Michael Wettern Livres




Die Veröffentlichung zeichnet den Lebensweg von Heinrich Grönewald, einem sozialdemokratischen Lehrer, nach. Geboren 1909, erlebte er den Ersten Weltkrieg als Kind und litt später unter den politischen Gegensätzen der 30er Jahre. Während seines Studiums an der Technischen Hochschule Braunschweig wurde er von bekannten sozialdemokratischen Schulreformern ausgebildet. Doch der Einfluss der Nationalsozialisten wuchs, auch an seiner Hochschule. Grönewald vertrat in dieser Zeit, geprägt durch sein Elternhaus, anti-nationalsozialistische Positionen in Zeitungsartikeln, was ihm über die Hochschule hinaus Bekanntheit einbrachte. Seine Ablehnung der nationalsozialistischen Politik verhinderte seine Lehrtätigkeit und die Vollendung seiner Doktorarbeit. Als der Druck durch die Nazis lebensbedrohlich wurde, floh er und verlor seine deutsche Staatsangehörigkeit. Im Exil setzte er sich für eine Gesellschaft ohne Unterdrückung ein und wollte Schüler auf ein solidarisches Miteinander vorbereiten. Sein früher Tod 1957, kurz vor seinem 48. Geburtstag, verhinderte eine Rückkehr ins deutsche Schulwesen. Grönewalds Lebensweg ist ein Beispiel für einen Demokraten, der mit einem fundierten sozialen und pazifistischen Weltbild den Anfeindungen der Nationalsozialisten widerstand und unbeirrt seinen Weg ging.
Opfer nationalsozialistischer Verfolgung an der Technischen Hochschule Braunschweig 1930 bis 1945
- 252pages
- 9 heures de lecture
Durch die frühe Regierungsbeteiligung der Nationalsozialisten im Land Braunschweig begann bereits 1930 an der Technischen Hochschule Braunschweig die Vertreibung politisch und rassistisch missliebiger Personen. Durch spezifisch braunschweigische Faktoren war die Verfolgung sehr viel stärker politisch geprägt als an den anderen Hochschulen im Deutschen Reich. Auch war der Anteil der vertriebenen Lehrkräfte mit über einem Drittel des gesamten Lehrpersonals weitaus höher als im reichsdeutschen Durchschnitt. Mit 51 Kurzbiografien der aus rassistischen und politischen Gründen an der TH Braunschweig Verfolgten will die Technische Universität Braunschweig der Opfer gedenken und die Vielfalt ihrer Schicksale im Bewusstsein halten. *** Because the National Socialists gained power in the State of Braunschweig relatively early, the expulsion of individuals considered politically or racially undesirable from the Technische Hochschule in Braunschweig began as early as 1930. Specific local factors gave the persecution a stronger political character than was the case in other universities in the Third Reich. The proportion of teaching staff expelled – over one third – was also much higher than the national average. In this collection of 51 short biographies of those persecuted on political or racial grounds at the Technische Hochschule in Braunschweig, today’s Technische Universität commemorates the victims and their many different fates.