Gerhard Berger Livres






Unter Mitarb. v. Stappert, Dieter Zahlr., tls. farb. Phot. 279 S.
In explorativer Absicht werden zwei komplementäre Ziele verfolgt. Zum einen geht es um die Bearbeitung einer Fragestellung, die den gesellschaftsstrukturellen Aspekt einerseits und den Aspekt individuellen menschlichen Verhaltens andererseits in ihrem wechselseitigen Zusammenhang betrachtet. Konkreter: Es geht um den Zusammenhang von Nationalstaatsbildung, Industrialisierung, Modernisierung des Berufsausbildungssystems und beruflicher Sozialisation. Zugleich geht es auch um die Überprüfung des Elias'schen Forschungsprogramms an dieser Fragestellung.
Seinen Werken nähert sich Gerhard Berger behutsam: Jedem Bild geht ein langer Arbeitsprozess des Skizzierens und Prüfens der gedachten figürlichen Formen in einem zuvor festgelegten Raster des Bildraumes voraus. Erkennbar bleibt in diesem Arbeitsprozess die in der Jugend gelernten grafischen Techniken wie insbesondere die Typographie. Seine präzise Arbeitsweise vermittelte Berger auch an seinem Lehrstuhl an der Akademie der Bildenden Künste, München. Seit 1999 widmet er sich als freischaffender Maler und Grafiker vollkommen seinen Bilderwelten, die den Betracht mit ihrem Formenspiel zum Lesen und Analysieren einladen
Ein beachtenswertes Buch; der geneigte Leser kann die Leidenschaft des Autors zu seinem Beruf mit jeder Zeile nachempfinden. In der Tat ein außergewöhnliches Dokument deutscher Zeitgeschichte aus einer eher ungewohnten, oder gerade deshalb, hochinteressanten Perspektive geschrieben. Textauszug Gedanken im Herbst habe ich dieses Buch überschrieben. Ohne jedoch Trübes aufkommen zu lassen, will ich nun in meinen Erinnerungen kramen. Komisch, ich ertappe mich immer wieder dabei, mein Denken geht oft in die rückliegenden Jahrzehnte. Erinnerungen gibt es tausende, gute und weniger gute, gar böse. Noch zur Kriegsgeneration gehörend und mit schlimmen Erlebnissen belastet, will ich doch auf dieses traurige Kapitel weitgehend verzichten. Ich will lieber schreiben von Wald und Wild, von den Dingen, die mich mein Leben lang begleiteten, oder besser, denen ich mich widmen durfte. Ich war nicht älter als 13 Jahre, da stand für mich fest, ich wollte Förster werden und nichts anderes.
Ich sah mich noch einmal den langen Weg von Amerika nach Deutschland – durch all die Lager und Gefängnisse – zu meiner Traumfrau in Sekunden gehen. Jetzt war ich heimgekehrt. In seinem dritten Buch berichtet Gerhard Berger aus einem weiteren spannenden Kapitel seines Lebens: von der Rückkehr aus der amerikanischen Internierungshaft in das vom Krieg zerstörte Deutschland, von der Hoffnung auf Freiheit, die schon bald nach der Ankunft zerstört wird und vom steinigen Weg, bis er schließlich das Glück seines Lebens findet.