Pädagogik und soziale Ungleichheit
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Veranschaulicht durch Beispiele aus der Praxis – dargestellt in Form von „Fällen“ – stellen die Kapitel dieses Bandes Theorien und Konzepte zu Themenfeldern des Lehrens und Lernens im Kontext Schule dar. Unter Bezugnahme auf Befunde der empirisch pädagogischen und psychologischen Forschung werden die Fälle erläutert und reflektiert. So wird in besonderer Weise der Zusammenhang zwischen Forschung, pädagogischen Theorien und schulischer Praxis deutlich. Das Buch richtet sich an Studierende aller Lehramtsstudiengänge, Referendare und Lehrkräfte und vertritt einen empirisch-pädagogischen Zugang zur Handlungspraxis. Anregungen zum Weiterdenken und kommentierte Literaturangaben nach jedem Beitrag unterstützen den Einsatz des Buches auch für seminaristische Arbeit. Die 15 Beiträge von renommierten nationalen und internationalen Autorinnen und Autoren behandeln folgende Themen: Leistungsmessung und -beurteilung, Förderung der Schüler-Selbstbeurteilungsfähigkeit, Klassenführung, Interessenförderung, Lernemotionen, Hausaufgaben, Offener Unterricht, individualisierender Unterricht, Lerncoaching, Sozialformen, Jungen und Mädchen in der Schule, Unterrichtswahrnehmung, Lehrerpersönlichkeit, Medien in der Schule, Voraussetzungen von Bildung und Erziehung.
„Bedürfnis“ ist derzeit in der Pädagogik kein Fachbegriff, sondern wird in der Regel in alltagssprachlichem Begriffsverständnis verwendet, also fast synonym mit Wörtern wie Wunsch, Interesse, Bedarf oder Begehren. Die vorliegende Studie weist nach, dass das Bedürfnis als pädagogischer Fachbegriff vielfältige Möglichkeiten bietet, unterrichtliche Interaktionen zu analysieren, Schülerverhalten zu verstehen und Unterricht zu planen, der an Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen orientiert ist. Das Buch ist dreiteilig aufgebaut. Im ersten Teil werden die Begriffsverwendung und das theoretische Konstrukt „Bedürfnis“ in der Erziehungswissenschaft und ihren Nachbardisziplinen herausgearbeitet sowie das Konzept der basic needs dargestellt. Anhand einer empirischen Untersuchung an 60 Hauptschulen mit über 3500 Schülerinnen und Schülern wird der Frage nachgegangen, ob es Bedürfnisbereiche gibt, die bei bestimmten Jugendlichen unbefriedigt bleiben und welche Konsequenzen sich daraus für pädagogisches Handeln in der Schule ergeben. Im dritten Teil werden die theoretischen Überlegungen und Analysen des ersten Teils und die Ergebnisse der empirischen Studie zusammengefasst zu Bausteinen einer pädagogischen Theorie der Bedürfnisse. Das Buch schließt mit Überlegungen zu einer an den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen orientierten schulischen Pädagogik.