Die Studie analysiert die Herausforderungen der Arbeitsmarktpolitik in Deutschland durch die Zuwanderung von Geflüchteten. Anhand von 16 Fallstudien werden Strategien der Arbeitsagenturen und Jobcenter sowie deren Erfahrungen bei der Umsetzung der Arbeitsförderung untersucht. Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Politik werden abgeleitet.
„Wir sind das interne Arbeitsamt unseres Unternehmens“, so charakterisieren sie sich selbst: Die Rede ist von Versetzungsabteilungen, deren Aufgabe es ist, im Fall von Stellenabbau interne Versetzungsprozesse zu organisieren, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Die Broschüre gibt einen Überblick über die existierende Praxis und Organisationsmodelle und gibt Handlungsempfehlungen für die Einführung von Versetzungsabteilungen. Im Mittelpunkt steht dabei das „Basisdilemma“ der internen Arbeitsvermittlung: Im Fall des Stellenabbaus werden vorrangig weniger leistungsfähige Beschäftigte ausgewählt, bei der Besetzung freier Stellen dagegen Beschäftigte mit hoher Leistungsfähigkeit gesucht. Wegen der Gegensätzlichkeit dieser Kriterien ist die interne Vermittlung schwierig, ein „interner Abschiebebahnhof“ droht. Vor diesem Hintergrund skizziert die Broschüre verschiedene Organisationsformen von Versetzungsabteilungen und zeigt auf, wie Vermittlungen effizient gestaltet werden können. Mit Blick auf die Mitbestimmungspraxis setzt sie sich ferner mit Schutz- und Zumutbarkeitsregeln für die Beschäftigten auseinander. Am Schluss der Broschüre steht ein idealtypisches Einführungsprojekt, das für den betrieblichen Praktiker einzelne Handlungsfelder strukturiert und Arbeitspakete zur Einführung einer Versetzungsabteilung vorschlägt.
Allen Arbeitsuchenden »Dienstleistungen aus einer Hand« zu bieten – das war das zentrale Ziel bei der Zusammenführung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe im neuen Rechtskreis des Sozialgesetzbuchs II (SGB II). In vier Fünfteln aller Gebietseinheiten wird dieses Ziel durch Arbeitsgemeinschaften (ARGEn) zwischen örtlicher Arbeitsagentur und Kommune verfolgt, doch hat das Bundesverfassungsgericht Ende 2007 dieses Modell für verfassungswidrig erklärt. Laut Koalitionsvertrag vom Oktober 2009 sollen die ARGEn aufgelöst werden; stattdessen sollen Arbeitsagentur und Kommune ihre jeweiligen SGB-II-Aufgaben getrennt voneinander wahrnehmen. Welche Folgen kann das haben, welche Probleme sind dadurch zu erwarten? Dieses Buch kann erstmals mit empirischen Antworten aufwarten, denn in einer kleinen Minderheit von Gebietseinheiten wird die getrennte Aufgabenwahrnehmung bereits seit Längerem praktiziert. Exemplarische Fälle jener Sonderform stehen im Zentrum dieser Untersuchung. Sie lotet das Spannungsfeld von Kooperation und Konkurrenz zwischen den Aufgabenträgern aus, macht auf Friktionen und Dysfunktionalitäten aufmerksam und liefert damit wichtige Hinweise für die Ausgestaltung der künftigen SGB-II-Aufgabenwahrnehmung.
Das sprichwörtliche "Darf's etwas mehr sein?" müssen viele Beschäftigte im Einzelhandel heute auf ihre Arbeitssituation mit umgekehrtem Vorzeichen anwenden: Vor allem im Lebensmitteleinzelhandel wird Teilzeitarbeit mehr und mehr zum Normalarbeitsverhältnis, das Arbeitseinkommen reicht immer seltener als Existenzgrundlage aus, es wird immer öfter zum Zubrot. Dieser Trend zeichnet sich international ab, wie die Autor/inn/en hier auf der Grundlage von Fallstudien in 25 Betrieben großer Lebensmittelketten in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden schildern. Doch gibt es innerhalb dieser generellen Tendenz beträchtliche nationale Unterschiede: In französischen Supermärkten ist der Teilzeitanteil deutlich kleiner als in Deutschland, und die durchschnittliche Stundenzahl liegt wesentlich höher. Dagegen arbeiten in britischen Superstores auffallend viele Verkäuferinnen nur wenige Stunden pro Woche und mit wöchentlich schwankenden Stundenzahlen, während in den Niederlanden Teilzeitjobs mit wenigen Wochenstunden überproportional oft von Schüler/innen und Studierenden ausgeübt werden. Das Buch untersucht u. a. die Frage, wie diese Differenzen zu erklären sind und welche Rolle gesellschaftliche Institutionen dabei spielen.