"Elise und Walter" erzählt die tragische Geschichte eines Liebespaares, das unter dem NS-Regime leidet. Elise wird zur Prostitution gezwungen, während Walter ins KZ Dachau deportiert und ermordet wird. Die Nachwirkungen des Schweigens der Nachkriegszeit und die Vergessenheit der verfolgten "Asozialen" werden thematisiert. Die überarbeitete Taschenbuchausgabe enthält ein Nachwort von Erik-Michael Bader.
Beate Schaefer Livres






Das Leben in der Stadt wird von Spannungen zwischen Christen und Heiden bestimmt. Römische Tempel brennen, fanatische Christen stören die in ihren Augen gottlosen Theatervorstellungen. In dieser unruhigen Zeit trifft die schöne Schauspielerin Marcia auf den Feind der Schauspielerei, Bischof Britto. Zugleich fasziniert und abgestoßen voneinander, beginnen sie einen Kampf: Sie kämpft um seine Liebe, er um ihr Seelenheil. Doch ist der, der am Ende gewinnt, auch der Sieger? Die Autorin studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Frankfurt am Main und arbeitete danach in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, unter anderem für die Umweltstiftung WWF-Deutschland. Als Schriftstellerin trat sie zunächst mit Kurzgeschichten und zwei Libretti für Musiktheater hervor. Im Jahr 2000 folgte ihr Roman Das Orakel von Cumae, sodann 2002 der Roman Bacchantische Nacht. Im Frühjahr 2007 wurde ihr erstes Theaterstück Blinde Hoffnung am Stadttheater Pforzheim uraufgeführt und auch bei den Baden-Württembergischen Theatertagen in Konstanz gezeigt. Beate Schaefer lebt als freie Autorin und Übersetzerin in Karlsruhe.
Bacchantische Nacht
- 275pages
- 10 heures de lecture
Iulia, Tochter des siegreichen Kaisers Augustus, ist trotz eines Lebens in Macht und Reichtum keine glückliche Frau. Dem ausdrücklichen Wunsch ihres geliebten Vaters folgend, hat sie ihm auch in der dritten Ehe einen Thronerben geschenkt, ohne je der wahren Liebe zu begegnen. Von ihrem Mann viele tausend Kilometer getrennt und den strengen Gesetzen Roms unterworfen, lebt sie in einem goldenen Käfig aus heimlichen Liebschaften und gelegentlichen Zerstreuungen bis ihre Existenz in einen Abgrund gerissen wird. Nach einem mitternächtlichen Bacchanal mit römischen Würdenträgern und Adligen wird Iulia zunächst unter Hausarrest gestellt, dann nach kurzem Prozeß auf eine einsame Mittelmeerinsel verbannt. Ehebruch, Verschwörung und Hochverrat werden ihr vorgeworfen. In der Einöde ihrer Gefängnisinsel versucht sie, sich an die entscheidenden Stunden des rauschenden Fests zu erinnern und läßt ihr Leben Revue passieren ein Frauenleben, in dem die Sehnsucht nach Liebe den politischen Zielen ihres skrupellosen Vaters geopfert wurde. Als eine Art weibliches Gegenstück zu Ransmayrs Letzter Welt setzt Beate Schaefer der geächteten Tochter des Augustus ein literarisches Denkmal. Dabei findet sie einen neuen Ton im Umgang mit dem antiken Stoff und vollbringt das Kunststück einer gelungenen Gratwanderung zwischen modernem Erzählen und dem Heraufbeschwören einer vergangenen Epoche.
Die Ich-Erzählerin Yvonne erlebt an einem heißen Julitag eine unerwartete Begegnung mit ihrer Vergangenheit, als sie mit ihrem neuen Freund Vincent zu seinen Eltern reist. Dort trifft sie auf Vincents Vater, den sie vor 17 Jahren während eines Austauschstudiums in Padua geliebt hat. Diese überraschende Wiederbegegnung führt zu einem riskanten Versteckspiel, in dem Yvonne sich mit der Frage auseinandersetzen muss, ob ihre Vergangenheit die Möglichkeit einer gemeinsamen Zukunft mit Vincent bedroht.
Im Kontext der Terroranschläge vom 11. September 2001 entfaltet sich eine berührende Liebesgeschichte in Rom. Die Protagonisten navigieren durch die Herausforderungen und Ängste einer unsicheren Welt, während sie versuchen, ihre Beziehung zueinander zu festigen. Die Stadt wird zum Schauplatz ihrer Begegnungen und Konflikte, und die politischen Spannungen beeinflussen ihre persönliche Dynamik. Diese Erzählung verbindet intime Emotionen mit den globalen Ereignissen, die das Leben der Menschen nachhaltig prägen.
Beate Schaefer präsentiert ihren ersten Gedichtband, ergänzt durch zehn Radierungen der Autorin, nach mehreren Romanen und einer Biografie.
Elise ist Prostituierte. 1940 zwingt die SS sie in ein Wehrmachtsbordell. Walter, ihr Liebhaber, wird als ihr Zuhälter verhaftet, als 'Berufskrimineller' in ein Konzentrationslager gebracht und dort 1942 ermordet. Erst die Enkelin von Elise und Walter, die Autorin dieses Buchs, bricht das Familientabu. Sie schildert das außergewöhnliche Leben der Großmutter, rehabilitiert den unbekannten Großvater und zeichnet ein aufwühlendes Sittengemälde des 'Dritten Reichs' und der Nachkriegszeit, als der Großvater immer noch als rechtmäßig verurteilter Verbrecher galt - selbst in der eigenen Familie. Beate Schaefer nimmt ihre Leserinnen und Leser mit auf die Suche nach ihrer Familiengeschichte. Und sie entdeckt dabei eine Opfergruppe des NS-Regimes, die bis heute keine angemessene Anerkennung erfährt.
