Margaret Atwood befaßt sich in ihren Romanen mit der gesellschaftlichen Stellung der Frau im Laufe der Jahrhunderte. Dabei sind speziell die wechselnden Machtstrukturen im Blickfeld der Autorin. Atwood versteht Macht im Sinne Foucaults als Beziehungsgeflecht, das alle Schichten der Gesellschaft durchzieht. Einseitige Schuldzuweisungen und Klassifikationen werden ad absurdum geführt. Statt dessen zeigt Atwood, wie ihre Protagonistinnen trotz ihrer oft scheinbar aussichtslosen Situation als unterlegenes Opfer einen Weg finden, ihre Kräfte taktisch klug einzusetzen und die bestehenden Machtstrukturen zwar nicht zu ändern, aber für sich zu nutzen und dadurch ihre Lage zu verbessern. Foucaults Prinzip, das besagt, daß Macht und Widerstand sich automatisch bedingen, bewahrheitet sich folglich in Atwoods Romanen.
Hannelore Zimmermann Livres



Kulturen des Lernens
Bildung und Weiterbildung im Wandel
Bildung im Wertewandel. Mit Beiträgen von Ossip K Flechtheim, Wolfgang Pauls, Ekkehard Nuissl, Günther Dohmen, Rolf Schwendter, u. a. Die Textsammlung beschreibt die veränderten Anforderungen an die zukünftige Bildung und Weiterbildung. Die Autorinnen und Autoren entwerfen sachkundige Perspektiven für innovatorische Veränderungen.