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Bernhard Kathan

    20 juin 1953
    "Mein sozialer Tic ist geheilt"
    Die Geflügelschlachtschere oder die Erfindung der Tierliebe
    Schwarzarbeit
    „... alles eine Fortsetzung von Dachau und Mauthausen?“
    Nichts geht verloren
    Stille
    • 2018

      „... alles eine Fortsetzung von Dachau und Mauthausen?“

      Die Briefe des österreichischen Publizisten Nikolaus Hovorka

      Der bedeutende österreichische Publizist Nikolaus Hovorka, der sich bereits 1932 als Herausgeber des Buches „Zwischenspiel Hitler“ die Nationalsozialisten zum Feind gemacht hatte, erlebte die NS-Zeit aus zwei unterschiedlichen Perspektiven: 1938 aus politischen Gründen verhaftet, war er mehr als vier Jahre lang in den Konzentrationslagern Dachau und Mauthausen interniert worden, bevor er 1942 in die Wehrmacht „entlassen“ wurde. Sowohl seine KZ-Haft als auch seine Zeit als Soldat reflektierte Hovorka in zahlreichen Briefen, deren Überlieferung als ausgesprochener Glücksfall zu betrachten ist. Die KZ-Erfahrungen bilden darin den übersehbaren Referenzrahmen seiner Wahrnehmungen und seines Handelns. Hovorka zählte in Mauthausen zu den „Privilegierten“ und bewegte sich dadurch in der sogenannten Grauzone. Er war im SS-Revier beschäftigt, wo er SS-Führer massierte, und hatte dadurch unmittelbar mit den Haupttätern des Massenmords wie Aribert Heim zu tun. Wie andere wurde er zwangsläufig zu einem Mitakteur im Vernichtungsprogramm. Obwohl die wenigsten der vielen Bezüge auf Dachau und Mauthausen genauer ausgeführt sind, geben sie doch in vielerlei Hinsicht Aufschluss. Die erlebte und beobachtete Gewalt sowie die Konflikte, die er während des Krieges dokumentierte, erfuhren auch viele andere aus politischen Gründen Internierte, die wie Hovorka aus Konzentrationslagern in die Wehrmacht entlassen wurden und dort wieder SS-Angehörige als Vorgesetzte hatten. Die Beschreibungen seines Umgangs mit ihnen lassen auf Strategien schließen, die ihm im KZ Mauthausen zu überleben halfen. Dieser einzigartige Briefbestand wurde von dem Kulturhistoriker, Sozialwissenschaftler und Künstler Bernhard Kathan aufgearbeitet und wird nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

      „... alles eine Fortsetzung von Dachau und Mauthausen?“
    • 2016

      Das Magazin zur Ausstellung zeigt ausgewählte Beispiele von Kinderporträts aus Kauffmanns Englandzeit, aber macht auch den Entstehungsprozess des Bildnisses der königlichen Familie von Neapel nachvollziehbar. Schon in ihren Lehrjahren beschäftigte sich Angelika Kauffmann mit der Darstellung von Kindern. Darstellungen von Jesuskind und Kinderfiguren aus Historiengemälden ergänzen das Spektrum von Angelika Kauffmanns Beschäftigung mit Kindern.

      Das bin ich
    • 2014

      Wir sehen Tiere an

      Grundkurs für Tierschützer und solche, die es werden wollen. Essay

      Bernhard Kathan spannt in seinem neuen Essayeinen weiten Bogen und beleuchtet unseren Umgang mit Tieren in all seinen Facetten. Von berühmten Beispielen in der Weltliteratur wie etwa bei Dostojewski ausgehend, über die Schöne Aussicht N°16, der Wohnadresse von Arthur Schopenhauer – der als Freund des Pudels und als Vorläufer einer Tiermoral aus Mitleid gilt – bis hin zur modernen Tierethik bei Peter Singer und anderen – Kathan versucht zu verstehen, warum wir Tiere ansehen. Denn das macht der Mensch seit Menschengedenken, und im Laufe der Menschheitsgeschichte wandelte sich das Verhältnis von Mensch und Tier immer wieder, von der Selbstverständlichkeit des Tieres als Nahrungsmittel bis hin zur medialen Empörung der Jetztzeit, in der Zoodirektoren fast gelyncht werden, wenn sie junge Giraffen an Löwen verfüttern; Kathan erzählt in seinem Grundkurs für Tierschützer und solche, die es werden wollen auf nüchterne und dennoch brutal wirkende Weise die Sicht des Menschen auf das Tier, in allen seinen Konsequenzen.

