Der Durchbruch von Reklame und Verpackung erfolgte im Zeitalter der Industrialisierung, als Massenprodukte die Märkte überschwemmten. Sie haben in den beiden letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts das Aussehen der Läden und auch die Beziehung des Kaufmanns zum Kunden fundamental verändert und letztlich das Ende der Tante-Emma-Läden eingeläutet, die für eine Präsentation der vielfältigen Waren von ihren räumlichen Möglichkeiten her nicht geeignet waren. Brigitta Seidel vollzieht in Wort und Bild den Siegeszug von Industriewaren wie Waschpulver, Margarine und Fleischextrakt nach, erläutert die Entwicklung der Produkte und zeigt die wichtigsten Werbeträger - Reklamemarken, Blech- und Emailschilder - sowie Kultobjekte der Werbekunst um die Jahrhundertwende. Das Buch erscheint aus Anlass der gleichnamigen Ausstellung im Haus Peters in Tetenbüll/Nordfriesland.
Brigitta Seidel Livres






Reetgedeckte Häuser, die sich hinter Deichen ducken oder zwischen blühende Felder schmiegen, gehören zum typischen Erscheinungsbild der norddeutschen Landschaft. Für viele Menschen der Inbegriff der Romantik ländlichen Wohnens sind sie gleichzeitig lebendig erhaltene Tradition und Zeugnis jahrtausendealter Technik im Hausbau. Schon seit der Steinzeit ist das Reetdach bekannt und hat sich bis heute behaupten können. Seine Entwicklung und seine Bedeutung im Zuge der Geschichte der menschlichen Behausungen zeichnet Brigitta Seidel nach. Neben der Vorstellung der verschiedenen Reetdachtypen, Baustoffe und Bautechniken geht sie besonders auf die Kulturgeschichte dieses traditionsreichen Haustypus’ ein. Auch Volksbrauch und Aberglaube haben am Dach ihre Spuren hinterlassen: Pferdeköpfe als Giebelschmuck, Giebelspieße und Storchennester sind Reminiszenzen daran, die auch heute noch vielerorts zu sehen sind. Wer sich für diese alte Bautradition interessiert, der findet hier viel Wissenswertes rund um das Reetdach, ergänzt mit zahlreichen Bildbeispielen alter und neuer Reetdachhäuser in Schleswig-Holstein.
In der Zauberwelt der Rosen
Eine kleine Kulturgeschichte. Mit alten und neuen Rezepten für die Küche
Die Rose nimmt unter den Blumen eine herausragende Stellung in Kunst und Kultur, Aberglaube und Religion, Medizin, Ernährung und Körperpflege ein. Angesichts ihrer Vollkommenheit in Wuchs, Blüte und Duft wurde sie in fast allen Kulturen zum Symbol der Liebe und Schönheit, der Anmut und Lebensfreude, aber auch von Vergänglichkeit und Tod. Auch in Schleswig-Holstein spielt die Rose eine wichtige Rolle in Heilkunde, Volksweisheit und Küche. Wie bereits hiesige Kochbücher des 18. Jahrhunderts belegen, wurden mit frisch gepfl ückten Rosenblättern Köstlichkeiten zubereitet und die Heilwirkung von Blume und Frucht kenntnisreich angewandt. Der fast verschwenderische Umgang mit Rosenwasser in Verbindung mit Mandeln, Rosinen und Zimt geriet zum Klassiker der norddeutschen Küche, bereicherte Mehl- und Milchspeisen, Suppen, Desserts und Kuchen und verzauberte auf besondere Weise die Advents- und Weihnachtsbäckerei. Dieses Büchlein mit gut 100 – teilweise alten – Hausrezepten will anregen, fast Vergessenes wieder zu entdecken, und dem heutigen Nutzer reiche Anregungen für außergewöhnliche Geschenke und Genüsse, Getränke und Suppen, Kuchen und Plätzchen sowie Desserts und Brotaufstriche an die Hand geben.