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Eva Matthes

    Aufgaben im Schulbuch
    Digitale Bildungsmedien im Unterricht
    Holocaust Education im 21. Jahrhundert
    "1989" und Bildungsmedien
    Schulbücher auf dem Prüfstand
    Kontinuität und Wandel von Wissen in Bildungsmedien
    • Wenn man davon ausgeht, dass Schulbücher bzw. schulbezogene Bildungsmedien generell neben Lehrplänen und noch unmittelbarer als diese die zentralen Steuerungsmittel des Unterrichts sind, also Inhalte und deren Vermittlung entscheidend mitbestimmen, liegt es nahe, sie auf dem Prüfstand sehen zu wollen. Aber: Wer stellt sie auf den Prüfstand? Wer ist berechtigt, dies zu tun? Und welches sind die Prüfkriterien? Ein Schwerpunkt dieses Bandes liegt auf staatlichen Zulassungsverfahren. Diese unterscheiden sich, nicht zuletzt nach Zustand der jeweiligen politischen Systeme, in ihrer Intention und ihrer Beschaffenheit deutlich voneinander. Ein weiterer Fokus gilt den Versuchen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen, Schulbüchern ihre Legitimität abzusprechen oder selber Schulbücher (und zunehmend auch: Online-Lehrmittel) mit bestimmten Inhalten durchzusetzen, beispielsweise aus weltanschaulichen Gründen. Und schließlich enthält der Band auch einschlägige Beiträge, die aus (bildungs-) wissenschaftlicher Perspektive prüfen, inwieweit Schulbücher den aktuellen bildungspolitischen und didaktischen Trends der Umsetzung von Bildungsstandards und Kompetenzmodellen entsprechen.

      Schulbücher auf dem Prüfstand
    • "1989" und Bildungsmedien

      "1989" and Educational Media

      Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes befassen sich mit den Auswirkungen, die „1989“ – verstanden als Chiffre für die fundamentalen politischen Veränderungen in Mittel- und Osteuropa um 1989, häufig als „Wende“, zutreffender als „(Friedliche) Revolution“ bezeichnet – auf Bildungsmedien hatte. Dabei geht es zum einen um die veränderten Produktionsbedingungen und die gesellschaftlichen Herausforderungen, vor die Autorinnen und Autoren sowie Verleger von Bildungsmedien sich in den ehemals sozialistischen Ländern gestellt sahen. Des Weiteren behandeln etliche Beiträge inhaltliche Veränderungen in Lehrmitteln für einzelne Fächer, die den politisch-gesellschaftlichen Veränderungen in den betreffenden Ländern einschließlich der ehemaligen DDR geschuldet waren. Dies betrifft u. a. die Fächer Heimatkunde, Englisch, Chemie, Biologie, Geschichte und Geographie. Neben diesen Beiträgen aus Deutschland, Polen, Rumänien, Russland, Serbien und Tschechien geht es auch um die Darstellung des vereinten Deutschlands und des veränderten Europas in Schulbüchern von Ländern, die selbst nicht von den Umwälzungen betroffen waren – in England, Finnland, Italien, Norwegen und der Schweiz.

      "1989" und Bildungsmedien
    • Der Band beschäftigt sich mit verschiedenen Formen der pädagogischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust, international als „Holocaust Education“ bekannt, an unterschiedlichen Orten, in verschiedenen Ländern und für diverse Zielgruppen. Eine zentrale Fragestellung ist, wie der Holocaust im 21. Jahrhundert pädagogisch thematisiert werden kann, da die direkte Begegnung mit Zeitzeugen zunehmend schwierig wird. Die Autorinnen und Autoren betonen unterschiedliche Aspekte, sehen jedoch das Ziel der Holocaust Education als doppelt an: Einerseits geht es um die Aufklärung über das Holocaust als singuläres Verbrechen gegen die Menschheit, andererseits um die Stärkung humaner Haltungen im Hinblick auf Menschenrechte und deren Verletzungen in der Gegenwart.

