Das Museum Voswinckelshof zeigt in seiner Ausstellung die wechselvolle Geschichte der Stadt Dinslaken. Aus einer kleinen Ackerbürgerstadt, der Graf Dietrich VII. von Kleve 1273 das Stadtrecht verliehen hatte, entwickelte sich im 19. Jahrhundert ein bedeutender Umschlagplatz für den Viehhandel. Industriestadt wurde Dinslaken erst an der Schwelle zum 20. Jahrhundert, nachdem August Thyssen 1897 ein Walzwerk und wenige Jahre später das Bergwerk Lohberg gegründet hatte. Wieder aufgebaut nach den schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges präsentierte sich das moderne Dinslaken in den folgenden Jahrzenten als „Stadt im Grünen“.
Christiane Syre Livres




Über 140 Jahre arbeitete das Bergwerk Zollverein im Norden der Stadt Essen. Als der Betrieb 1847 begann, war es das nördlichste Bergwerk im Ruhrgebiet überhaupt - ein industrieller Pionier der Region. Übertage hatte die industrielle Ausbeutung der Lagerstätte Folgen, die den Raum im Schatten der Fördertürme revolutionierten. Die städtebauliche und soziale Entwicklung der Stadtteile Katernberg, Schonnebeck und Stoppenberg wurde entscheidend durch das Bergwerk Zollverein geprägt. Bilderbuchartig lassen sich heute die vielfältigen Facetten dieser Entwicklung ablesen. Neben den fünf Schachtanlagen, der Kokerei und den weiteren Zecheneinrichtungen sind es vor allem die zahlreichen Siedlungen aus verschiedenen Epochen, die Kirchen und Sozialeinrichtungen, die den unverwechselbaren Charakter dieser industriellen Kulturlandschaft ausmachen. Das Ensemble des Welterbes der UNESCO, die Gründungsanlage Zollverein 1/2, der Höhepunkt und Abschluss mit Schacht XII und die Kokerei, finden hier selbstverständlich ebenfalls eine ausführliche Würdigung. Die Themenroute ist als Rundkurs konzipiert, der zu Fuß oder mit dem Rad erkundet werden kann.
Ein Industriemuseum, das sich in hergerichteten Denkmälern der Industrie- und Architekturgeschichte präsentiert, verfügt mit den Maschinen und Produktionsanlagen naturgemäß über große Objekte. Die größten Objekte jedoch sind die Gebäude selbst. Das Rheinische Industriemuseum nutzt mit seinen Museumsstandorten sechs wichtige Industriedenkmäler um – mit dem Peter Behrens-Bau, der St.-Antony-Hütte und dem Waschhaus in Eisenheim (alle in Oberhausen) sind es sogar neun. In dieser Broschüre werden drei Industriedenkmäler mit ihrer Geschichte vorgestellt: Das Haupthauslager der Gutehoffnungshütte, die Tuchfabrik Müller und die Gesenkschmiede Hendrichs.