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Helmut Seng

    Kosmagoi, azōnoi, zōnaioi
    Untersuchungen zum Vokabular und zur Metrik in den Hymnen des Synesios
    Die Chaldaeischen Orakel
    Synesios von Kyrene Politik, Literatur, Philosophie
    Die Tübinger Theosophie
    Formen und Nebenformen des Platonismus in der Spätantike
    • Bezeichnend für Philosophie und Religiosität der römischen Kaiserzeit und Spätantike ist ein hohes Maß an Interaktion zwischen unterschiedlichen Richtungen. Nicht zu unterschätzen ist dabei die Bedeutung eher randständiger und oft exotisch anmutender Strömungen und Texte wie Gnosis, Hermetismus, Chaldaeische Orakel etc., die in intensiver Wechselwirkung mit den konventionelleren Spielarten insbesondere des Platonismus stehen. Ausgehend davon nehmen die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes in den Blick, inwiefern die religiösen Veränderungen in der ‚oikoumene‘ des Mittelmeerraums durch solche Formen der Philosophie beeinflusst wurden oder umgekehrt auf diese zurückgewirkt haben. Besonderes Augenmerk gilt Formen der Spiritualität, der Kontroverse und der Identitätsbildung in der Diskussion um die kanonische Geltung von Lehrmeinungen und autoritativen oder heiligen Texten. Zu nennen sind insbesondere die Auseinandersetzung Plotins mit der Gnosis, die Bedeutung von Orakeltexten für die Entwicklung des spätantiken Platonismus oder der Richtungskampf zwischen Porphyrios und Iamblichos. Dabei wird deutlich, wie neben Formen offener Übernahme oder Ablehnung zum Teil auch unterschwellige Rezeption zum Tragen kommt.

      Formen und Nebenformen des Platonismus in der Spätantike
    • Die Tübinger Theosophie

      Mit einem Nachwort von Helmut Seng

      • 362pages
      • 13 heures de lecture

      Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Laura Carrara und Irmgard Männlein-Robert Mit einem Nachwort von Helmut Seng Der Codex Tubingensis Mb 27 der Tübinger Universitätsbibliothek ist in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit. Dieser Sammelband, den der Tübinger Griechischprofessor Martin Crusius im 16. Jahrhundert kopieren ließ, enthält die Abschrift einer ungewöhnlichen griechischen Handschrift: Diese hatte etwa 100 Jahre zuvor der Humanist Johannes Reuchlin Dominikanermönchen abgekauft, nachdem sie in Konstantinopel bei einem Fischhändler entdeckt und nach Basel gebracht worden war. Leider verbrannte diese Handschrift bei der Bombardierung Straßburgs durch die Preußen 1870 - wie so viele andere kostbare Handschriften aus Antike und Mittelalter. Bei diesem Text, der nach seinem Aufbewahrungsort «Tübinger Theosophie» genannt wird, handelt es sich um ein byzantinisches Exzerpt aus einer spätantiken Schrift eines christlichen Verfassers, eine Sammlung von antiken Orakeln, Wahrsagungen und Weisheitssprüchen. Die meist paganen antiken Orakeltexte und Sentenzen werden in synkretistisch anmutenden kurzen Paraphrasen und Kommentarpassagen christlich (um-)gedeutet, da gezeigt werden soll, dass die alte pagane und die neue christliche Religion im Grunde harmonieren. Diese spektakuläre und komplexe Schrift wird hier erstmals ins Deutsche übersetzt. Ein detaillierter Stellenkommentar erklärt zusammen mit der ausführlichen Einleitung den kultur-, religions- und philosophiegeschichtlichen Hintergrund und die denkwürdige Überlieferungsgeschichte. Der Beitrag von Helmut Seng, einem ausgewiesenen Experten des antiken Orakelwesens, bettet die «Tübinger Theosophie» zudem in ihren generischen und historischen Kontext ein. Irmgard Männlein-Robert ist Professorin für Griechische Philologie an der Universität Tübingen. Sie ist Mitbegründerin und Organisatorin der "Tübinger Platon-Tage und seit 2016 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Laura Carrara studierte Klassische Philologie. Seit Juli 2015 ist sie Akademische Mitarbeiterin der Heidelberger Akademie der Wissenschaften im Rahmen des Akademien-Projektes "Historisch-philologischer Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas". Helmut Seng ist Klassischer Philologe und ev. Theologe. 2003 habilitierte er sich an der Universität Konstanz. Seit 2009 lehrt er am Institut für Klassische Philologie der Universität Frankfurt am Main.

