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Jens Brachmann

    Der pädagogische Diskurs der Sattelzeit
    Kritik der Erziehung
    Reformpädagogik zwischen Re-Education, Bildungsexpansion und Missbrauchsskandal
    Tatort Odenwaldschule
    Friedrich Schleiermacher. Ein pädagogisches Porträt
    Jugend - Perspektiven eines sozialwissenschaftlichen Forschungsfeldes
    • 'Jugend' ist eine Erfindung der Moderne! Was aber ist das 'Juvenale'? Lassen sich die Vorstellungen über die Entwicklungsphase reduzieren auf psychogenetische Prozesse und die Phänomene individueller Persönlichkeitsbildung? Hat 'Jugend' nicht vielmehr immer auch eine überindividuelle kulturelle Dimension – als Signum ereignishaft eingeschriebener generationaler historischsozialer Erfahrungen? Tatsächlich antizipiert das Bedeutungsfeld gesellschaftliche Idealbilder des Zukünftigen, des Anderen: Das 'Juvenale' verkörpert Hoffnung – 'Jugend' bedeutet, frei zu sein, von den Zumutungen des Konventionellen, frei von der Notwendigkeit, die eigene Existenz durch Erwerbsarbeit sichern zu müssen, frei von Verantwortung und Verpflichtung. Schließlich meint 'Jugend' vor allem auch frei dafür zu sein, Lebensperspektiven – auch riskante, unverantwortliche und existenziell bedrohliche – erkunden zu dürfen. Mit 'Jugend' leistet sich die moderne Gesellschaft ein lebensgeschichtliches Moratorium. Der vorliegende Band dokumentiert und bilanziert die Erträge der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem sozialen Phänomen 'Jugend'. Vor allem werden Einblicke gegeben in aktuelle Perspektiven und künftige Aufgaben einer ambitionierten sozialwissenschaftlichen Jugendforschung.

      Jugend - Perspektiven eines sozialwissenschaftlichen Forschungsfeldes
    • Tatort Odenwaldschule

      Das Tätersystem und die diskursive Praxis der Aufarbeitung von Vorkommnissen sexualisierter Gewalt

      Pädosexuelle Gewalt ist Ausdruck eines Systemversagens. Tatsächlich bedarf es eines »ganzen Dorfes«, um ein Kind zu missbrauchen. Diesbezüglich bieten gerade Internate und Heime potentiellen Tätern und Täterkollektiven besonders günstige Gelegenheitsstrukturen für Gewalt gegen Schutzbefohlene – organisatorische Defizite, Diffusion der Professionsrollen, Verwerfungen in den Hierarchieebenen. Vor allem aber findet man in den Gremien, in den Kollegien oder im institutionellen Umfeld dieser Einrichtungen Mitwissende, Kollaborateure, schweigende Zeuginnen und Zeugen, aktive wie passive Tatbeteiligte, welche die Übergriffe begünstigen. Auf der Grundlage umfangreicher Quellenstudien und kulturhistorischer Analysen dokumentiert »Tatort Odenwaldschule« die Vorkommnisse in dem einstigen südhessischen Reforminternat als ein erschütterndes Beispiel für eine geschlossene Organisation, in der Heranwachsende seit den 1960er-Jahren hundertfach einem solchen »Tätersystem« ausgeliefert waren.

      Tatort Odenwaldschule
    • Reformpädagogik zwischen Re-Education, Bildungsexpansion und Missbrauchsskandal

      Die Geschichte der Vereinigung Deutscher Landerziehungsheime 1947-2012

      Mit der lange überfälligen Geschichte der Vereinigung Deutscher Landerziehungsheime liegt erstmals eine Studie vor, welche die im Jahre 2010 bekannt gewordenen Vorkommnisse sexualisierter Gewalt an reformpädagogischen Internaten in ihrer gesamtgesellschaftlichen Dimension verortet. Am Beispiel der Entwicklung des Privatschulverbandes skizziert das Buch die Verschränkung von individuellen Motivlagen ›bedeutender‹ Vertreter der so genannten Reformpädagogik mit den damit korrespondierenden bildungspolitischen Entwicklungen seit 1945. Sichtbar werden dadurch prekäre Konstellationen der jüngeren Kulturgeschichte unter dem thematischen Doppelbrennglas des Privatschulwesens und der Reformpädagogik, die bis hinein in die Anfänge der ›Lebensreform‹-Bewegung der vorletzten Jahrhundertwende reichen, ambivalente Abgründe der Kulturpolitik der Weimarer Republik aufnehmen, vor allem aber mit den komplexen Gemengelagen bildungsreformerischer Initiativen der Bonner Republik bzw. der Nachwendegeschichte des vereinigten Deutschlands vertraut machen.