      Wir sehen Tiere an
    • 2012

      Stille

      Essay

      Ein geschützter Ort im Freien, abseits von Wohngebieten und Industrieanlagen, ein Ort, an dem es abends oft sehr ruhig ist. Eine angenehme Sitzgelegenheit. Ein Aschenbecher. Ein Getränk nach Wahl. Eine Taschenlampe. Lädt man ein, diesen Ort allein zu nutzen, so mangelt es nicht an Reaktionen. Erstaunlicherweise nehmen dann nur wenige die Gelegenheit wahr. Wer will schon stundenlang allein sitzen? In dunkler Nacht, an einem Ort, der einem nicht vertraut ist? Stille wird gemeinhin mit Angenehmem assoziiert. Tatsächlich kann Stille sehr unangenehm sein, auch laut, beginnt man doch Dinge zu hören, die wir im Alltag nicht wahrnehmen. Aber in einer Zeit, in der man dem drohenden Bedeutungsverlust von Information zumeist nur noch mit einer Reizwertsteigerung begegnen kann, muss man konsequent auf Leere, auf das Nichts, auf die Stille setzen.

      Stille
    • 2008

      Das indiskrete Organ

      Organverpflanzungen in literarischen Bearbeitungen

      • 203pages
      • 8 heures de lecture

      „Weißt Du, was eine Transplantation ist?“ So eröffnet der Kulturwissenschaftler Bernhard Kathan seinen Reigen, der mittels 400 aufgearbeiteter Texte in die verschiedensten Bereiche der Literatur entführt: von Märchen und Schauergeschichten über den phantastischen Roman eines Edgar Allen Poe bis hin zu den Werken eines Robert Musil oder H. C. Artmann. Kathan hält fest: Nase, Niere, Gehirn und Kopf – in Erzählung oder Traumfragment ist alles verpflanzbar. Besonders das „Eigene“ und das „Fremde“ stehen im Mittelpunkt der Darstellung. Die Entwicklung des modernen Organ- und Körperverständnisses im Laufe der Jahrhunderte wird deutlich. Die Vorstellung, dass sich der Spender durch sein Organ dem Empfänger mitteilt – dass also die Hand eines Mörders zum Mörder mache, jene eines Diebes zu einem Dieb –, diese Vorstellung ist heute genauso verschwunden, wie jene vom Toten, der zurückkehrt, um sich das geraubte Organ zu holen. Beispiele aus der Darstellenden Kunst dokumentieren das Thema auf bildhafte Art und Weise. Der medizinhistorische Konnex durchzieht das gesamte Buch wie eine Lebensader. Der Autor Bernhard Kathan, geboren 1953 in Vorarlberg, seit Jahren durch Projekte und Ausstellungen im öffentlichen Raum vertreten, lebt und arbeitet in Innsbruck.

      Das indiskrete Organ
    • 2006

      Nichts geht verloren

      Erzählung

      • 97pages
      • 4 heures de lecture

      Eine fesselnde und inspirierende Erzählung: Sie beginnt mit Jodoks Tod und führt im Aufspüren unverklärter Erinnerungen an jene Grenze, über die der Tote vielleicht sogar zurückfindet. Schritte im Gras. Hier wird nichts Gespenstisches berichtet, aber über die Trennlinie hinweggedacht, die unsere medizinische Abfertigung durchs Ende eines Menschenlebens schneidet. Jodok, der den Hof seiner Vorfahren nicht weitergeben kann, weil sich die Lebensentwürfe seiner Kinder an anderen Orten entfalten. Der Alte, der den Rehbock erwürgt, wenn er ihn in seiner Obstwiese erwischt und ihn dann zum Festmahl macht. Ein Dasein, in dem der Schmerz zur Natur gehört, ein Gelände einen Fluch behalten kann und das Weggeworfene so schnell seinen Sinn nicht verliert.

