Die hier dargebotenen Notizen erscheinen in unterschiedlichen Gestalten und Verdichtungsgraden: Aphoristische Texte, Aperçus, Einfälle, Maximen, Zitate, Fragmente, Fragen, Miniaturen und Materialien zu größeren Betrachtungen. Sie umkreisen auf ihre Weise ein unerschöpfliches Themenfeld: das menschliche Verhalten. Dadurch stehen sie in einer moralistischen Tradition, in der es darum geht, den Menschen möglichst illusionsfrei und pointiert in all seinen Ab- und Hintergründen zu beschreiben.
Thomas Stölzel Livres






Staunen, Humor, Mut und Skepsis
Philosophische Kompetenzen für Therapie, Beratung und Organisationsentwicklung
Ein Blick auf die Bestsellerlisten der letzten Jahre macht deutlich: Philosophie ist en vogue. Das Potenzial aus dem Kanon der Philosophie für Therapie, Beratung und Organisationsentwicklung ist gleichwohl noch nicht gehoben. Die Fähigkeit des Menschen zu Staunen, Humor, Mut und Skepsis bietet für Berater viele Optionen, Problemstellungen unter grundlegenden Aspekten anzugehen. Thomas Stölzel, als Kulturwissenschaftler und systemischer Therapeut seit Jahren in diesem Metier unterwegs, schreibt ein Buch für Praktiker, das eine Fundgrube für an Begriffsgeschichten, Falldarstellungen, methodischen Szenarien und Übungen bietet, sie aber auch in den Stand versetzt, ihre Haltung und ihr Vorgehen aus einer Metaperspektive zu reflektieren.Über eine überwiegend schulengebundene beraterische Kompetenz hinaus philosophische Grundlagen für das eigene Selbstverständnis als Berater, aber auch hinsichtlich einer bestimmten Art der Problemsicht ganz praktisch zu nutzen, ist eine der zukunftsträchtigen Erweiterungen des Rüstzeugs von Therapeuten, Beratern, Coaches, Organisationsentwicklern. Das Buch ist: Kulturwissenschaftlicher Essay, Praxisbuch, Fundgrube, Metakommentar und Anregung zum selbstständigen Denken in einem.
Eine essayistische Annäherung an einen großen Aphoristiker und ein Nachdenken über die spezielle Wirkungsweise seiner finsteren und wortgewaltigen Texte. Thomas Stölzel hat – nach einem zufälligen Aufeinandertreffen auf der Straße – Emile Cioran einige Male in dessen letzten Jahren besucht. Seine Schilderungen dieser Begegnungen und Gespräche sind ein ebenso stimmungsvolles wie genaues Porträt der Stadt und ihres Bewohners: der deutsche Besucher registriert ein bestimmtes intellektuelles Klima in Paris, vor dem und in dem sich die Persönlichkeit des rumänischen Philosophen und Dichters erst richtig entfaltet. In Cafés und in seiner Wohnung in der Rue de l’Odeon spricht Cioran über Celan, über seine Bücher, über Frankreich, das 'Balkanesische', und in all dem entsteht das lebendige Bild eines bemerkenswerten, widersprüchlichen und faszinierenden Geistes. 'Kann man Cioran etwas Schlimmeres antun als ihn verstehen (begreifen, erklären) zu wollen? Schwerlich. Er selbst hielt das vermeintlich erfolgreiche Bemühen um Verständnis für das Schlimmste, was einem Autor widerfahren könne.' Stölzel erspart sich, seinen Lesern und Cioran dieses Unglück und beschreibt die Geschichte der Etikettierungen, mit denen man Cioran im Lauf der Jahrzehnte versehen hat, mit mildem Spott – und lässt im übrigen den Dichter-Philosophen selbst zu Wort kommen.
