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Doris Claudia Mandel

    1 janvier 1951
    Laura unter den Wipfeln und der Prinzipal Tod
    Die Zähmung des Chaos'
    Unter den Maulbeerbäumen
    Die Historie von der abgeschlagenen Hand im Dom zu Merseburg
    Der Fall Stadler und Des Bäckers Fluch
    Brautschau zu Lauchstädt
    • Brautschau zu Lauchstädt

      Ein Stück für die Bühne und eine Chronik fürs Radio

      Im vorliegenden Band sind zwei Stücke um Episoden aus dem Leben des deutschen Schriftstellers Friedrich Schiller vereinigt. Das erste, »Der Knaster oder Das Göttliche auf Erden«, hat die längste Entstehungsgeschichte. Es war ursprünglich als Vorlage für ein Musical gedacht, das zu Beginn der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts am damaligen Landestheater von Halle an der Saale entstehen sollte, hat aber nach der Absage des Vorhabens im Verlaufe der Zeit begonnen, ein Eigenleben zu führen. Der Text konzentriert sich auf jenen Tag, an dem der Eleve Schiller aus der Stuttgarter Karlsakademie flieht und stellt neben dem Konflikt mit dem aufklärerisch despotischen Herzog jenen mit Schillers Kameraden in den Mittelpunkt. Das zweite Stück unter dem Titel »Brautschau zu Lauchstädt« ist für den Hörfunk oder vergleichbare Medien gedacht und weit nach dem ersten entstanden. Es hat die ménage à trois zwischen Schiller und den Schwestern Lengefeld zum Gegenstand, von der ersten Begegnung der drei bis ins Jahr nach der Hochzeit Schillers. Beide Texte orientieren sich stark an den Tatsachen, soweit sie uns zugänglich sind, verhehlen aber auch nicht die literarische Tradition, die hier und da zu Zitaten führt.

      Brautschau zu Lauchstädt
    • Der Fall Stadler und Des Bäckers Fluch

      Ein Volksstück und ein Opernlibretto

      Der Band vereinigt zwei Kriminalfälle unterschiedlicher Art. Der erste in dem Volksstück Der Fall Stadler schildert eine authentische Begebenheit aus dem Württemberg des Jahres 1850 und führt uns ins nachrevolutionäre Biedermeier zu einem Goldarbeiter und seiner Geliebten, einer Näherin, die beide ums nackte Überleben und gegen den gesellschaftlichen Druck eines sinnentleerten Ehrbegriffs kämpfen. Der zweite in Des Bäckers Fluch fußt auf zwei Erzählungen des japanischen Autors Haruki Murakami und behandelt einen in der fernöstlichen Gegenwart angesiedelten, rein fiktiven Raubüberfall, der hier zum Libretto für eine Opera buffa verarbeitet und ursprünglich für einen von netzzeit Wien, dem Luzerner Theater und von Opera Genesis London ausgeschriebenen Wettbewerb verfasst worden ist. Ein frisch verheiratetes Ehepaar, sie Designerin, er Rechtsanwalt, trifft sich mitten in der Nacht vor dem heimischen Kühlschrank, weil es von einem unerklärlichen Heißhunger geplagt wird. Bei dieser Gelegenheit erzählt der Mann die Geschichte, wie er, Jahre zuvor, zum Verbrecher geworden ist und deswegen einem Fluch unterworfen wurde, bei dem der Hunger die zentrale Rolle spielt.

