Lachmann entwickelt die bahnbrechenden Untersuchungen Kohuts weiter und beleuchtet den Stellenwert der nonverbalen Kommunikation sowie dyadischen Interaktion. Er zeigt, wie analytische Therapie Narzissmus in ein produktives Leben transformieren kann. Dieses gehaltvolle Werk ist für Psychotherapeuten aller theoretischen Richtungen von Wert und praxisorientiert. Es leistet einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis der Pathologien des Selbst. Lachmann beschreibt, wie Empathie und Humor als Katalysatoren in Beziehungen wirken, die auf Wechselseitigkeit und Veränderung abzielen, und somit Wachstum und Entwicklung fördern. Die zentrale Bedeutung der gemeinsam erlebten Beziehung zwischen Analytiker und Patient, die Intersubjektivität, wird hervorgehoben. Seine Falldarstellungen bieten lehrreiche und gehaltvolle Beispiele für die respektvolle Haltung, die therapeutische Beziehungen prägt. Das Buch wird allen psychoanalytischen Psychotherapeuten als Dokument therapeutischer Weisheit ans Herz gelegt. Der Autor, Frank M. Lachmann, ist Supervisor und Lehranalytiker sowie Mitglied des Institute for the Psychoanalytic Study of Subjectivity in New York. Die Übersetzerin, Elisabeth Vorspohl, ist eine renommierte Übersetzerin psychoanalytischer Fachliteratur und lebt in Frankfurt a. M.
Günter Spreitzhofer Livres



Coca-Kolonisierung. Soziale Korrosion. Bastardisierung der Gesellschaft. Tourismuskritik ist modern geworden - und berechtigt. Reisen in die Dritte Welt sind längst fixer Bestandteil der westlichen Freizeitgesellschaft, so etabliert wie umstritten, wirtschaftlicher Fixpunkt und soziokulturelle Reibungsfläche. Alternativtourismus als Alternative? Die Studie beleuchtet das Wesen dieser idealisierten Reiseform in Südostasien, Wiege des Rucksacktourismus der 70er Jahre und Boomregion der Gegenwart schlechthin. Sechs Monate Feldforschung auf den Trampelpfaden der Travellerszene zerstören die Illusion eines 'besseren' Reisens: Der Alternativtourismus der 90er Jahre ist mittlerweile selbst eine massentouristische Erscheinung und Speerspitze des Pauschaltourismus.
Jakarta, das koloniale Batavia, wurde seit Suhartos «Neuer Ordnung» (1967) zum Zentrum internationaler Investition und Aushängeschild des Vielvölkerstaates Indonesien gepuscht. Die Studie beleuchtet die widersprüchliche Entwicklung der metropolitanen Hauptstadtregion Jabotabek während dreier Jahrzehnte Autokratie. Zwischen Kampung und Korruption, Burger King und Becak, Nasi Goreng und Nike – eingebettet in nationalstaatliche wie demographische Rahmenbedingungen werden Zusammenhänge von ökonomischer Liberalisierung, ökologischer Degradierung und soziokultureller Transformation ebenso aufgezeigt wie die Zukunftsperspektiven der «Primate City», die als zentrale Industrieregion von der südostasiatischen Wirtschaftskrise hauptbetroffen war. Angesichts kontinuierlicher Globalisierung und politischer Labilität erscheint der angestrebte Aufstieg zur «Global City» ungewiß wie nie zuvor.