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Timo Baumann

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    Die Deutsche Gesellschaft für Kreislaufforschung im Nationalsozialismus 1933-1945
    • Der Historiker Timo Baumann präsentiert eine umfassende Untersuchung der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung (DGK) im Nationalsozialismus, basierend auf intensiver Archivforschung. Die 1927 gegründete medizinische Fachgesellschaft wird in Bezug auf ihre organisatorische, personelle und medizinisch-wissenschaftliche Entwicklung analysiert. Die DGK wuchs von einem kleinen Kreis von Spitzenforschern mit etwa 200 Mitgliedern im Jahr 1932. Ein zentrales Augenmerk liegt auf den Ärzten, die infolge staatlicher Verfolgung ab 1933 von den Mitgliederlisten verschwanden. Baumann verfolgt die Schicksale verfolgter Mitglieder, darunter den DGK-Begründer Bruno Kisch, und beleuchtet Prozesse der Anpassung und Verdrängung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verstrickung von Amts- und Preisträgern sowie Mitgliedern der Gesellschaft, auch über das Jahr 1941 hinaus, als die letzte Jahrestagung im Krieg stattfand. Der Autor dokumentiert, wie sich Mitglieder an ein Regime anpassten, das nur kriegs- oder staatswichtige Forschung förderte. Die medizinische Wehrforschung vieler Mitglieder wird hervorgehoben, insbesondere ihre Beiträge zur Ermöglichung des Höhenfluges, zur Luftwaffentagung „Seenot und Winternot“ 1942 und zu Kälteversuchen. Dies führt zu einem differenzierten Bild individueller Verstrickung und Schuld sowie zur Aufweichung ärztlicher Ethik in einer zunehmend militärisch orientierten medizinischen Forschung.

      Die Deutsche Gesellschaft für Kreislaufforschung im Nationalsozialismus 1933-1945