Roger Häußling Livres






Die Zusammenhänge von Technik und Gesellschaft einführend und übersichtlich erläutert Spätestens seit der Actor Network Theory dürfte einem breiteren Publikum für sozialwissenschaftliche Themen deutlich geworden sein, dass es sich bei der Techniksoziologie um keine gewöhnliche Spezielle Soziologie handelt. Techniksoziologie erhebt den Anspruch, das Soziale anders als die Mainstream-Konzepte der Soziologie zu deuten - nämlich durch Einbezug der Technik als konstitutive Komponente. Sie besitzt damit gesellschaftstheoretischen Anspruch. Das zeigt sich in der sozialwissenschaftlichen Innovationsforschung ebenso wie in den Begriffen soziotechnische Netzwerke, Cyborg, soziotechnische Regime und Agency. Das Lehrbuch Techniksoziologie liefert einen aktuellen und umfassenden Einblick in techniksoziologische Ansätze, in neuere Entwicklungen der Techniksoziologie und sozialwissenschaftlichen Innovationsforschung ebenso wie in deren wissenschaftlichen Wurzeln. Das Buch gibt einen umfassenden Überblick und berücksichtigt dabei auch empirische und Praxisfeldperspektiven. Die Einzelkapitel vermitteln den Stoff einer Vorlesungssitzung, sodass sie als Referenzliteratur genutzt werden können.
Die Moglichkeit, komplexe Strukturen visuell darstellen und damit besser beschreiben und analysieren zu konnen, ist ein zentraler Mehrwert der sozialen Netzwerkanalyse. Dies betrifft die Prasentation und Vermittlung von Forschungsergebnissen, die Exploration und Datenanalyse sowie die Erhebung mit Hilfe von Netzwerkkarten, -zeichnungen und -diagrammen. Obgleich die Visualisierung sozialer Netzwerke Teil des Forschungsalltags ist, wird ihre Rolle in der Forschungspraxis und ihr Einfluss auf den Erkenntnisprozess selten thematisiert. Den Potentialen und Grenzen visueller Darstellungen bei der Untersuchung sozialer Netzwerke gehen die Beitrage dieses Bandes nach. Thema sind Netzwerkvisualisierungen und die Rolle bildgebender Verfahren im gesamten Forschungsprozess.
Grenzen von Netzwerken
- 300pages
- 11 heures de lecture
Während Systeme aufgrund ihrer Selbstreferenzialität über klare Grenzen verfügen, wird in der Netzwerkforschung noch kontrovers über den Status von Netzwerkgrenzen diskutiert. Als dynamische, mit Zentren und Peripherien ausgestattete, heterogene Gebilde können sich Netzwerke nicht über ihre Grenzen definieren, sondern durch das, was in ihren Aktivitätszentren passiert. Der Sammelband stellt die aktuelle Debatte vor und präsentiert die dabei bezogenen Standpunkte, wonach Netzwerke gar keine oder zumindest unscharfe Grenzen besitzen, diese zunächst narrativ durch die Akteure erzeugt werden und lediglich forschungspraktische Artefakte bilden, so dass Netzwerke selbst als Grenzen aufzufassen sind. Diese Debatte schärft das Selbstverständnis der Netzwerkforschung erheblich und unterstreicht gleichzeitig die Eigenständigkeit netzwerkforscherischer Ansätze für das Verständnis aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen (z. B. „next society“). Der Sammelband enthält sowohl theoretische als auch empirische Zugänge zu dem Thema.