesensart. Er steht auf seine Art in einer Reihe bedeutender Zeichner wie Wilhelm Busch, Karl Arnold, Olaf Gulbransson, Franziska Bilek, Reiner Zimnik, Ali Mitgutsch, Rudi Hurzlmeier und anderen. Dieses Buch, mit vielen farbigen Originalzeichnungen ausgestattet, entdeckt einen großen Münchner Künstler neu.
Sie waren die Stars bei Theateraufführungen im Volkstheater und in der 'Kleinen Komödie', spielten und sangen im 'Platzl', der damals populärsten Bühne Münchens und - im Zuge der Heimatfilmbewegung in den 1950er Jahren - bei bunten Abenden des Bayerischen Rundfunks, in Sendungen wie 'Weißblaue Drehorgel' oder 'Bayerisches Karussell': Liesl Karlstadt, Karl Valentins legendäre Partnerin, Bally Prell, die 'ewige Schönheitskönigin' von Schneizlreuth, und Erni Singerl, eine Vollblut-Komödiantin, die zum Fernsehstar wurde. Anhand der Karrieren dieser drei „Volkskünstlerinnen“ beschreibt Andreas Koll die populäre volkstümliche Unterhaltung Münchens und Bayerns, ihre Wurzeln, ihre Prägungen und ihre Wirkungen bis heute. Wie sah die Rolle der Frau in dieser Unterhaltung aus? Was müssen Frauen mitbringen und verkörpern, um hier populär sein zu können? Im Spiegel dieser Volkskunst wird zugleich das Lebensgefühl der Münchner sichtbar, ihre Gemütslage und die gesellschaftlichen Veränderungen, denen sie ausgesetzt waren. Wie stark war die identitätsbildende und integrative Funktion der populären Unterhaltungsprogramme? Und wie haben die drei Frauen als Künstlerinnen und mittels der Rollen, die sie verkörperten, dazu beigetragen?