Praxisnaher Ratgeber für Eltern, der anhand zahlreicher Fallbeispiele zeigt, wie gesunde Ängste zum Motor der Entwicklung von Kindern werden.
Gertraud Finger Livres






Wenn Kinder provozieren, aggressiv oder störrisch sind und Schulprobleme haben, sind das oft Hilferufe, hinter denen ernstzunehmende Probleme stecken. Die Autorinnen zeigen, wie Eltern und Erzieher solche Verhaltensauffälligkeiten besser verstehen und angemessener reagieren können. Aggressivität, Diebstahl, Trauer, Depression, Ängste und Essstörungen werden zunehmend bei Kindern beobachtet. Eltern und Erzieher fühlen sich oft hilflos und fragen sich, was sie tun können. Anhand anschaulicher Fallbeispiele verdeutlichen die Autorinnen, dass es Auswege gibt und bieten eine neue Perspektive auf die Probleme der Kinder. Auffälliges Verhalten kann sinnvoll sein und enthält Botschaften, die oft lebenswichtige Hilferufe in schwierigen Situationen darstellen. Sie ermutigen dazu, den eigenen Standpunkt zu überdenken und die versteckten Appelle hinter störendem Verhalten zu erkennen. Diese neue Sichtweise entlastet beide Seiten, fördert das Verständnis und kann festgefahrene Situationen aufbrechen. Es geht nicht um Schuld, sondern um gegenseitiges Verstehen. Das Buch beschreibt störendes kindliches Verhalten vom Kleinkindalter bis zur Pubertät, bietet Erklärungen und weckt Verständnis bei Erwachsenen, damit sie besser auf die Bedürfnisse der Kinder reagieren können.
Spracherwerb ist Gemeinschaftsarbeit. Nur wenn das Kind und Erwachsene eng zusammenarbeiten, kann sich Sprache entwickeln. Wie lernen Kinder sprechen? Was geschieht bei der Entwicklung der ersten sinnfreien Laute? Wie kommt es zu den ersten Wörtern, zu Zwei- und Mehrwortsätzen und später zu ganzen Geschichten, die das Kind erzählt? Kinder müssen die Welt kennenlernen, um sprechen zu können. Erst wenn ein Kind sich im Spiegel erkennt, bekommt das Wort »Ich« eine Bedeutung. Jeder neue Entwicklungsschritt verändert die Sprache und Sprache wiederum leitet neue Entwicklungsschritte ein. Mit zahlreichen Beispielen und Antworten auf Fragen von Erzieherinnnen und Eltern.
Kindliche Trauer ist für uns nicht immer leicht zu erkennen, denn Kinder trauern anders. Manche von ihnen werden albern und lachen sogar, wenn sie über den Tod sprechen, andere verschließen sich und lassen niemanden an sich heran. Gertraud Finger entfaltet die unterschiedlichen Formen kindlichen Trauerns anhand von Fallbeispielen. Sie zeigt aber auch, welche Wege Kinder zur Bewältigung ihrer Trauer finden. Darin sind sie manchmal stärker als wir Erwachsenen glauben. Dem Buch sind fünf Farbtafeln mit Bildern der klassischen Moderne sowie Hintergrundinformationen beigegeben, denn Bilder erleichtern oft den Einstieg in das Gespräch mit betroffenen Kindern.
Auch Mütter dürfen "Nein" sagen
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Getraud Finger (vgl. zuletzt BA 12/98) bietet Eltern und Familien mit einem behinderten Kind ein Stück Wegbegleitung für diese schwere Herausforderung. Nicht die Verhaltensweisen der Kinder stehen hier im Vordergrund, sondern die Gefühle und Empfindungen der Eltern, die Auswirkungen auf die Partnerschaft und die Geschwister. Die Autorin beschäftigt sich einfühlsam mit der Frage, welche Gedanken und Gefühle ein behindertes Kind bei seinen Eltern auslöst und wie diese den Umgang mit dem Kind beeinflussen. Dabei schildert sie konkrete Beispiele und nimmt den Bericht einer Lehrerin über die schulische Integration eines Down-Syndrom-Kindes mit auf. Das Buch ist als Hilfe für Eltern mit behinderten Kindern gedacht und ergänzt damit die mehr für professionelle Helfer gedachten Titel von J. Heijkoop (ID 47/98), H.-E. Kehrer (BA 9/95) und H. Suhrweier (ID 28/99). Auch für professionelle Helfer kann das Buch hilfreich für die Arbeit mit den Eltern der Kinder sein. (2).