      Die Tübinger Theosophie
    • Die Chaldaeischen Orakel

      • 420pages
      • 15 heures de lecture

      Hans Lewys 1956 in Kairo erschienenes Buch 'Chaldaean Oracles and Theurgy. Mysticism, Magic and Platonism in the later Roman Empire' hat die Erforschung der Chaldaeischen Orakel angeregt wie kaum ein zweites Werk. Das 50. Jahr seit der Veröffentlichung war der Anlass einer Tagung zu den Chaldaeischen Orakeln, die 2006 in Konstanz stattfand. Die im vorliegenden Sammelband enthaltenen Beiträge gehen auf diese Veranstaltung zurück. Sie beleuchten die Chaldaeischen Orakel in ihrem religiös-philosophischen und literarischen Kontext, der etwa die Chaldaeerbilder der römischen Kaiserzeit und die Tübinger Theosophie umfasst. Ferner gehört ihre historische und systematische Interpretation, wie die Verfasserfrage und die Problematik des Monismus, ebenso zur weiteren Erschließung wie die konkrete Exegese von Einzeltexten (vor allem zu Hekate sowie zu Glaube, Wahrheit, Liebe und Hoffnung). Das breite Spektrum ihrer Rezeption durch pagane und christliche Autoren der Spätantike (Iamblichos, Proklos) und des Mittelalters (Michael Pellos, Nikephoros Gregoras) sowie durch esoterisch geprägte Dichter der Neuzeit wie W. B. Yeats und E. Pound runden die Deutung und das Verständnis der Chaldaeischen Orakel ab.

      Die Chaldaeischen Orakel
    • An der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert nach Christus entstanden, stellen die Hymnen des Synesios ein geistes- und literaturgeschichtliches Dokument dar, das ganz dem Umbruch- und Übergangscharakter der Epoche entspricht und dabei doch in seiner Eigenart einzigartig bleibt. Bezeichnend für die Theologie dieser Gedichte ist ihre besondere Zusammenschau von Neuplatonismus und Christentum. Die künstlerische Gestaltung zeichnet sich durch außergewöhnliche metrische Vielfalt aus; vor allem aber fügt Synesios Gedanken, Motive und Formulierungen verschiedener Herkunft virtuos in spannungsreicher Harmonie zusammen. Auf diese Weise stiftet der Dichter neue Zusammenhänge, die ihm erlauben, Philosophie als Poesie zu formulieren, wie besonders eindrücklich das Beispiel des VIII. Hymnus zeigt.

      Untersuchungen zum Vokabular und zur Metrik in den Hymnen des Synesios
    • Kosmagoi, azōnoi, zōnaioi

