Jürgen Scharnhorst Livres





«Die lebendige Vielfalt der Sprachen, Kulturen und Regionen bereichern uns» heißt es in der «Berliner Erklärung», welche die Staats- und Regierungschefs von 27 Staaten der Europäischen Union im März 2007 abgegeben haben. Was kann die Politik, was kann jeder Einzelne tun, um diesen Reichtum zu bewahren, vielleicht sogar zu mehren? Wieviele Sprachen gibt es eigentlich in der EU, wie ist ihr rechtlicher Status, in welchen Bereichen werden sie tatsächlich gebraucht? Diese und viele andere Fragen beantwortet dieser Band, der auf Vorträge einer gleichnamigen Tagung zurückgeht. Sprachwissenschaftler verschiedener Disziplinen informieren über die Sprachsituation ausgewählter Länder, erinnern an die unterschiedlichen Traditionen, weisen auf Möglichkeiten hin, das Gewachsene zu pflegen. Der Band ist aber auch ein Plädoyer für Neues, Grenzüberschreitendes; nicht zuletzt ist er ein Beitrag zur Diskussion um die europäische Verfassung und den Vertrag von Lissabon.
Sprachkultur und Lexikographie
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Haben Wörterbücher im Zeitalter des Computers und des Internets weiterhin eine Existenzberechtigung? Und wie soll das gestaltet werden, was an die Stelle traditioneller Nachschlagewerke tritt? Wie müssen die Korpora beschaffen sein, auf deren Grundlage sogenannte «digitale Wörterbücher» entstehen? Was erwarten die Benutzer überhaupt von Wörterbüchern? Oder verlassen sie sich lieber auf die telefonische Sprachberatung? Solche und viele andere Fragen werden in diesem Band von Sprachwissenschaftlern am Beispiel des Deutschen, des Englischen, Französischen, Russischen, Slowakischen, Tschechischen und Ungarischen erörtert. Im Podiumsgespräch diskutieren erfahrene Lexikographen, Experten der Computerlinguistik und Mitarbeiter von Sprachberatungsstellen die «Perspektiven der Lexikographie und die Aufgaben der Sprachkultur».
Der Band geht der Frage nach, unter welchen politischen, sozialen, ökonomischen und insbesondere kulturellen Bedingungen sich in verschiedenen Ländern Europas zu unterschiedlichen Zeiten Sprachbewußtsein entwickeln konnte und wie die Bemühungen um Sprachpflege in einer bestimmten Sprachsituation gefördert oder auch behindert wurden. Folgende Sprachen werden in historisch orientierten Überblicksdarstellungen behandelt: Mittellateinisch, Französisch, Deutsch, Englisch, Altisländisch, Schwedisch, Russisch, Polnisch, Tschechisch, Slowakisch, Ungarisch und Neugriechisch. Ein spezieller Beitrag deckt die gesellschaftlichen Gründe für die Entwicklung des Sprachbewußtseins am Beginn der europäischen Neuzeit auf. Den Abschluß bildet ein Podiumsgespräch «Aufgaben der Sprachkultur in der Bundesrepublik Deutschland»; also: Sprachgeschichte mit Blick auf die Zukunft.
Sprachsituation und Sprachkultur im internationalen Vergleich
- 291pages
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Wie kann man eine Sprachsituation analysieren, um daraus Schlußfolgerungen für die Sprachkultur zu ziehen? Diese grundsätzliche Frage wird hier anhand so unterschiedlicher Sprachverhältnisse erörtert, wie sie in Dänemark, der Schweiz, der Tschechischen und der Slowakischen Republik, in Rußland und im ehemaligen Jugoslawien zu beobachten sind. Exemplarisch geht der Band auf die aktuellen Probleme des Lettischen, des Ungarischen und des Sorbischen ein. Fachleute aus Ost und West beleuchten die einmalige Sprachsituation, die sich für Berlin ergeben hat, dessen beide Stadthälften nach fast 30jähriger Trennung wieder in direkte Kommunikation getreten sind. Die «multilinguale Sprachsituation» dieser Stadt gibt die Möglichkeit, die europäischen Sprachprobleme en miniature zu studieren.