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Johanna Geyer Kordesch

    Pietismus, Medizin und Aufklärung in Preußen im 18. Jahrhundert
    Die Englandreise der Fürstin Louise von Anhalt-Dessau im Jahr 1775
    Leiden, Sterben und Tod
    Frauenkörper - Medizin - Sexualität
    Erdmannsdorff und die britische Architektur des 18. Jh.
    • Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736-1800) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der frühklassizistischen Architektur in Deutschland. Als Freund und Berater des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) spielte er eine zentrale Rolle in dessen umfassenden Reformen, die im Gartenreich Dessau-Wörlitz, einem UNESCO-Weltkulturerbe, sichtbar werden. Zwischen 1761 und 1775 unternahm Erdmannsdorff Studienreisen nach Italien, Holland, England, Frankreich und in die Schweiz, um wichtige Eindrücke für die Gestaltung der Gartenarchitekturen zu sammeln. Besonders die zeitgenössische britische Kunst und Kultur übten großen Einfluss auf ihn aus. Erdmannsdorff übernahm Elemente der neuen Ästhetik britischer Baukunst und Landschaftsgestaltung und entwickelte eigenständige Entwürfe für Anhalt-Dessau. Diese Verknüpfungen zwischen dem Dessau-Wörlitzer Gartenreich und der britischen Kunstlandschaft werden in dem vorliegenden Buch von Johanna Geyer-Kordesch, emeritierte Professorin für Europäische Natur- und Medizingeschichte, eingehend dargestellt. Erdmannsdorff, ein Vertreter der Aufklärung, war überzeugt, dass Schönheit und Geschmack formative Werte sind, die sein Schaffen prägten.

      Erdmannsdorff und die britische Architektur des 18. Jh.
    • Georg Ernst Stahl (1659-1734) war ein bedeutender Vertreter einer holistischen Medizin, die später als „natürliche Methode“ bekannt wurde. Er war ein Gegner invasiver Behandlungsmethoden und der Verschreibung vieler Medikamente. 1694 wurde er an die Universität Halle berufen, die ein Zentrum reformwilliger Professoren wurde, darunter Christian Thomasius und Johann Buddeus. Stahls Auffassungen zur „wahren Medizin“ trugen zur Stärkung des Pietismus bei, sowohl als Anweisung zur Gesundheit als auch als Behandlungsmethode im Krankheitsfall. Psychologisch war Stahls Theorie ebenfalls bedeutend; er glaubte, dass der Mensch auf synergetische Prozesse angewiesen ist, die im Körper, in der Seele oder im Zusammenspiel beider beginnen. Dies ermöglichte es, seelische und natürliche Intelligenz als Einheit zu betrachten und die Gleichwertigkeit von Empfindung, Einbildungskraft und Vernunft zu erkennen. Stahls Einfluss auf medizinische, psychologische und ästhetische Überlegungen zur Anthropologie ist evident. Die Schriften des pietistischen Arztes Christian Friedrich Richter und des Radikalseparatisten Johann Samuel Carl, ebenfalls Schüler Stahls, verbreiteten seine „Psychomedizin“ über akademische Kreise hinaus. Stahl stellte die Identifizierung menschlicher Selbstbestimmung mit Vernunft und eine reduktive „mechanistische“ Physiologie in Frage. Das Buch beleuchtet Stahls Leben und setzt seine Medizin in den Kontext der politischen, geisti

      Pietismus, Medizin und Aufklärung in Preußen im 18. Jahrhundert