      Drei Begriffe chaldaeischer Kosmologie und ihr Fortleben

      ΚΟΣΜΑΓΟΙ, ΑΖΩΝΟΙ, ΖΩΝΑΙΟΙ sind Begriffe der Chaldaeischen Orakel (spätes 2. Jahrhundert nach Christus) und des sie rezipierenden Neuplatonismus vor allem eines Proklos (412 bis 485) und Damaskios (um 458 bis um 540); die frühesten Belege der termini finden sich bei Synesios von Kyrene (um 370 bis nach 412), der wichtigste Gewährsmann im Mittelalter ist Michael Psellos (1018 bis nach 1081). Die vorliegende Arbeit geht von der Analyse der späteren Quellen aus, die ΚΟΣΜΑΓΟΙ, ΑΖΩΝΟΙ, ΖΩΝΑΙΟΙ bestimmten Plätzen in der Hierarchie des Seienden zuordnen, um über den Vergleich mit weniger systematischen Quellen und den älteren Belegen auf die ursprüngliche Bedeutung der Ausdrücke zu schließen und die Begriffsgeschichte nachzuzeichnen. Voran steht eine Skizze zur Rezeptionsgeschichte der Orakel und der Überlieferung ihrer Fragmente bis in die frühe Neuzeit sowie zur aktuellen Lage der Forschung. Die in der Einleitung herausgestellte Bedeutung der Auseinandersetzung christlicher Autoren mit der chaldaeischen Tradition, wie sie auch in den beiden Hauptteilen zu ΚΟΣΜΑΓΟΙ sowie zu ΑΖΩΝΟΙ und ΖΩΝΑΙΟΙ zu Tage tritt, wird im Schlusskapitel anhand weiterer Fallbeispiele illustriert. Ein Exkurs zur chaldaeischen Dreiweltenlehre und Anhänge zu Einzelfragen ergänzen weitere Aspekte.

      Kosmagoi, azōnoi, zōnaioi
    • Vorwort – I. M. Weiss: Komatas und Daphnis: am Anfang der bukolischen Spiegelungen – K.-H. Stanzel: , Syracosio ludere versu.‘ Vergils Corydonlied (ecl. 2) und Damonlied (ecl. 8) und Theokrit – H. Seng: Spätantike Bukolik. Zu den Eklogen Nemesians – K. Peters: Bukolische Divergenz und Spaniens weibliche Schattensouveräne. Zum Problem des Sujets in Jorge de Montemayors , Los siete libros de la Diana‘ (1559) – S. Leopold: , Gender Trouble‘ und politische Phantasie in der spanischen Bukolik Früher Neuzeit: Montemayor, Cervantes, Góngora – D. Scholler: Marinos bukolische Stellvertreter zwischen Selbstautorisierung und Selbstverlust – T. Paulsen: Die Rezeption antiker Bukolik in den Werken von Georg Friedrich Händel – L. Rumpf: Am trüben Goldfluss. Zur Bukolik Cláudio Manuel da Costas im Brasilien des 18. Jahrhunderts

      Bukoliasmos
    • Zu den charakteristischen Aspekten der italienischen Renaissance gehört ein esoterisch geprägter Platonismus, der wesentlich auf Vorläufern im byzantinischen Mittelalter beruht. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Chaldaeischen Orakel und der Hermetismus; weiterhin treten neben die Hinwendung zur Weisheit des alten Ägypten vielfältige Varianten des Interesses an Platonismus und Esoterik. Diese Themen, dazu Phänomene der späteren Rezeptionsgeschichte bis in die Zeit der Aufklärung, waren Gegenstand einer Tagung, die vom 19. bis 23. Juli 2010 in Frankfurt am Main stattfand. Die im vorliegenden Sammelband enthaltenen Beiträge gehen auf diese Veranstaltung zurück. Im Mittelpunkt stehen dabei aus byzantinischer Zeit Schriften des Maximos und des Psellos, aus der Renaissance Texte von Nikolaus von Kues und den Florentiner Platonikern des frühen 15. Jahrhunderts bis zu Giovanni Pico della Mirandola. Weitere Beiträge gelten Malerei (Benozzo Gozzoli), Architektur (Leon Battista Alberti, Filarete) und dem Interesse an magischen Gemmen. Auf die spätere Rezeptionsgeschichte zielen Artikel zu Jean Le Clerc und den Freimaurern bis ins 18. Jahrhundert.

      Platonismus und Esoterik in byzantinischem Mittelalter und italienischer Renaissance