Mark Escherich Livres






Häuser sind die Gesichter einer Stadt. Ihre Fenster gleichsam Augen, die die Zeitläufe verfolgen. Bisweilen tragen sie einen Glanz, und bisweilen sind sie trüb. Aber jedes Gesicht ist unverwechselbar.
Denkmalpflegerische Praxis der Nachkriegsmoderne Architektur und Städtebau der 1960er und 1970er Jahre sind mittlerweile im Denkmalpflegealltag angekommen und Teil eines fachübergreifenden Diskurses. Dabei hat sich die Sanierungspraxis als die eigentliche Hürde beim verantwortungsvollen und pfleglichen Umgang mit diesem Erbe herauskristallisiert. Nicht die grundsätzliche Denkmalwürdigkeit der Bauepoche wird angezweifelt, sondern die Chancen für eine erfolgreiche Erhaltung. Dementsprechend gilt es, Beispiele und Belege zu schaffen, dass und wie diese Denkmalbestände an wirtschaftliche, sicherheitstechnische und ökologische Bedürfnisse der Gegenwart angepasst werden können. Denkmal Ost-Moderne II beruht auf der gleichnamigen Tagung und präsentiert aktuelle Positionen sowie Beispiele aus der Denkmalpflegepraxis, einschließlich der Inventarisation: Wie lässt sich eine nachvollziehbare Auswahl aus dem riesigen Bestand vornehmen und begründen? Auch hiervon hängt die Glaubwürdigkeit der Denkmalpflege für die Nachkriegsmoderne ganz wesentlich ab.
Denkmal Ost-Moderne
Aneignung und Erhaltung des baulichen Erbes der Nachkriegsmoderne
- 256pages
- 9 heures de lecture
Architektur und Städtebau der 1960er und 70er Jahre stehen aktuell im Fokus einer breiten Diskussion. Ihre beginnende Wertschätzung und denkmalpflegerische Aneignung befindet sich dabei in einem Wettlauf mit der Anpassung an zeitgenössische Standards. „Veraltet, aber noch nicht historisch", wird häufig kolportiert. Viele dieser Zeugnisse sind bereits zerstört oder eingreifend verändert. In Ostdeutschland kommt erschwerend hinzu, dass diese Bauten ein überwundenes politisches System repräsentieren. Allerdings lösen die Verlusterfahrungen auch ein neues Interesse an noch Vorhandenem aus – gerade in der jüngeren Generation, die die Zeit vor 1989/90 nicht bewusst erlebt hat. Ein vielbeachtetes internationales Symposium, das im Januar 2011 an der Bauhaus Universität in Weimar stattfand, verknüpfte verschiedene, oft parallel laufende Diskurse und führte unterschiedliche Erfahrungen zusammen. Dazu gehört der Einbezug Osteuropas mit seinen erbepolitischen Problemstellungen sowie Fragen der wissenschaftlich-didaktischen und der künstlerischen Denkmalvermittlung.
Städtische Selbstbilder und bauliche Repräsentation
- 363pages
- 13 heures de lecture
Die Kunsthistoriographie hat durch ihre Fokussierung auf die Klassische Moderne ein einseitiges Bild von Architektur und Städtebau in der Weimarer Republik gezeichnet. Die weit häufigeren Leistungen, die aus der Vergangenheit und aus der naturräumlichen Umwelt ihre Motivation schöpften, sowie Städte, an denen das Neue Bauen weniger in Erscheinung trat, wurden nur unzureichend berücksichtigt. Der Autor behandelt am Beispiel Erfurts die grundsätzliche Frage, ob die Identität einer Stadt einen bisher unterschätzten Einfluß auf planerische Prozesse und urbanistische Wandlungen in den 1920er Jahren hatte, ob also und wie Wechselwirkungen zwischen Identität und baulicher Repräsentation anhand städtischer Selbstbilder stattfanden oder ausblieben. Zugleich liefert das Buch eine Gesamtdarstellung der Stadtbaugeschichte Erfurts von 1918 bis 1933. Neben den stadtplanerischen Instanzen und deren Tätigkeit werden die wichtigsten Handlungsfelder städtischen Bauens anhand ausgewählter Projekte vorgestellt. Sechs Kapitel dokumentieren Planung und Verwirklichung von Bauten und Ensembles sowie Maßnahmen der Altstadtsanierung und der Stadtbildgestaltung.
