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Johannes F. Lehmann

    Einführung in das Werk Heinrich von Kleists
    Rettung und Erlösung
    Die biologische Vorgeschichte des Menschen
    Die Strategie der Rettung
    Friedrich Schiller: Don Karlos
    Mao, Marx und Jesus.
    • Friedrich Schiller: Don Karlos

      Friedrich Schiller: Don Karlos

      • 128pages
      • 5 heures de lecture

      Die Schroedel Interpretationen bieten anspruchsvolle, doch verständlich und interessant geschriebene Darstellungen und Deutungen von wichtigen Werken der deutschen Literatur. Die Bände der Reihe eignen sich besonders zur Vorbereitung auf Referate, Hausarbeiten, Klausuren und Prüfungen. Friedrich Schillers "Don Karlos", entstanden kurz vor der Französischen Revolution, setzt zentrale Forderungen der Aufklärung in Szene. Zugleich zeigt das »dramatische Gedicht«, wie diese Ideen privater und politischer Freiheit an den alten Machtsystemen von Königtum und Kirche scheitern. Dabei rücken die Techniken der Macht ebenso schonungslos in den Blick wie die Motive und Abgründe menschlichen Handelns.

      Friedrich Schiller: Don Karlos
    • Die Strategie der Rettung

      Geschichte und Gegenwart eines machtpolitischen Konzepts

      Rettung hat zwei grundverschiedene existentielle Dimensionen. Die eine zielt auf die Rettung einzelner Leben in Gefahr: Feuerwehrleute also retten Menschen aus Branden, Seenotretter etwa retten Schiffbruchige aus dem Mittelmeer, Notarzte retten Herzinfarktpatienten und Polizisten retten die entfuhrte Geisel. Die zweite Dimension der Rettung wiederum betrifft Systeme oder Segmente eines Gesamtsystems - denken wir nur einmal an die Banken-, Euro- oder Klimakatastrophenrettung - und verweist damit auf einen grosseren Zusammenhang, der uberhaupt erst die Voraussetzungen dafur schafft, dass Leben uberhaupt moglich ist oder jedenfalls bewahrt wird. Und, wir erleben das im gegenwartigen Russlandkrieg gegen die Ukraine ganz unabweisbar, selbst Waffen helfen verruckterweise auch Leben zu retten. Wie sehr nun gerade Politik Rettungsversuche ermoglicht oder verhindert, wie sehr sie ihr Handeln selbst als Rettungshandeln versteht und wie entschieden das Narrativ, also die Rede von Rettung schliesslich unser ganzes Politikverstandnis dominiert, das ist der komplexe Gegenstand dieses stringenten Essays. Uber die konkrete diskurs- und sozialgeschichtliche Ebene eines institutionalisierten Rettungswesens und dessen Verknupfung mit Macht, Recht und Okonomie hinaus, zielt Johannes F. Lehmanns Frage nach "Rettung" und "Erlosung" auf ein Erzahlmuster und ein Deutungsschema, das tief in der Kulturgeschichte des Abendlandes begrundet ist.

      Die Strategie der Rettung
    • Die biologische Vorgeschichte des Menschen

      Zu einem Schnittpunkt von Erzählordnung und Wissensformation

      Mit immer größerer Selbstverständlichkeit wird der Mensch heute von der Soziobiologie bis zu den aktuellen Neurowissenschaften in den Horizont seiner biologischen Vorgeschichte gerückt. Dies geschieht einerseits vor dem Hintergrund biologischen und vor allem evolutionsbiologischen Wissens, wie es sich seit dem späten 18. Jahrhundert entwickelt hat. Andererseits geschieht es unter Rückgriff auf das Erzählschema der Vorgeschichte. Der Band fragt in historischer und theoretischer, literatur- und wissensgeschichtlicher Perspektive nach den Überschneidungen von biologischer Wissensformation und literarischer Erzählordnung bei der Erzeugung eines der wirkungsmächtigsten Narrative unserer Zeit.

