Der Dichter wird als ausgesetzt beschrieben, wenn er den Mächtigen nicht folgt und nicht den ideologisch geprägten Sprachvorgaben entspricht. In einer Welt, in der Cancel Culture und Wokeness dominieren, bleibt ihm der Zugang zu Lesungen, Preisen und Anerkennung verwehrt, wenn er eine eigene Auffassung von Freiheit und Demokratie vertritt.
Reinhard Buthmann Livres






Die Technische Hochschule Ilmenau
Eine sozialpolitische Studie
"Was bedeuten Reste der akademischen Freiheit", fragt der Bildungswissenschaftler Manfred Heinemann, "wenn die Handlungsebenen in der Institution und ihren Subeinheiten sich in einer parteilichen, sogar staatlich gesicherten Zwangsumklammerung verlieren? Was bedeuten hierbei die Hochschulreformen? Sind sie Auflösung von Hochschulkrisen, wie sie als Reflex von außen in den Staatsapparaten, Führungsebenen und dem Zentralkomitee der Staatspartei auf dem Weg zum Kommunismus gesehen und gehandhabt wurden?" Der Autor gibt Antworten aus dem Leben der 1953 gegründeten Hochschule für Elektrotechnik, die, und so lautet ein beliebtes Narrativ, im relativen Windschatten der SED ihren Kurs verfolgen konnte. Dieses Narrativ ist falsifiziert. Dabei erwiesen sich drei Phänomene von Festigkeit: der chronische Ressourcenmangel, der staatlich-normative Druck auf alle Kernbelange der Hochschule und der hohe Stellenwert der kommunistischen Erziehung. Dennoch war ihre Leistungsbilanz beeindruckend, besaß sie mit sechs Herausstellungsmerkmalen gar einen vorderen Platz in der Hochschullandschaft der DDR.
Hauptziel dieser Arbeit ist die Rekonstruktion der Geschichte der Abteilungen 5 und 8 der Hauptabteilung XVIII unter dem Aspekt ihrer Verwicklung in originäre Belange der Wissenschaft. Mithin setzt sich diese Arbeit das nicht unbescheidene Ziel, für künftige deskriptive Studien zur Wirkungsgeschichte des MfS im Bereich von Wissenschaft, Technik und Technologie eine Grundorientierung zu liefern. Die Wirkungsgeschichte kann und soll hier nicht dargestellt werden, obgleich sie im Text an vielen Stellen 'mit Händen zu greifen' ist. Hauptgegenstand bildet vielmehr die Hard- und Software der MfS-Arbeit, also das 'was', 'wo' und 'wie'. Mit anderen Worten: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich vor allem mit Fragen der 'Verortung' des MfS in Wissenschaft und Hochtechnologie der DDR. Entsprechend werden die Standardaufgaben beider Abteilungen anhand ihrer wichtigsten Sicherungsobjekte dargestellt. Einzelne Aufgabenkomplexe werden näher beleuchtet, indem die strukturelle Verankerung des MfS in Prozessen des Wissenschaftsbetriebs in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt wird. Zu Beginn werden die Entwicklungsgeschichten beider Abteilungen einschließlich ihrer jeweiligen Vorgeschichte und ihrer generellen Aufgaben- und Verantwortungsbereiche – getrennt – dargestellt. Es schließen sich mehrere Einzeldarstellungen zu bedeutsamen Aspekten der politisch-operativen Arbeit an, wie beispielsweise zur Funktion der Sicherheitsbeauftragten oder zum illegalen Technologietransfer.
Sonnenfrost
Gedichte
Der innere Monolog entfaltet Wahrheit. Er trägt das Stigma der Authentizität, gehorcht der Stille und öffnet das Ohr hin auf Gott. Die Dichtkunst verträgt keine Runden Tische, keine mainstreamgerechten Wort-Installationen, denn sie lechzt nach ihrem ur-eigenen Ton. Grenzen sprengen Du glaubst – Und so Schraubst du dich Hinter das Vorgesagte, Versagte, Verbotene Dieser Welt. Du glaubst – Und so Öffnest du dir Die Pforten des Himmels. Sieh, vom Berge Hüpfen dir Die Meere herab.
Konfliktfall "Kosmos"
Die politische Geschichte einer Jugendarbeitsgruppe in der DDR
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Die Jugendarbeitsgruppe KOSMOS (JAGK) mit ihrer DDR-weiten Organisation störte durch ihre Erfolge die Deutungshoheit der SED in Raumfahrtinstitutionen, Sternwarten und Schulen. Von der weltweiten Faszination der Raumfahrt angesteckt, gingen ihre Mitglieder vielfältige ausländische Kontakte ein. Sie schmuggelten, konspirierten, schrieben und propagierten aus Technikbegeisterung, sie trotzten der Zensur. Die JAGK wurde ein Fall für den Staatssicherheitsdienst. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) schritt ein, überwachte und zersetzte schließlich die Gruppe. In langjähriger Forschung wurde für diesen Band die Geschichte der JAGK zusammengetragen. Er führt zu den Hintergründen der Machtausübung der SED, des MfS und der militärischen Aufklärung im Kalten Krieg
Das MfS-Handbuch „Anatomie der Staatssicherheit“ besteht aus einzelnen Teillieferungen, die sich mit der Struktur und Arbeitsweise des MfS am Beispiel einzelner Diensteinheiten und bestimmter Schwerpunktthemen befassen. Die Objektdienststellen des MfS hatten einen den Kreisdienststellen vergleichbaren Status. Sie wurden, je nach Schwerpunktsetzung, in sicherheitsrelevanten volkswirtschaftlichen oder staatlichen Bereichen eingerichtet, um eine möglichst direkte Kontrolle zu gewährleisten. Der Sitz der Objektdienststellen befand sich in der Regel in oder in der Nähe der zu sichernden Objekte. Entsprechende Dienststellen gab es u. a. in den Betrieben der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft Wismut, an der TU Dresden, im Kombinat VEB Carl Zeiss Jena oder im Kernkraftwerk „Bruno Leuschner“. Reinhard Buthmann widmet sich der Entwicklungsgeschichte der Objektdienststellen, ihren Aufgaben, Mitarbeitern und den spezifischen Sicherungsaspekten dieser Organisationseinheiten.