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Primus Heinz Kucher

    Verdrängte Moderne – vergessene Avantgarde
    Der lange Schatten des "Roten Oktober"
    Krisen (-Reflexionen)
    Herrschaft und Protest
    Germanistik und Literaturkritik
    "Baustelle Kultur"
    • "Baustelle Kultur"

      • 495pages
      • 18 heures de lecture

      Wird die österreichische Zwischenkriegszeit 1918-1933/38 literarhistorisch und ästhetisch meist noch immer im Schatten der Wiener Moderne rezipiert und verrechnet, so soll der vorliegende Band Texte und kulturelle Phänomene in den Vordergrund rücken, die einerseits die radikale Deregulierung der Lebensverhältnisse seit 1918 in Österreich begleitet, andererseits zeitaktuelle Entwicklungen im Alltag kommentiert haben. Zur Diskussion steht neben dem üblichen Forschungskonsens – Wien bilanziert die Epoche, Berlin erfasst die Gegenwart – dabei die Frage, inwieweit diese Dialektik aus Krisen-, Umbruchs- und Aufbruchserfahrungen auch in Österreich einen neusachlichen Habitus vorbereitet hat. Unter anderem werden einige kennzeichnende, parallel zu Berlin, aber auch zum ‚Roten Wien‘ situierte kulturell-habituelle Diskurse im Feld des literarischen Feuilletons (Amerika, Ehe-Debatten, Geschlechterverhältnisse, Freizeit, Kleidung, Sport, Reklame) oder Aspekte der medialen Entwicklungen (Radio, Film, Kommunikationstechnologien und Literatur) in den 21 Beiträgen in den Blick genommen und analysiert. Neben Autoren wie H. Bahr, R. Musil, A. Polgar, J. Roth, A. Schnitzler kommt dabei diskursprägenden zeitgenössischen Stimmen wie E. v. Allesch, H. Bettauer, E. Fischer, O. M. Fontana, A. Höllriegel, G. Kaus, M. Karlweiß, A. T. Leitich, F. Rosenfeld u. a. verstärktes Augenmerk zu.

      "Baustelle Kultur"
    • The collection features a range of essays exploring various aspects of literary criticism and its relationship with literature. Lydia Miklautsch examines the character Gyburg and her male critics, while Manfred Kern discusses philology and critique through the lens of the Tristan narrative. Richard Schrodt questions what constitutes good short texts, and Maria Winkler offers a linguistic perspective on the possibilities and limitations of language criticism in public literary discourse. Hildegard Kernmayer traces the evolution from scholarly articles to newspaper reviews, focusing on the poetics of literary criticism. Wolfgang Müller-Funk analyzes Friedrich Schlegel’s critique during the late Enlightenment and proto-avant-garde period, while Dietmar Goltschnigg contextualizes Ingeborg Bachmann’s Büchner Prize speech within the 1960s cultural politics. Ruth Esterhammer contrasts scientific and feuilleton literary critiques through Joseph Zoderer’s work. Wolfgang Hackl discusses the intersection of German studies and literary criticism, and Karin Fleischanderl navigates the space between feuilleton and academic critique in the journal kolik. Other contributors explore themes such as media reflections on literary anniversaries, the interplay between literature and criticism, and the role of literary prizes. The essays collectively highlight the dynamic and multifaceted nature of literary criticism.

      Germanistik und Literaturkritik
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      Krisen (-Reflexionen)
    • Der lange Schatten des "Roten Oktober"

      • 464pages
      • 17 heures de lecture

      Die Oktoberrevolution von 1917 und die Gründung der Sowjetunion zog politisch-ideologisch wie kulturell-künstlerisch im deutschsprachigen Raum hohe Aufmerksamkeit auf sich und polarisierte die intellektuelle Öffentlichkeit. Insbesondere in der Ersten Republik bzw. im ›Roten Wien‹ stießen manche ihrer Impulse auf Resonanz, andere auf dezidierte Zurückweisung. Auch im bürgerlichen Kunst- und Literaturbetrieb, zum Beispiel dem der Musik, des Theaters oder des Films wurden (sowjet)russische Entwicklungen wahrgenommen und diskutiert. Der Band widmet sich solchen Rezeptionsbeziehungen, arbeitet ihre zum Teil erstaunliche Resonanz heraus, verortet sie in zeittypischen Diskursen wie dem des Aktivismus, der Theater- und Musikavantgarde, aber auch, kontrastierend-komplementär, dem des zeitgenössischen Amerika-Diskurses.

      Der lange Schatten des "Roten Oktober"
    • Mit der Moderne seit 1880 etablierte sich bereits eine Dynamik, in der eine Koexistenz von Neuem, Artifiziellem, Entgrenzendem mit dem traditionell Schönem anzutreffen ist. Die Avantgardisten dagegen definierten sich stärker durch Akzente des Bruchs, die künstlerische Verfahren radikal ablehnten und neu deuteten. Die Wiener Kultur der Zwischenkriegszeit gilt davon als weitgehend unberührt, obgleich seit 1910 dem Expressionismus zugerechnete Werke entstanden sind. Im Schatten der schwierigen, aber auch von Aufbruch begleiteten 1920er Jahre entwickelte sich in Wien an den Schnittflächen von Theater, Architektur, Literatur, Tanz und Musik ein bemerkenswertes Spektrum konstruktivistisch ausgerichteter Experimente, die weit über Österreich hinaus Resonanz fanden. Diese und andere Konstellationen rekonstruiert dieser Band, der zugleich neue Akzente zum Epochenprofil der Zwischenkriegszeit setzt.

