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Jeannette Stoschek

    Das "Caffeaus" Papst Benedikts XIV. in den Gärten des Quirinal
    Grauzone 8 mm
    Gehaltene Zeit
    • In der DDR wurde die Fotografie als eigenständige künstlerische Gattung nicht wertgeschätzt, da massive staatliche Propaganda die Darstellung der Lebenswirklichkeit verhinderte und oppositionelle Standpunkte nicht geduldet wurden. Dennoch gelang es ostdeutschen Fotografen, das menschliche Leben in seiner Vielfalt festzuhalten und das Selbstbild der DDR zu hinterfragen. So entstand eine sozialdokumentarische Fotografie, die der Großstadt und ihrer Bevölkerung gewidmet war. Zu den herausragenden Vertretern zählen Arnold, Fischer und Richter, die als Zeitzeugen den Alltag im geteilten Nachkriegsberlin dokumentierten. Sie produzierten keine Ereignisbilder, sondern waren stille Beobachter, was die Schwermut in ihren Schwarzweiß-Motiven erklärt. Die erstmalige gemeinsame Ausstellung dieser Fotografen im Museum für bildende Künste in Leipzig, in Zusammenarbeit mit dem Evelyn Richter Archiv, ermöglicht stilistische Vergleiche und beleuchtet die unterschiedlichen Arbeitsbedingungen und Erwerbsbiografien, die zum Verständnis ihrer Werke beitragen. Während Ursula Arnold aufgrund der Unvereinbarkeit von freien Projekten und Auftragsarbeiten zeitweise die Fotografie aufgeben musste, konnten Arno Fischer und Evelyn Richter im Umfeld der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst Fuß fassen und anderen Formen der Zensur entkommen.

      Gehaltene Zeit
    • Grauzone 8 mm

      • 118pages
      • 5 heures de lecture

      In der DDR entstanden und zirkulierten autonome Künstlerfilme auf Schmalfilm (8 mm) in einer Grauzone am Rande des offiziellen Kunstbetriebs. Diese teils tolerierte, teils staatlich verfolgte 'Underground-Szene' stellt die vorliegende Publikation erstmals als eigenständigen Teil der DDR-Kunstgeschichte vor und unterzieht sie im Hinblick auf ihre Bedeutung für die heutige Medienkunst einer Revision. Neben einer Reihe von Aufsätzen von Zeitzeugen umfasst der Band auch historische Reprints, etwa von Klaus Werner. Die beigelegte DVD dokumentiert historische und aktuelle Filme, Videos und Installationen, unter anderem von Twin Gabriel, Jörg Herold, Via Lewandowsky, Yana Milev, Ulrich Polster sowie vom Kanal X, dem ersten und letzten Piratenfernsehsender der DDR. Grauzone 8 mm erscheint als Materialienband zur Ausstellung 40jahrevideokunst. de: revision. ddr im Museum der bildenden Künste Leipzig. Die DVD wurde durch das Ludwig Boltzmann Institut Medien. Kunst. Forschung. Linz produziert.

      Grauzone 8 mm
    • In den Gartenbauten der Neuzeit entstanden neben vegetabilen Architekturen auch dauerhafte kleine Gebäude wie die Loggia und das Casino. Papst Benedikt XIV. errichtete in den Gärten des Quirinalpalastes ein Gartenhaus, das er Caffeaus nannte, um es als Ort der zwanglosen Begegnung zu gestalten. Diese Arbeit ist eine Baumonographie des Caffeaus, das 1741/43 von Ferdinando Fuga erbaut wurde. Sie analysiert die Planungsgeschichte, den Baufortgang und die Innenausstattung und ordnet das Gebäude in die römische Kunst des 18. Jahrhunderts ein. Die Architektur verweist auf die vielfältige Nutzung der Räume: Der Mittelteil, der Portikus, diente dem Genuss des Panoramas und bildete den Eingang, während die seitlichen Räume für Audienzen und Treffen mit Königen genutzt wurden, wo die strengen Protokolle nicht galten. Die malerische und skulpturale Ausstattung, die auf den päpstlichen Auftraggeber verweist, verlieh den Räumen einen offiziellen und sakralen Charakter. Benedikts XIV. offenes Wesen und informelle Spaziergänge durch Rom regten Legenden an, die die Interpretation des Caffeaus beeinflussten und die ursprünglichen Absichten des Papstes in den Hintergrund drängten. Der Bautypus des Caffeaus fand in Italien keine Nachahmung, und der Name wurde lediglich in späteren Jahrhunderten für Gartenbauten verwendet.

      Das "Caffeaus" Papst Benedikts XIV. in den Gärten des Quirinal