Das vorliegende Guidebook weist den Weg zu 26 bekannten und weniger bekannten Bauhausorten in Weimar und Thüringen: Bauten, Werke oder auch nur Spuren der großen Architekten und Künstler der Weimarer Bauhauszeit werden so auffindbar und erlebbar. Informative Texte einer Arbeitsgruppe der Bauhaus Universität liefern den fachlichen Hintergrund zur Positionierung der vorgestellten Orte im historischen Koordinatensystem Thüringens. Begleitendes Kartenmaterial hilft bei der geografischen Navigation.
Entstehung und Wandel mittelalterlicher Städte in Thüringen
- 358pages
- 13 heures de lecture
Historische, bauhistorische und archäologische Untersuchungen in Thüringer Städten haben in den letzten Jahren zahlreiche Erkenntnisse hervorgebracht. Diese Detailfülle könnte jedoch den Blick auf übergreifende Zusammenhänge verstellen. Es bleibt entscheidend, die Entwicklung der Stadt in ihren Anfängen zu betrachten, ihr mittelalterliches Erscheinungsbild zu erfassen und den Umgang mit ihr in späterer Zeit zu hinterfragen. Der vorliegende Band bietet anhand ausgewählter Fallstudien Antworten auf diese Fragen. Der erste Teil widmet sich der mittelalterlichen Stadtentwicklung und beleuchtet Städte wie Jena, Eisenach und Saalfeld, um die spezifischen Entwicklungsmuster und Verlaufsformen herauszuarbeiten. Der Fokus liegt auf dem Verhältnis von Stadtgefüge und Baubestand, der Entstehung und Dauerhaftigkeit bestimmter Baustrukturen sowie den Kräften, die zu Veränderungen führten. Auch das Bild der mittelalterlichen Stadt und dessen Überlieferung wird thematisiert. Im zweiten Teil wird der Umgang mit der „alten Stadt“ seit dem späten 19. Jahrhundert untersucht. Hierbei wird betrachtet, wie mittelalterliche Städte wahrgenommen wurden, welche Vorstellungen damit verknüpft waren und wie historische Strukturen modernen Bedürfnissen angepasst wurden. Der Band beleuchtet Probleme des städtebaulichen Wandels, der Kriegszerstörung und der Denkmalpflege in Städten wie Naumburg, Jena und Nordhausen und fragt nach ihrer Relevanz.
Erfurt im Mittelalter
Neue Beiträge aus Archäologie, Bauforschung und Kunstgeschichte
Die Schriftenreihe 'Erfurter Studien zur Kunst- und Baugeschichte' (ESK) wurde ins Leben gerufen, um den zahlreichen Untersuchungen zu Kunst- und Baudenkmalen des Thüringer Raumes ein Forum zu bieten. Ziel ist es, aktuelle Beiträge aus Archäologie, Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege sowohl für Laien als auch für Fachpublikum zugänglich zu machen. Der erste Band widmet sich der Landeshauptstadt Thüringens, die über einen reichen Bestand an mittelalterlichen Bau- und Kunstwerken verfügt, deren Bedeutung über die Region hinausgeht. Jüngste Ausgrabungen und bauhistorische Untersuchungen haben wichtige neue Erkenntnisse zur Geschichte einer der größten mittelalterlichen Städte Deutschlands geliefert. Die zwölf Beiträge befassen sich sowohl mit bislang unbeachteten Profanbauten der Erfurter Altstadt als auch mit bekannten Bau- und Kunstwerken wie der Predigerkirche, dem Domchorgestühl und dem Haus 'Zur Engelsburg'. Sie präsentieren neue Aussagen, die unser Bild von diesen Baudenkmalen und ihrer Geschichte erheblich verändern. Die Autoren sind sowohl freischaffende als auch in Instituten, Hochschulen und Denkmallandesämtern tätige Kunsthistoriker, Bauhistoriker und Archäologen, die ein breites Spektrum der Disziplinen und Tätigkeitsfelder repräsentieren.