      Holocaust Education im 21. Jahrhundert
    • In diesem Band werden wichtige und aktuelle Fragen und Diskussionen zum Einsatz digitaler Bildungsmedien im Unterricht aufgegriffen, seien es die Nutzung digitaler Endgeräte wie Laptops und iPads als Lehr- und Lernmedien oder das digitale Angebot an Lehr- Lernmaterialien, traditionell erstellt von Lehrmittel-Verlagen oder (kostenlos) bereitgestellt von diversen Anbietern im Internet. Die Autorinnen und Autoren befassen sich zunächst mit (medien-)didaktischen und bildungspolitischen Grundsatzfragen, die mit der Verwendung digitaler Medien und dem Einflussverlust staatlicher Lehrmittelkontrolle einhergehen (können). Einen zentralen Themenschwerpunkt bilden kostenlose Lehr-/Lernmaterialien aus dem Internet und ihre Nutzung; hier geht es neben quantitativen Erhebungen vor allem um Fragen der fachdidaktischen Qualität und Aktualität. Ein weiterer Fokus des Bandes liegt auf den Möglichkeiten und Grenzen digitaler Schulbücher und Medienverbünde und auf deren technischer Weiterentwicklung. Und schließlich geht es um die didaktischen Herausforderungen, vor die sich einerseits Lehrende und Lernende bei der Benutzung digitaler Bildungsmedien gestellt sehen (erweisen diese sich doch keineswegs als „Selbstläufer“), und vor denen andererseits die Autoren und Autorinnen digitaler Lehr-/Lernmaterialien stehen, wenn diese tatsächlich einen Mehrwert besitzen sollen.

      Digitale Bildungsmedien im Unterricht
    • Die Autoren und Autorinnen dieses Bandes befassen sich – aus bildungshistorischer, allgemein- und fachdidaktischer bzw. lehr-lern-theoretischer Perspektive – mit Formen, Funktionen und Wirkungen von Aufgaben in Schulbüchern. Dabei werden in Aufgaben explizit und implizit enthaltene Ideologien und Weltanschauungen (etwa während der Franco-Diktatur, in der englischen Kolonie Nigeria, in der DDR und der Bundesrepublik) ebenso in den Blick genommen wie das jeweilige Bild vom Kind und Jugendlichen als Lernendem, das in Aufgaben zum Ausdruck kommt, und die Hierarchisierung des Wissens, die sich darin ausdrückt, dass Aufgaben bestimmte Aspekte fokussieren und andere unberücksichtigt lassen. Vor dem Hintergrund der Diskussionen um Bildungsstandards und Kompetenzorientierungen, in deren Kontext die Formulierung von Aufgaben verstärkt an Bedeutung gewonnen hat, befassen sich die Beiträge zur aktuellen Aufgabenkultur u. a. mit Sachkundebüchern für die Primarstufe, mit Deutsch-, Geschichts-, Geographie-, Religions-, Mathematik- und Fremdsprachen- sowie Musiklehrbüchern. Dabei reicht das Spektrum von den Auswirkungen neuer Rahmenpläne und Abiturrichtlinien bis hin zu empirischen Erhebungen zur Verwendung von Lehrbuchaufgaben.

      Aufgaben im Schulbuch
    • Das Spannungsfeld zwischen Schulbuch, Lehrplan und Unterrichtspraxis eröffnet der Schulbuchforschung ein umfangreiches Feld möglicher Untersuchungen. Dabei sind nicht nur das engere Wechselverhältnis zwischen Lehrplan und Schulbuch von Interesse, sondern z. B. auch die Herkunft und die Struktur des Schulbuchwissens, die bildungspolitische und methodisch-didaktische Steuerungsfunktion und die Wirkungen des Schulbuchs auf die Binnenstruktur des Unterrichts. Wichtig ist in diesem Zusammenhang außerdem die Reflexion der forschungspraktischen Vorgehensweise. Das Wechselverhältnis zwischen Schulbuch, Lehrplan und Unterrichtspraxis wird in diesem Band aus vielfältigen transdisziplinären Perspektiven betrachtet. Im ersten Teil wird die aktuelle Diskussion zur theoretischen und methodischen Fundierung der Schulbuchforschung aufgegriffen und im zweiten Teil die Thematik anhand historischer Fallbeispiele verdeutlicht. Der dritte Teil ist schwerpunktmäßig dem Unterrichtsfach Geschichte gewidmet, während der vierte Teil Perspektiven der amerikanischen Musikpädagogik, der Schreibdidaktik, der Didaktik des Französischen und der Didaktik der Informatik einfängt.

      Das Schulbuch zwischen Lehrplan und Unterrichtspraxis