      Nichts geht verloren
    • 2006

      Strick, Badeanzug, Besamungsset

      Nachruf auf die kleinbäuerliche Kultur

      Die kleinbäuerliche Kultur, die das Leben im gesamten Alpenraum über viele Jahrhunderte hinweg geprägt hat, erlebt heute einen dramatischen Niedergang. Während im neunzehnten Jahrhundert etwa 75% der Bevölkerung von der Landwirtschaft lebten, sind es heute nur noch etwas mehr als zwei Prozent, und das Leben heutiger Bauern hat nicht mehr viel gemein mit der traditionellen kleinbäuerlichen Kultur. Der Künstler und Kulturhistoriker Bernhard Kathan dokumentiert die kleinbäuerliche Kultur anhand von mehr als 50 Objekten, die jeweils repräsentativ für einen Ausschnitt des kleinbäuerlichen Lebens stehen: Der Strick, eines der Universalwerkzeuge, mit dem Heu und Holz zusammengeschnürt, Kühe ans Halfter genommen, Kinder geschlagen und Särge im Boden versenkt wurden. Der Badeanzug, den Mädchen ab den 60er Jahren trugen, um die Hitze bei der Feldarbeit zu ertragen. Das Besamungsset, mit dessen Hilfe sich die Zuchtleistungen optimieren ließen. Und viele andere Gegenstände des kleinbäuerlichen Alltags, vom Dengelhammer bis zum Grenzstein, von der Feldmonstranz bis zum Taufkleid, vom Steinguttopf bis zur Ferkelzange. Bernhard Kathan erzählt die Geschichten, die hinter den Alltagsobjekten der Kleinbauern stehen, und erzählt so die eindringliche Geschichte einer untergehenden Kultur.

      Strick, Badeanzug, Besamungsset
    • 2004

      Zum Fressen gern

      Zwischen Haustier und Schlachtvieh

      Kathan beschreibt, wie sich die Beziehung des Menschen zum Tier im Laufe der Jahrhunderte wandelte: Vom reinen Nutztier (die Gans wird noch auf dem Küchentisch getötet), über die allmählich aufkommende Frage: Hat das Tier eine Seele? bis hin zur völligen Spaltung in die tierquälerische Haltung von Tieren in Großbetrieben und die Vermenschlichung des Tieres als Haustier. Kathans kritische These lautet: Unmenschliche Tierhaltung und Vermenschlichung des Haustieres bedingen sich gegenseitig. „Scharfsinnig und kenntnisreich bewegt sich der Autor im Spannungsfeld zwischen den beiden extremen Rollen, die der Mensch dem Tier zugedacht hat: Schlachtvieh und Kuscheltier. Mit provokanten und unkonventionellen Ansätzen, aber ohne missionarischen Eifer, wird der Leser mit den Widersprüchen unserer Beziehung zum Tier konfrontiert. [.] Ein sehr intellektuelles, spannendes Buch; allerdings nicht ganz leicht zu verdauen.“ (Tiroler Tageszeitung) „Der Wissenschaftler wählt in seinem spannend geschriebenen Buch “Zum Fressen gern„ aber lieber den nüchternen Blick des Kulturhistorikers, anstatt an die moralisch-vegetarische Vernunft zu appellieren. [.] Bestechend ist Kathans minutiöse Analyse des modernen Schlachthofs als einer Stätte des erbarmungslosen Tötens, in der das Tier nur noch als Gut zur industriellen Weiterverwertung, aber nicht mehr als fühlende Kreatur behandelt wird.“ (Stuttgarter Zeitung)

      Zum Fressen gern
    • 1999

      In dieser „anderen Geschichte der Medizin“ wird die medizinische Fortschrittsgeschichte - anders als in den herkömmlichen Medizingeschichten - einmal kritisch beleuchtet. Kathans These ist: Der Fortschritt in der Medizin wurde teuer erkauft - mit einer immer größer werdenden Distanz zwischen Arzt und Patienten. Der Patient wird nur noch in „Bestandteile“ zerlegt, seiner Individualität und seines Menschseins jedoch völlig beraubt. Neben dieser spannenden Thematik ist es auch Kathans brillanter und klarer Schreibstil, der den Leser fesselt. Dieses Buch ist somit auch für ein Laienpublikum eine gut zugängliche und lohnende Lektüre. „. wer sich aus einer geschichtlichen Perspektive für den Umgang der Medizin mit dem menschlichen Körper interessiert, dem kann Bernhard Kathans historischer Essay “Das Elend der ärztlichen Kunst„ wärmstens empfohlen werden.“ (Stuttgarter Zeitung) „Sein knappes Werk besticht durch die Komposition von Kultur- und Kunstwissenschaft, von Essay und Prosa - dem Laien zur Belehrung, dem Fachpublikum zum Vergnügen. Es ist ein schönes Lesebuch für das existenziell angefressene Individuum vor dem nächsten Gang zum Arzt - für den Arzt dagegen herbe Provokation.“ (Süddeutsche Zeitung)

      Das Elend der ärztlichen Kunst
    • 1995