      Die biologische Vorgeschichte des Menschen
    • Unsere Welt voller Untergänge und Katastrophen ist zugleich eine Welt voller Rettungen, Retter und Rettungsgeschichten. Täglich werden Rettungspakete geschnürt und Rettungsschirme gespannt, damit angesichts der drohenden Untergangsszenarien solches Rettungshandeln als alternativlos erscheine. Derartige Heilsversprechen lassen sich einerseits als Diskursinstrument zur Plausibilisierung und Invisibilisierung politisch kontingenten Handelns betrachten. Andererseits bilden sie ein zentrales und historisch tief eingewurzeltes Basisnarrativ unserer Kultur, welches die Beiträger von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart in ihrer religiöstheologischen, biopolitischen, sozialgeschichtlichen, technischen und medialen Dimension erkunden. Gegenstand sind literarische Texte sowie bioethische, populäre, ästhetische und politisch-philosophische Diskurse vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

      Rettung und Erlösung
    • Heinrich von Kleist ist einer der am häufigsten interpretierten Autoren der deutschen Literatur. In der Radikalität, mit der er die Unmöglichkeit von Erkenntnis und sprachlicher Verständigung literarisch in Szene setzte, war er seiner Zeit weit voraus. Seine Obsession für politische und emotionale Ausnahmezustände sowie für Identitätskrisen machte ihn zu einer zentralen Reflexionsfigur der Moderne. Diese Einführung bietet eine überzeugende Charakteristik von Leben und Werk. Auf der Grundlage neuester Forschungsergebnisse wird Kleist innerhalb der gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen und ästhetischen Tendenzen um 1800 verortet. Wiederkehrende Themen und Motive werden als Auseinandersetzung mit bestimmenden Fragen der Moderne verständlich gemacht. Einzelanalysen zu »Der Zerbrochene Krug«, »Penthesilea«, »Das Erdbeben in Chili« und »Michael Kohlhaas« bezeugen zugleich die anhaltende Faszination Kleistscher Texte.

      Einführung in das Werk Heinrich von Kleists
    • Im Abgrund der Wut

      • 566pages
      • 20 heures de lecture

      Seit den Anfängen der abendländischen Kultur- und Literaturgeschichte sind Zorn und Wut zentrale Motive literarischer Texte. Zugleich sind sie Gegenstand intensiver theoretischer Reflexionen in verschiedensten Feldern des Wissens. Das Buch führt beide Aspekte in diskursgeschichtlicher Perspektive zusammen: Ausgehend von den antiken Voraussetzungen (von Homers Ilias bis Senecas De ira) stellt es den epochalen Umbruch in der Codierung des Zorns an der Schwelle zur Moderne ins Zentrum. War der Zorn Jahrhunderte lang als Wunsch nach Rache aufgrund gekränkter Ehre oder verletzten Rechts definiert worden, wird er seit Ende des 18. Jahrhunderts unter der neuen Kategorie des Gefühls (und mehr und mehr unter dem Namen ›Wut‹) mit Begriffen von Energie und Widerstand beschrieben: als Gefühl einer 'Beeinträchtigung unseres eigenen Ich’s' (Burdach). Während von der Antike bis zur Neuzeit der Zorn Ehre und Recht verteidigt, bewacht die moderne Wut: das Leben, das Begehren und das Glück. Die Studie untersucht anhand von Diskursen und Texten vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert sowohl die theoretischen Folgen und Weiterentwicklungen dieses Umbruchs als auch die Konsequenzen für das Erzählen von Zorn und Wut.

      Im Abgrund der Wut
    • Der Blick durch die Wand

      • 352pages
      • 13 heures de lecture

      Der Theaterzuschauer schaut zu. Der Ausgangspunkt dieser Untersuchung ist nur scheinbar trivial. Denn was für unser heutiges Verständnis vom Zuschauer als bloßem Zuschauer eine Selbstverständlichkeit ist, war für das 18. Jahrhundert eine radikale Neuerung. Denis Diderots Forderung nach der berühmten ›Vierten Wand‹, einer imaginären Trennwand zwischen Schauspielern und Publikum, die nur für die Blicke der Zuschauer durchlässig sein sollte, markiert eine tiefgreifende historische Zäsur – nicht nur in der Theatergeschichte. Mit dem Blick durch die Wand entsteht der Mensch als Beobachter, der sich selbst und anderen fremd geworden ist. Diese sowohl von der Theater- wie von der Literaturwissenschaft bislang vergessene Geschichte des modernen Zuschauers ist Thema dieses Buches. Gegenstand der Untersuchung sind nicht allein reale theatergeschichtliche Veränderungen, sondern vor allem literarische und theoretische Texte. Rekonstruiert wird hier erstmals eine Diskursgeschichte des Zuschauens und ihre Verknüpfung mit sprach-, kunst- und kommunikationstheoretischen Umbrüchen des 18. Jahrhunderts. So kann nicht nur ein völlig neues Licht auf ein zentrales Theorem der französischen Aufklärung geworfen werden, sondern auch – mit der vergleichenden Analyse ästhetischer Schriften Lessings und Herders – auf die französisch-deutsche Diskussion um den Menschen und seine Medien.

      Der Blick durch die Wand