Als Philosoph, Literat, Prediger und Pädagoge gehört Herder zu den bedeutendsten Vertretern der Weimarer Klassik. Diese aktuelle und kenntnisreiche Biografie bringt Leben und Werk Herders einem breiteren Publikum nahe
Am 21. März 2013 jährt sich sein Geburtstag zum 250. Mal: Jean Paul, 1763 in Wunsiedel geboren, 1825 in Bayreuth verstorben, war schon zu Lebzeiten einer der bedeutendsten und erfolgreichsten deutschen Schriftsteller. Mehrfach wurde er zum »Lieblingsdichter der Deutschen« ausgerufen. Seine literarischen Werke fanden viele Bewunderer. Die Weimarer Klassiker Wieland und Herder zählten dazu, ebenso wie die Philosophen Fichte und Hegel. Auch nachfolgenden Dichtergenerationen galt er als großes Vorbild. Doch seine ausufernden Textlabyrinthe stießen bisweilen auch auf Kopfschütteln und Unverständnis. Als autodidaktisch gebildeter Literat und Philosoph stand Jean Paul als Solitär zwischen Weimarer Klassik und Romantik, zwischen Aufklärung und Idealismus. Michael Zaremba stellt das Leben und Wirken des freigeistigen und feinsinnigen Dichters und Denkers nach dem neuesten Forschungsstand kompetent und kurzweilig vor. Seine Biografie ist eine Einladung, diesen liebenswert versponnenen Romantiker und scharfzüngig spottenden Realisten (neu) kennen und schätzen zu lernen.
Christoph Martin Wieland (1733–1813) gehört zu den Mitbegründern der Weimarer Klassik. Neben der Herausgebertätigkeit für das erste deutsche Kulturjournal »Der Teutsche Merkur« sind es vor allem die Versepen »Musarion« und »Oberon« sowie die Romane »Agathon«, »Geschichte der Abderiten« und »Aristipp«, welche zu den Standardwerken der deutschen Literatur zählen. Michael Zaremba legt eine moderne Biografie vor, die erstmals auf die Gesamtausgabe des umfangreichen Wielandschen Briefwechsels zurückgreifen kann. Wielands literarischen Werdegang versteht der Biograf als Emanzipation von den religiösen Paradigmen des Elternhauses. Vor diesem Hintergrund schildert er die Kontinuitäten und Widersprüche seiner Persönlichkeit. Das Buch zeigt Wieland als Familienpatriarch, Lehrer, Philosophieprofessor und Prinzenerzieher im Dienste der Herzogin Anna Amalia. Michael Zaremba würdigt Wieland nicht allein als Dichter und Übersetzer aus dem Englischen, Griechischen und Lateinischen, sondern vor allem aufgrund seiner vielfältigen kulturpolitischen Beiträge und der vielschichtigen, oft ironisch gebrochenen Erzählkunst als einen führenden Vertreter der europäischen Aufklärung.
Der Name Billy Jenkins, des „Cowboys aus Reinickendorf“, prangte in den 30er Jahren auf den Titelseiten von mehr als 25 Millionen Wildwest-Heftchen, in denen die Abenteuer dieses Manegereiters und Kunstschützen beschrieben wurden. Noch heute haben die Hefte Kultcharakter und vereinen eine große Gemeinde von Sammlern um sich. Billy Jenkins, 1885 in Magdeburg geboren, geriet schon als jugendlicher Ausreißer in den Burenkrieg in Südafrika und den Boxeraufstand in China, bevor er in Texas das Handwerk des Cowboys erlernte. Danach trat er in den Zirkusunternehmen Barnum und Sarrasani auf, wo er mit verbundenen Augen über die Schulter hinweg Visitenkarten durchlöcherte. Durch einen Unfall schwer verletzt, konnte Jenkins seine Laufbahn auch nach 1945 noch fortsetzen. 1954 starb er nach einem turbulenten, bis heute von Legenden umwobenen Leben völlig verarmt in Köln.