An Weihnachten 1933 sitzt ein junger Student in einem Gasthaus irgendwo in Pommern. Er hat auf seiner Flucht kurz Rast gemacht und schreibt an seine Freundin Ilse: »Gestern früh sind wir aus Berlin gekippt. Ungewaschen, ungekämmt. Wie ausgespuckt.« Kurze Zeit später muss er sich in den Niederlanden durchschlagen, heimlich unter dem Pensionsbett von Freunden übernachten. Die Niederländer versteht er nicht, sie blicken ihm nicht in die Augen, sehen in ihm nur »den Migranten« oder »den Flüchtling«. Er sehnt sich nach Deutschland zurück, auch wenn weder Ilse noch seine Mutter verstehen können, warum er das Land überhaupt verlassen hat. 1934 sieht Deutschland noch nicht für jeden so düster aus wie wenige Jahre später. Aus Tagebucheinträgen und Briefen entsteht im Roman das Bild eines Mannes, der aus Deutschland »herausgefallen« ist, oder deutlicher: der fliehen musste. 1936 im Amsterdamer Exilverlag Querido erschienen, gilt er als erster Exilroman Deutschlands und beschreibt melancholisch und mit bitterem Humor eine düstere Zeit, in der sich alles, was folgen wird, schon vorahnen lässt. »Was für ein ergreifender Roman über das Exil! Wie einfühlsam und gleichzeitig humorvoll!« Literair Nederland Mit einem Nachwort von Klaus Mann »Ein unverzichtbarer und beispielhafter Roman.« Herta Müller
Konrad Merz Livres






Bauen mit Laubholz
Laubholz in der Tragkonstruktion
Der weltweit boomende Holzbau und dessen rasante Entwicklung bis über die Hochhausgrenze hinaus verlangt Hochleistungswerkstoffe, die durch Laubholz möglich werden. Durch neue Produktionsmethoden und Verarbeitungsprozesse entstehen wirtschaftlich konkurrenzfähige Produkte, die dem Bausektor völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Nicht ohne Grund wurde bis ins 18. Jahrhundert im konstruktiven Bereich vorwiegend Laubholz eingesetzt.Praxis »Laubholz« fokussiert auf dessen Einsatz in der Tragkonstruktion. Die Publikation liefert das nötige Fachwissen für den sicheren Umgang mit Laubholz im Hochbau und zeigt gelungene Architekturbeispiele aus der Praxis für die Praxis.
Als Konrad Merz am 4. Mai 1945 im holländischen Exil seinen Schrank verließ, in dem er sich fünf Jahre vor den Nazis versteckt gehalten hatte, war sein Leben ruiniert. Schreiben konnte er nicht mehr. »Ein Ermordeter schreibt keine Romane.« Er erlernte in der Folgezeit den Beruf des medizinischen Masseurs. In ›Glücksmaschine Mensch‹ erzählt Konrad Merz von den Menschen, die bei ihm medizinische Hilfe suchten. Doch von Fallbeschreibungen ist das, was er zu bieten hat, weit entfernt. Sein sprachlicher Expressionismus, seine Direktheit, ja bisweilen Unhöflichkeit will provozieren. Ein Körperteil, der erkrankte, steht als pars pro toto für den ganzen Menschen und dessen oftmals verkorkste Existenz. Wie Konrad Merz in seiner Praxis den erkrankten Körper attackiert, so greift er in seinen Erzählungen Patienten und Ärzte an, die seiner Meinung nach gar nicht mehr wissen, was Gesundheit überhaupt bedeutet.
Steinau an der Straße
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Steinau an der Straße erhielt seinen Beinamen aufgrund seiner wirtschaftlich günstigen Lage an der Via Regia – einer der wichtigsten Handelsstraßen des Mittelalters. Bis heute prägen die alten Fachwerkhäuser das Gesicht der Stadt zwischen Spessart, Vogelsberg und Rhön. Konrad Merz, Rainer Geschwindner und Sabine Dänner laden in diesem Bildband zu einer Reise in das Steinau zwischen 1900 und 1960 ein. Über 200 bisher meist unveröffentlichte Fotografien aus dem Fotohaus Merz und dem Geschichtsverein spiegeln das alltägliche Leben der Menschen in dem Städtchen an der Kinzig wider. Sie zeigen die Lebenswelt unserer Großeltern und Urgroßeltern, wie sie tatsächlich war, mit dem Arbeits- und dem Schulalltag, den traditionellen Festen und dem Vereinsleben im Ort. Sie dokumentieren aber auch, dass das Leben in der „guten alten Zeit“ nicht so romantisch oder märchenhaft war, wie es uns heute manchmal erscheint. Alteingesessene werden sich an selbst Erlebtes erinnern und dennoch viele neue Entdeckungen machen. Jüngeren bietet dieser Bildband Gelegenheit, die Geschichte ihrer Stadt auf unterhaltsame Weise kennen zu lernen.
Berliner Lektionen
Die Lesungen und Gespräche fanden im Berliner Renaissance-Theater statt
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