      Der Fall Stadler und Des Bäckers Fluch
    • Obwohl ihre Ehe mit dem jungen deutschen König Heinrich IV. lange von Hass- liebe geprägt ist und auf Seiten des Mannes auch von der Furcht vor der sexu- ellen Vereinigung, bemüht sich die Königin Berta von Susa unverzagt um ihren Gemahl, der beim Versuch, den Schatten seines übermächtigen Vaters, des Kai- sers Heinrich III., hinter sich zu lassen, kläglich zu scheitern droht, wobei ihn besonders enttäuscht, dass sein großes Ziel, es seinem Vater gleichzutun und sich in Rom zum Kaiser krönen zu lassen, immer wieder vereitelt wird. Überdies hat Heinrich mit zwei weiteren schweren Konfikten zu kämpfen, von denen sich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen lässt, ob er sie je meistern wird: Zum einen provoziert er im Bestreben, die Reichseinheit durch die Rückgewinnung verlo- ren gegangenen Königsguts zu festigen, unter den sich übervorteilt fühlenden Sachsen einen Aufstand, der die verfeindeten Parteien in einen mehrere Jahre andauernden, blutigen Krieg stürzt, zum anderen führt er eine dramatische Ausei- nandersetzung mit zwei Päpsten, nämlich Alexander II. und Gregor VII., über die Rechtmäßigkeit der Laieninvestitur von Geistlichen und über die Priesterehe, die im so genannten »Bußgang nach Canossa« ihren vorläufgen Höhepunkt erfährt und den König, der gesundheitlich ohnehin angegriffen ist, bis an den Rand sei- ner Existenz bringt. Nicht nur aus Mitleid greift Berta immer wieder ins politische Geschehen ein, sondern auch, weil sie ihren Status als Königin erhalten will, der unter anderem dadurch gefährdet ist, dass ihre jüngere Schwester Adelheid mit Heinrichs Erzfeind Rudolf von Rheinfelden verheiratet ist, einem Hasardeur, der von den sächsischen Aufständischen für den Fall ihres Sieges zum Nachfolger Heinrichs im Königsamt aufgebaut wird. Als dann ein gewisser Reginger, ein frü- herer Dienstmann Heinrichs, behauptet, der König habe ihn dafür bezahlt, dass er die Herzöge Rudolf von Rheinfelden und Berthold von Kärnten ermordet, um mit ihnen die Köpfe des sächsischen Aufruhrs zu beseitigen, entschließt sich Ber- ta zu einer Verzweifungstat, die weder gesühnt, noch von ihr bereut wird, aber den stillschweigenden Pakt zwischen ihr und ihrem Mann umso fester schmiedet. Schließlich besiegt der König seinen inzwischen zum Gegenkönig ernannten Her- ausforderer Rudolf in einer Entscheidungsschlacht bei Milsen an der Elster, doch steht dieser Sieg symptomatisch für sein gesamtes politisches Leben: Er wird ihm zugesprochen, obwohl seine Truppen unterlegen waren.

      Die Historie von der abgeschlagenen Hand im Dom zu Merseburg
    • In Egiswalde, einer brandenburgischen Kreisstadt im Zaucher Fließ, wird vor seiner Villa der Amtsrichter Taubenheim kaltblütig ermordet. Die DNA-Spur verweist auf eine Täterin, die über zehn Jahre hinweg bereits in einer Vielzahl anderer Fälle in Erscheinung getreten ist, aber bislang nicht gefasst werden konnte. Das Motiv ist unklar. Als sich die Ermittlungen festfahren, holt Staatsanwalt Wintersinger seinen Freund aus Studientagen, Alois Benkesser, zu Hilfe. Der mürrische Mann aus Sachsen-Anhalt, der soeben seinen fünfzigsten Geburtstag begeht, hat einmal Chemie studiert und nach einer Phase der Arbeitslosigkeit zum Privatdetektiv umgesattelt. Er soll eigene Untersuchungen anstellen. In dem Hotel, in dem er untergebracht ist, lernt er die geheimnisvolle Tschechin Vera kennen und lieben. Sie arbeitet dort als Kellnerin und begeistert sich nebenbei für die Werke klassischer Komponisten. Als Mitglied eines Musikvereins ist sie einer Bande auf der Spur, die alte Drucke fälscht. Auf rätselhafte Weise scheint dieser Kriminalfall mit dem Mord an dem Amtsrichter in enger Verbindung zu stehen. Ohne es zu wissen, gerät Vera in Lebensgefahr, erst recht als ein weiterer Mord geschieht. Der Lösung mehrmals nahe, muss Benkesser einsehen, dass das Geschehen am Ende für alle Beteiligten, nicht zuletzt für ihn selbst, eine mehr als nur überraschende Wendung bereit hält.

      Unter den Maulbeerbäumen
    • Das vorliegende Buch vereint zwei Essays. Im ersten wird Goethes Gedicht „Wanderers Nachtlied“ („Ein Gleiches“) von 1780 sowohl in seiner Entstehungs-, als in seiner Wirkungsgeschichte untersucht, wobei auch phonologische Untersuchungen nicht ausgespart bleiben, im zweiten gilt die Aufmerksamkeit den Laura-Gedichten aus der „Anthologie auf das Jahr 1782“ von Schiller und ihrer Verzahnung mit dem philosophischen Prinzip der „Mittelkraft“.

      Laura unter den Wipfeln und der Prinzipal Tod