      Verdrängte Moderne – vergessene Avantgarde
    • "Akustisches Drama"

      Radioästhetik, Kultur- und Radiopolitik in Österreich 1924-1934

      • 239pages
      • 9 heures de lecture

      In den frühen 1920er Jahren entstand in Österreich, inspiriert von der dynamischen Broadcasting-Bewegung im angloamerikanischen Raum, eine technisch orientierte Radiotelegraphie und Radio-Amateurbewegung, die im Oktober 1923 erstmals auf Sendung ging. 1924 wurde die erste große (halb)öffentliche Sendeanstalt, RAVAG (Radio Verkehrs AG), gegründet, während die erste Radiozeitschrift, Die Radiowelt, als bedeutendes Diskussionsforum für Radiokultur und Radiopolitik im deutschsprachigen Raum fungierte. Mit einer geschätzten Auflage von 30.000 Exemplaren veröffentlichte sie Beiträge von wichtigen Medientheoretikern wie Bela Balázs, der das Konzept des „akustischen Dramas“ prägte, und anderen. Die Zeitschrift war eine wichtige Quelle für die Diskussion über Radiodemokratie, Volksbildung und deren politische Dimensionen sowie über das Verhältnis zur zeitgenössischen Musik-, Theater- und Literaturszene. Ab 1924/25 hatte das Radio auch eigene Rubriken in großen Tageszeitungen, was die medien- und kulturhistorische Vielfalt der Positionen verdeutlicht. Interviews mit Kulturschaffenden und die pionierhafte Radiohörer-Studie von Paul Lazarsfeld (1932) ergänzten dieses ästhetisch-politische Medienfeld. Der Band bietet etwa 50 programmatische Quellentexte zu zentralen Fragestellungen und Debatten sowie Essays zur Geschichte des Mediums und seinen ästhetischen Visionen, Experimenten und Projekten.

      "Akustisches Drama"
    • Während die Weimarer Republik als spannendes Laboratorium der postexpressionistischen Moderne gilt, bleibt die österreichische Situation der Ersten Republik (1918-34/38) oft selektiv betrachtet. Der Fokus liegt häufig auf dem Verhältnis von Provinz und Habsburgischem Mythos sowie auf wenigen herausragenden Persönlichkeiten, die in Berlin lebten. Es fehlt an einer systematischen Sozialgeschichte der Literatur und an der Kontextualisierung literarischer Texte in den ästhetischen und politisch-sozialen Debatten der Zeit, wie etwa Moderne versus Antimoderne oder Demokratie versus Faschismus. Auch die Auseinandersetzung mit der Medialisierung der Kultur und den Inszenierungsformen in der Öffentlichkeit ist unzureichend. Der vorliegende Band versucht, anhand bekannter und weniger bekannter Stimmen sowie interdisziplinärer Ansätze ein angemessenes Epochenprofil zu skizzieren. Das Spektrum reicht von AutorInnen wie H. Bahr, M. Hartwig, H. v. Hofmannsthal, E. Hoeflich, K. Kraus, R. Musil und A. Schnitzler bis zu Themen wie Umbruch und Konservative Revolution, Jugend, Mode, Hysteriediskurse, Fremdheit, lyrischer Ausdruck, Jazzromane und die Rolle von Schriftstellern als Cineasten.

      Literatur und Kultur im Österreich der zwanziger Jahre
    • Tschabuschniggs in sich facettenreiches Werk, in dem Aspekte und Fragestellungen des sozialen und ästhetischen Wandels im Vor- wie im Nachmärz zum Vorschein treten, sowie wichtige Stationen seiner politisch-juristischen Karriere stehen im Mittelpunkt dieser Studie, die erstmals auch Texte und Materialien aus dem Nachlass sowie aus zeitgenössischen Publikationen zugänglich macht. Als einer der ersten österreichischen Autoren des 19. Jahrhunderts hat Tschabuschnigg Fragen der Kapitalisierung und Industrialisierung, nationale Diskurse, Ordnungsparameter und Standeskonflikte zum Gegenstand seiner Romane, Reiseberichte oder Novellen gemacht. Zeittypisches wird ebenso aufgegriffen wie verworfen und sein Industriellen-Roman zählt dabei gewiss zu einem der kühnsten Textzeugnisse seiner Zeit. Dem Autor wird schließlich der Politiker, Reichsratsabgeordnete und Minister gegenübergestellt und in seinem Rollenverständnis kritisch befragt.

      Adolf Ritter von Tschabuschnigg
    • Im Unterschied zur deutschen und europäischen Roman- und Erzählprosa lastet auf den österreichischen Texten bis weit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts das Verdikt eines peripher-außenseiterischen Status, aus dem nur wenige Einzelleistungen herausragen würden. Daß in dieser Ungleichzeitigkeit, die wesentlich in der komplizierten Verfaßtheit der plurinationalen Monarchie begründet ist, das Rollenverständnis der Schriftsteller, die ProduktionsvorausSetzungen und folglich auch die Texte besonderen GeSetzlichkeiten verpflichtet waren, liegt auf der Hand, ist aber noch nicht systematisch aufgearbeitet worden. Diese Besonderheiten bilden den Ausgangspunkt der Studie, von dem aus in drei Abschnitten (Roman- und Erzählprosa im literatursoziologischen Kontext; Reise- und Stadtbilder als Laboratorien der modernen Prosa; Historischer Roman - Zeitroman - Gesellschaftsroman) das Textspektrum einer anregenden Relektüre unterzogen wird.

      Ungleichzeitige - verspätete Moderne