Turn- und Sportvereine haben im Laufe ihrer Geschichte unterschiedliche, aber ähnliche Vereinskulturen entwickelt, die sich in ihrer Intensität unterscheiden, jedoch gemeinsame Zielsetzungen verfolgen. Diese reichen von der „Pflege des deutschen Volksbewusstseins“ (1927) über die „seelische Erziehung im Geiste des nationalsozialistischen Volksstaats“ (1935) bis hin zur „kulturellen Freizeitgestaltung“ (1980). Die Vereine fördern ein aktives Vereinsleben, das die Bezeichnung „Vereinskultur“ verdient. Die Vielfalt der vereinskulturellen Aktivitäten zeigt sich in einem breiten Spektrum an Veranstaltungen, die jährlich für Mitglieder und die Öffentlichkeit organisiert werden. Zu den Formen des kulturellen Vereinslebens gehören General-, Haupt- und Monatsversammlungen, Stiftungsfeste, Einweihungsfeiern, Schauturnen, Festzüge, Gedenkfeiern, Jubelfeiern, Ehrungen sowie verschiedene Feste wie Turn-, Sport-, Schützen- und Volksfeste. Darüber hinaus werden Wohltätigkeitsfeste, Basare, Vortrags- und Theaterabende, Weihnachtsfeiern, Gesellschaftsabende, Tanzkränzchen, Maskeraden und saisonale Feste organisiert. Diese Veranstaltungen bilden ein weitgehend standardisiertes Jahresprogramm, das die Gemeinschaft und Geselligkeit innerhalb der Vereine stärkt.
Matthias Schachtschneider Livres






44% der Mitglieder des organisierten Oldenburger Sports sind weiblich, dennoch existiert bislang keine dokumentierte Geschichte des Oldenburger Frauen- und Mädchensports. Der renommierte Autor Matthias Schachtschneider hat sich diesem Mangel angenommen und die Entwicklung des Frauen- und Mädchensports in Oldenburg von den Anfängen in den 1820er Jahren bis zur Gegenwart umfassend dargestellt. Im ersten Teil, der sich hauptsächlich auf die Cäcilienschule stützt, werden Gymnastik, Turnen und Sportangebote für Mädchen an Oldenburger Schulen vom 19. Jahrhundert bis heute behandelt. Zudem wird auf die Rolle von Frauen in der Oldenburger Turnbewegung, der Arbeitersportbewegung, im Betriebssport, sowie auf Angebote für behinderte Frauen und Migrantinnen eingegangen. Auch das ehrenamtliche Engagement von Frauen im Sport und die Entwicklung der Sportkleidung werden thematisiert. Der zweite Teil des Werks, ausgestattet mit 400 Bildern, beleuchtet die Geschichte des Frauen- und Mädchensports in verschiedenen Disziplinen. Es werden zahlreiche Sportarten behandelt, darunter Turnen, Leichtathletik, Fußball, Handball, Schwimmsport und viele weitere, um ein umfassendes Bild der sportlichen Aktivitäten von Frauen und Mädchen in Oldenburg zu vermitteln.