This book makes a case for the acknowledgment and cultivation of poetic
thinking-the kind of thinking we find in literature and the arts-for their
uninhibited wisdom is vital for the protection of our social, political, and
cultural freedom.
In the past fifty years, the relationship of German and Israeli cultures has evolved from one of mutual estrangement to one of mutual fascination. This volume will be the first one dedicated to the outgrowth of this exchange: 'German-Hebrew Studie
Barbara Honigmann ist eine der bedeutendsten deutschen Schriftstellerinnen unserer Zeit. Sie zeichnet in ihrem Werk die Konturen unserer Zeit nach: die Zäsur von 1945, die Frage nach der Literatur im Angesicht der Shoah, und das Leben in Europa nach der politischen Wende von 1989. Das Buch versammelt Beiträge von WissenschaftlerInnen, die in Deutschland, Israel und den USA die Literatur Honigmanns im Zusammenhang der deutschen Nachkriegsgeschichte und der zeitgenössischen deutsch-jüdischen Literatur lesen. Da sich Barbara Honigmann in ihrem Werk auch dem heutigen Amerika oder dem Leben im multikulturellen Europa zuwendet, umfassen diese Essays zudem Fragen der Literatur und Kultur im Zeitalter der wachsenden Globalisierung und Neuorientierung in Politik und Gesellschaft.
In seinem Essay untersucht Amir Eshel die Verbindung zwischen Dichten und Denken. Er zeigt, wie Dichtung als freies, ungebundenes Denken wirkt und präsentiert Beispiele zeitgenössischer Künstler, die Inhumanität thematisieren. Eshel ermutigt dazu, dichterisch zu denken und denkend zu dichten, um neue Perspektiven zu gewinnen.
»Deutsche und Juden – ein ungelöstes Problem« hieß eine Diskussion, die im August 1966 im Rahmen des Jüdischen Weltkongresses in Brüssel stattfand. Fünf Männer ungefähr einer Generation, Deutsche und Juden, fragten, was beide Nationen verbindet und was sie trennt, berichteten von ihren Erfahrungen, Ängsten und Hoffnungen. 21 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Shoah, ein Jahr nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Israel kamen Historiker und Politiker zum ersten Mal öffentlich zusammen, um sich auszutauschen. Die Konfrontation blieb nicht aus, ungelöste historische Fragen kamen auf, die sich mit politischen Beschwichtigungen nicht aus der Welt schaffen ließen. Diese Debatte dauert bis heute an. Dieser Band enthält Texte von Nahum Goldmann, Gershom Scholem, Golo Mann, Salo W. Baron, Eugen Gerstenmaier, Karl Jaspers und Peter Szondi. Er beleuchtet das spannungsvolle Verhältnis zweier Nationen und zeigt, was Deutsche und Juden verbindet, was sie trennt.
In the wake of World War II and the Holocaust, it seemed there was no place for German in Israel and no trace of Hebrew in Germany — the two languages and their cultures appeared as divergent as the directions of their scripts. Yet when placed side by side on opposing pages, German and Hebrew converge in the middle. Comprised of essays on literature, history, philosophy, and the visual and performing arts, this volume explores the mutual influence of two linguistic cultures long held as separate or even as diametrically opposed. From Moses Mendelssohn’s arrival in Berlin in 1748 to the recent wave of Israeli migration to Berlin, the essays gathered here shed new light on the painful yet productive relationship between modern German and Hebrew cultures.
Die zeitgenössische Literatur und die Vergangenheit
Wir haben uns daran gewöhnt, in den menschengemachten Katastrophen der Moderne ein blutiges Schlachtfeld zu sehen, das wir »bewältigen« müssen. Durch die Vergegenwärtigung der Geschichte setzen wir uns jedoch nicht bloß dem Trauma des Früheren aus, wir befragen unsere Gegenwart zugleich radikal auf ihre Sinnhaftigkeit. Die Vergangenheit ist damit immer schon doppelter Natur: Als unerträgliche Last eröffnet sie zugleich einen Möglichkeitsraum der Veränderung – ihre »Zukünftigkeit« ist die Potentialität der Geschichte, Vorschein des Besseren und Maßstab unseres Handelns im Hier und Jetzt. In Auseinandersetzung mit den derzeit bestimmenden Debatten der Philosophie und Kulturkritik wie mit den wichtigsten Autoren der zeitgenössischen Literatur aus den USA, Israel und Deutschland entwirft Amir Eshel in »Zukünftigkeit« eine neue Ethik der Geschichts- und Literaturbetrachtung. Ihr Fluchtpunkt ist eine neue post-utopische Humanität im Eingedenken des Vergangenen.