Alles ist schön. Nichts ist schön es kommt nur auf den Betrachter an. Eine schlechte Nachricht genügt und nichts ist mehr so wie früher. Lieber allein als in schlechter Gesellschaft. Um neu anzufangen ist es nie zu spät.
Charlotte Böhler-Mueller Livres






Spannend, beinahe wie ein Krimi, ist das, was die beiden Waldameisen Lisa und Jakob erleben. Nicht weniger aufregend aber ist auch das Abenteuer des kleinen Schneeflöckchens, welchem auf seinem Flug aus der Wolke zur Erde hernieder gar schreckliche Dinge passieren, bis es endlich sanft auf einer Wiese landet, wo, oh je, oh je, noch einige weitere böse Überraschungen warten, ehe es.
Wird in diesem Buch auch immer mal wieder von Fango die Rede sein, so sind es in der Hauptsache doch die Erlebnisse, die Begegnungen und Erfahrungen, welche man en passant gewissermaßen rein zufällig während solcher Kuraufenthalte „gratis“ drein bekommt und im Erinnern mit sich nach Hause trägt. Erlebt und erfahren habe ich sie in einem Zeitraum von zehn Jahren, in denen ich regelmäßig nach Abano gereist bin, um mich Fangoanwendungen und Massagen zu unterziehen, die mir wirklich sehr gut taten und immer noch tun. Seien dies Beobachtungen, gemacht an glücklichen oder auch traurigen Mit-Kurgästen, oder deren mir anvertraute Lebensgeschichten, erzählt von Menschen, die wie ein Chamäleon in einem neuen, anonymen Personenkreis auch selbst zu neuen, anonymen, anderen Menschen werden; zu Menschen, die in fremden Kulissen „eine Rolle spielen“, in denen sie sich gut, schön, begehrenswert und geachtet fühlen. Eine Rolle, die zu verkörpern sie sich in ihrem heimischen Milieu niemals getrauen würden. Oder seien es selbst erlebte Höhepunkte und unerwartete Glücksmomente wie auch tiefe Enttäuschungen. Fango ist für viele Zeitgenossen nicht ausschließlich eine Therapie für den strapazierten, abgenutzten, ja leidenden Körper. Eine Fango-Kur, wie natürlich auch jeder x-beliebige andere Kurlaub, ist für manche Zeitgenossen die einzige Möglichkeit, einmal jährlich aus ihrer Pflichtschiene auszubrechen; selbst einmal zu bekommen, was sie sonst nur geben; selbst beachtet, verwöhnt und bedient zu werden und einfach einmal „Jemand“ zu sein und als „Jemand“ behandelt zu werden. Natürlich wird dieses Buch auch dem Fango und seiner Jahrtausende alten Heilkraft gerecht. Doch es reist eben nicht nur der Körper nach Abano: Die Seele reist mit und sucht bisweilen, was sie zu Hause nicht findet.
Ohne "Laissez-passer"
Buxheim - Basel - Retour
Erinnerungen an eine Einreise in die Schweiz 1947.