      Reformpädagogik zwischen Re-Education, Bildungsexpansion und Missbrauchsskandal
    • Was ist der Kern der Pädagogik? Wo liegen Möglichkeiten der Pädagogik und wo ihre Grenzen? Und wie verhält sich Pädagogik als Wissenschaft zum Sachverhalt der Erziehung? Diese alten und doch zugleich immer wieder neuen Fragen werden im vorliegenden Band „Kritik der Erziehung. Der Sinn der Pädagogik“ aus unterschiedlichen Perspektiven von Erziehungsphilosophie bis Sozialpädagogik in den Blick genommen. Den Referenzrahmen für die Auseinandersetzung mit diesen Fragen bietet die 2006 von Michael Winkler vorgelegte Programmschrift „Kritik der Pädagogik. Der Sinn der Erziehung“. Dabei werden zentrale Motive von Winklers allgemein-pädagogischem Entwurf aufgenommen und kritisch diskutiert.

      Kritik der Erziehung
    • Der pädagogische Diskurs der Sattelzeit

      • 438pages
      • 16 heures de lecture

      Die Studie gibt einen Überblick über die kommunikativen Verhältnisse im pädagogischen Diskurs der Spätaufklärung sowie im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Über eine Kompletterhebung der einschlägigen zeitgenössischen Journalistik und der entsprechenden lexikalischen Gattungsformate werden jene Publikationsmilieus bestimmt, die in dieser Epoche zur Ausdifferenzierung pädagogischer Wissensbestände beitrugen. Dabei zeigt sich nicht nur, dass der Markt an periodischen und lexikalischen Angeboten überraschend breit war, vielmehr wird offensichtlich, dass die Diskussion um die sozialen Sachverhalte Erziehung und Bildung von ganz anderen Interessengruppen und kommunikativen Gemeinschaften getragen wurde, als die erziehungswissenschaftliche Historiografie bislang annahm. Insbesondere der Befund, dass sich die quantitative Expansion der Erziehungspublizistik über verstärkte thematische Profilierungen in Hinblick auf die Bedürfnisse einer Laien- sowie einer Volksschullehrerklientel realisierte, gibt dabei zu der Vermutung Anlass, dass die traditionelle Disziplingeschichtsschreibung die Bedeutung der Philologen, Philanthropen, Katecheten, Erziehungsphilosophen oder der Anthropologen für die Etablierung der pädagogischen Fachdiskussion der Sattelzeit bisher überschätzte. Der Autor schlägt demgegenüber ein anderes Szenario der Ausdifferenzierung, Institutionalisierung und Professionalisierung der pädagogischen Wissenskultur vor.

      Der pädagogische Diskurs der Sattelzeit
    • Enteignetes Material

      Zitathaftigkeit und narrative Umsetzung in Ingeborg Bachmanns „Malina“

      Ingeborg Bachmanns einzig vollendeter Roman des „Todesarten“-Projekts erfordert eine umfassende Berücksichtigung des in den Text integrierten Zitatmaterials, um angemessen gewürdigt zu werden. Der innovativ erzählte Text enthält Motive, Sentenzen und Paraphrasen anderer Autoren, was in der Forschung zwar teilweise anerkannt ist, jedoch nicht die gesamte Bandbreite der literarischen Vorlagen erfasst. Diese Vorlagen sind oft nicht als fremd gekennzeichnet, was ihre Auffindbarkeit erschwert. Die begrenzte Forschung zu den literarischen Einflüssen auf Bachmann ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Eine zentrale Ursache liegt darin, dass intertextuelle Analysen selten von Vertretern der Bachmann-Philologie selbst durchgeführt wurden. Stattdessen sind sie häufig das Ergebnis von „interpretatorischem Überschuss“ vergleichbarer Studien zu anderen Autoren oder zufälliger Entdeckung des Materials durch Interpreten. Bisher wurde nicht gezielt nach literarischen Vorlagen gesucht, insbesondere in Bezug auf die komplexen intertextuellen Bezüge, die Bachmann in ihrem Werk verwendet. Dies lässt die tiefere literarische Vernetzung und den Einfluss anderer Texte auf ihr Schaffen unzureichend sichtbar werden.

      Enteignetes Material