Plus d’un million de livres à portée de main !
Bookbot

Gennadij E. Kagan

    Der Prophet im Frack
    Oh, du mein russisches Österreich
    Prorok vo frake
    "Sie tanzte ihre Schönheit"
    Die Welt von gestern - heute
    "Mir träumt jetzt von Auschwitz unentwegt ..."
    • Jenseits der offiziellen sowjetischen Lyrik, im Untergrund entstanden und oft nur in illegalen Abschriften von Hand zu Hand gehend schilderten die Gedichte aus den Jahrzehnten der Stalinschen Unterdrückung mit poetischer Wucht und erschütternder Bildhaftigkeit das unsägliche Leid und die Qualen der zahllosen ermordeten Juden in Sowjetrussland und entlarvten die bedrückende Nähe des sowjetischen Antisemitismus zu dem des deutschen Faschismus. Ihre mehr oder weniger bekannten Verfasser wurden verfemt, verfolgt oder sahen sich, wie der spätere Nobelpreisträger Josef Brodskij, zu unfreiwilliger Emigration ins westliche Ausland gezwungen. Heute, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, gehören ihre Werke zum unveräußerlichen literarischen Kulturgut Russlands, finden eine Vielzahl von Lesern, für die sie einst geschaffen wurden, und stellen als beklemmendes Memento mori einen mahnenden Beitrag zur Geschichte der sowjetischen Judenverfolgung im einst von Stalin und seinen Schergen beherrschten Machtbereich dar, die ihr menschenverachtendes Pendant in der sich auf halb Europa erstreckenden Hitlerschen Eroberungs- und Vernichtungspolitik fand.

      "Mir träumt jetzt von Auschwitz unentwegt ..."
    • "Sie tanzte ihre Schönheit"

      • 271pages
      • 10 heures de lecture

      Am Ende ihres wahrhaft bewegten Lebens schreibt die ehedem gefeierte Primaballerina des Moskauer Bolschoi-Theaters Vera Karalli 1972 ein Gesuch an die damaligen sowjetischen Behorden, in die Heimat zuruckkehren zu durfen. Nahezu ein halbes Jahrhundert zuvor, in den Wirren des Burgerkriegs, hatte sie Russland unfreiwillig verlassen mussen und seitdem als Staatenlose die Hohen und Tiefen der europaischen Ballettszene durchlebt, bis sie fur die Ballettenthusiasten von Paris bis London nur noch eine kaum mehr erinnerte Legende gewesen war. Sie hatte getanzt und sie hatte geliebt, in Moskau den grossen russischen Tenor Sobinow, in Sankt Petersburg den Grossfursten Dmitri Pawlowitsch, der die Ahnungslose in die dustere Affare um die Ermordung Rasputins verstrickte. Ein nach dem Mord an Rasputin vom Zaren verfugtes Auftrittsverbot hatte schliesslich auch ihre Karriere als Diva des fruhen russischen Stummfilms beendet. Amsterdam, Luzern und Wien wurden nach dem Krieg die letzten Stationen ihres abenteuerlichen Lebens, das sie im Hilde Wagener-Heim vereinsamt und als Fremde unter fremden Menschen beschloss.

      "Sie tanzte ihre Schönheit"
    • Wodka und Heuriger, Balalaika und Radetzkymarsch – eine Melange, die vielleicht nicht jedem bekommt. Aber wer sich darauf einlässt, dem wird dieses Bändchen aus Satire, Ironie und tieferer Bedeutung vergnüglich-nachdenkliche Ein- und Seitenblicke in österreichische und russische Befindlichkeiten bescheren. Ein gutes Jahrzehnt lang hat der russisch-österreichische Verfasser als leidenschaftlicher Beobachter festzuhalten versucht, was sich ihm darbot in Wien und in Sankt Petersburg, und hat hier wie dort so manche teils kuriose, teils denkwürdige verwandtschaftliche Züge aufgespürt. Gleichsam auf der Spitze des Stephansdoms sitzend und mit den Beinen baumelnd hat er sie mit kritischer Distanz beobachtet, die geschäftig-gemütlichen Alt-Wiener mit ihrem zuweilen wunderlichen Treiben und die russischen Neu-Wiener, die sich in bewährter Moskowiter Manier zu etablieren suchen in dem ungewohnten Wirrwarr der Donau-Metropole.

      Oh, du mein russisches Österreich