Was machen wir mit der Sprache – und was macht sie mit uns? Dieser scheinbar selbstverständlichen Komplexität gehen die meisten der hier versammelten, oft verdichteten Aufzeichnungen und Notate nach. Noch vor dem geschriebenen Wort waren das Bild und die darin abgebildete Wirklichkeit der Anfang der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Welt. Diese Bilder und ihre Hervorbringer stehen auch hier am Anfang, bevor die Möglichkeiten der Verkürzung vorgeführt werden. Ausgehend von zwei Metaphernfeldern und einigen Bemerkungen zur Besonderheit der aphoristischen Form, werden in der Folge anhand buntgemischter Reflexionsscherben unterschiedliche Blicke auf Sprache, Sprachverwender, auf Worte, Wörter und Sätze geworfen. Ein Kapitel beschäftigt sich allein mit der oft unfreiwilligen Richtigkeit vermeintlich falschen Sprachgebrauchs. Ein weiteres gilt den Verhaltensweisen und Lebenstechniken des sprachmächtigen Tieres Mensch. Zuletzt wird in Gestalt einer historischen Phantasie von den Entstehungsbedingungen des ersten eigentlichen Aphorismenbuchs der Weltliteratur erzählt und damit vom Beginn der Möglichkeit, Ideen, Erfahrungen und Beobachtungen in verkürzter Form zur Sprache zu bringen. Ein Buch für irritationsbereite Leser, die Freude am Überprüfen ihrer Meinungen und an der Lebhaftigkeit ihrer Wahrnehmungen und Gedanken haben, nicht allein in sprachlicher Hinsicht.
Die Welt erkunden
Sprache und Wahrnehmung in Therapie, Beratung und Coaching
Sprache und Wahrnehmung werden oft unreflektiert genutzt, was zu zahlreichen Problemen führt. Die im Buch vorgestellten methodischen Anwendungen helfen, diese Probleme zu erkennen und zu lösen. Es bietet zwei methodisch aufbereitete Zugänge, die für persönliche und berufliche Orientierung von Bedeutung sind: Sprache als Erkenntnismittel und phänomenologische Welterfahrung. Diese Ansätze regen zum Selbstdenken und kritischen Hinterfragen an und intensivieren die persönliche Lebenswelt. Der Text wechselt zwischen essayistischen und erläuternden Abschnitten sowie praktischen Übungen, die es ermöglichen, die Thesen und Reflexionen an der eigenen Erfahrung zu überprüfen. Die praktischen Einheiten zeigen, wie Philosophieren als konkreter Handlungsvollzug sichtbar wird. Die Methoden basieren auf einem umfangreichen Materialfundus, der über viele Jahre durch die Arbeit mit Einzelnen, Gruppen und Organisationen erprobt wurde. Das Buch richtet sich nicht nur an Therapeuten, Berater oder Coaches, sondern an alle Leser, die ihre Erfahrungen vertiefen und ihre Lebensmöglichkeiten erkunden möchten.
Wozu philosophieren? Wie lässt sich das philosophische Potenzial jedes Menschen entwickeln und in Therapie, Beratung, Coaching und Organisationsentwicklung nutzen? Dieses Buch knüpft an »Staunen, Humor, Mut und Skepsis. Philosophische Kompetenzen für Therapie, Beratung und Organisationsentwicklung« an. Im Fokus stehen das lösungsdienliche Fragen und das fragenerhaltende Lösen. Das Kernstück des Buches bilden fünf Elemente der philosophischen Praxis und Beratung –Anthropologie, Biografie, Selbstsorge, Dialogformen und Wissen –, die Thomas Stölzel anhand konkreter Interventionsideen, Beispiele und Übungen vorstellt. Ein Gespräch über das Selbstdenken beschließt den Band.
In der vorliegenden Studie wird der Versuch unternommen, aphoristische Texte vornehmlich in ihren Wirkungsweisen und Rezeptionsmöglichkeiten zu untersuchen; somit verstehen sich Stölzels Überlegungen als Ergänzung zu den bisher unternommenen Bemühungen, wissenschaftliche Klarheit und nachvollziehbare Überschaubarkeit in das komplexe und schwer eingrenzbare Phänomen aphoristischer Texte zu bringen.