Wie kann der gesellschaftliche Entwicklungspfad in Richtung Nachhaltigkeit verändert werden? In jüngerer Zeit rücken Innovationen in den Vordergrund der Debatte. So ausgeprägt aber die Erwartungen, so groß ist auch die Unklarheit, wie Innovationen in den Dienst von Nachhaltigkeit gestellt werden können. Hierfür ist es entscheidend, die Charakteristika von Innovationsprozessen zu verstehen. Diese Studie beginnt daher mit einer Rekonstruktion neuerer (evolutorisch-)ökonomischer und sozialwissenschaftlicher Ansätze der Innovationsforschung. Diese betonen übereinstimmend den nichtlinearen, vernetzten Charakter von Innovationsprozessen und den engen Zusammenhang technologischer mit organisatorischen, sozialen und institutionellen Veränderungen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Bedingungen für nicht-inkrementelle System- und radikale Innovationen bis hin zu radikalen Systeminnovationen, da diesen im Hinblick auf Nachhaltigkeit eine besondere Bedeutung zukommt. Überlegungen zu Kriterien und Bewertungsverfahren für Nachhaltigkeitsinnovationen und die Identifizierung forschungspraktischer Anknüpfungspunkte schließen die Studie ab.
Wilfried Konrad Livres






In der Schriftenreihe werden die Ergebnisse einer Repräsentativbefragung zu Verhaltensroutinen in der Freizeitmobilität vorgestellt. Die Befragung von rund 1.000 Personen im Raum Kassel wurde im Rahmen des Vorhabens „DYNAMIKON: Umbruchsdynamiken im Konsum und nachhaltige Innovationspfade – Eine Untersuchung am Beispiel der Freizeitmobilität“ durchgeführt. Der Befragungssample ist in drei Räume aufgeteilt: Kassel-Stadt, Kassel-Stadtrand und eine ländliche Region in unmittelbarer Nähe von Kassel (Fritzlar, Homberg [Effze], Schwalmstadt). Die Auswertung der Befragung ist zweigeteilt: Zum einen werden raumbezogene Ergebnisse dargestellt, zum anderen wird eine mobilitätstypenbezogene Auswertung (Cluster-Analyse) der Befragungsdaten präsentiert. Ergänzt werden diese Resultate durch die Darstellung der Befunde vorausgegangener Explorativinterviews zum Thema Freizeitmobilität mit elf Personen aus Berlin.
In dieser Studie wird der Einsatz Produktbezogener Umweltinformationssysteme (PUIS, z. B. Ökobilanzen) in den beiden Branchen Chemie- und Elektroindustrie empirisch im Rahmen einer Fragebogenerhebung und von Fallstudien untersucht.
Der vorliegende Text ist als Fallstudie im Rahmen des Projektes „Neue Nutzungskonzepte für Produkte. Ökologische Entlastungspotenziale, Umsetzungsprobleme und Entwicklungsperspektiven von Strategien der Nutzungsdauerverlängerung und Nutzungsintensivierung“ entstanden. Bei der privaten Textilwäsche handelt es sich um eine Routinetätigkeit des Haushaltes, die in Deutschland derzeit zu weit über 90 Prozent zu Hause verrichtet wird. Nur rund drei Millionen Haushalte waschen außer Haus. Im Zentrum der Untersuchung standen gemeinschaftliche Nutzungsformen und Wäschedienstleistungen, darüber hinaus wurden weitere Aspekte wie z. B. Gebrauchthandel, Instandhaltung behandelt. Es zeigte sich, dass Gemeinschaftswaschküchen und Waschsalons, deren Nutzung tendenziell rückläufig bzw. stagnierend ist, durchaus ein ökologisches Entlastungspotential aufweisen. Dies konnte exemplarisch in einem Systemvergleich zwischen Haushalt und Waschsalon gezeigt werden, wobei hier Entlastungsfaktoren von 1,4 bis 1,9 je nach Vergleichsszenario bestimmt wurden. Die Inanspruchnahme von Wäschedienstleistungen ist derzeit insgesamt rückläufig, in Teilbereichen wie dem Hemden- oder Bettwäscheservice sind jedoch leichte Zuwächse und Entwicklungsperspektiven identifizierbar.