Die Ergebnisse der Tauchgrabungen in den Ufersiedlungen von Bodman-Schachen I am Bodensee ermöglichen die Rekonstruktion von fünf aufeinander folgenden Dörfern im Zeitraum zwischen 1900 und 1500 v. Chr. Erstmals kann am Fundmaterial von Bodman-Schachen I die Entwicklung frühbronzezeitlicher Siedlungskeramik aufgezeigt werden. Fremdelemente im Fundmaterial deuten auf ein weitläufiges Kommunikationsnetz, in welches die Siedlungen am Bodensee eingebunden waren. Bemerkenswerterweise kann eine intensiv genutzte Transversale durch die Zentralalpen via Alpenrhein und Reschenpass ins Gardaseegebiet belegt werden.
Joachim Köninger Livres


Dieser Aufsatzband setzt eine Reihe fort, deren Schwerpunkt auf der Erforschung der Feuchtbodensiedlungen in Südwestdeutschland liegt. Die Aufsätze stellen neolithische Fundstationen im Bereich des Federseemoores vor, die sowohl archäologisch als auch naturwissenschaftlich ausgewertet wurden. Die Untersuchungen im Vorfeld des Henauhof-Hügels haben nicht nur unsere Kenntnis des komplexen Verlandungsgeschehens in den seichten Buchten des Federsees erweitert, sondern auch Hinweise auf eine mittelneolithische Besiedlung des Moores und eine Schichtenfolge des frühen Jungneolithikums erbracht. Die Entdeckung der bis dahin unbekannten Siedlung Alleshausen-Hartöschle, eine Siedlung der Schussenrieder Kultur, ermöglicht Einblicke in das Siedlungswesen der Menschen um 3900 v. Chr., die neben großen Dorfanlagen offenbar auch kleine Weiler kannten. Bohrungen und Sondagen in den kleineren Mooren der oberschwäbischen Seenplatte brachten im Musbacher Ried zwei jungneolithische Siedlungen zutage und führten zu überraschenden Einsichten in die Bildung des Moores sowie die Lage und Zeitstellung der Anlagen. Mit der Auswertung der Fischreste konnte ein weiterer wichtiger Beitrag zur Kenntnis der holozänen Fischfauna des Federsees und ihrer Bedeutung für die Subsistenz der neolithischen Siedlung geleistet werden.