Die heilige Theodosia von Konstantinopel ist eine herausragende Figur unter den Märtyrern des Bilderstreits, deren Martyrium und Kult während der Palaiologendynastie einen bemerkenswerten Aufschwung erlebten. Im Gegensatz zur mittelbyzantinischen Zeit gibt es aus dieser Epoche zahlreiche Quellen über ihr Leben, ihre Reliquien und Wundertaten. Neben den traditionellen Synaxaria finden sich auch Erwähnungen in Geschichtswerken, Dichtung, Hymnografie und den Reiseberichten russischer Pilger, die die Bedeutung und den Einfluss der Heiligen in dieser Zeit verdeutlichen.
Dieser Sammelband vereinigt sechsundzwanzig Beiträge zur byzantinischen Literatur, in denen renommierte Byzantinisten Themen aus dem Bereich der Epistolografie, Historiografie, Hagiografie, Philologie und Prosopografie behandeln. Unter den untersuchten Texten bzw. Dokumenten finden sich etliche, die neu ediert worden sind.
Die Arbeit leistet einen Beitrag zur Klärung textgeschichtlicher Probleme der spätbyzantinischen Hagiographie und Rhetorik anhand des literarischen Schaffens des Patriarchen von Konstantinopel Gregor von Zypern. Diese herausragende Persönlichkeit der Palaiologenzeit erlangte großes Ansehen, was zur weiten handschriftlichen Verbreitung seiner vier rhetorischen und fünf hagiographischen Werke bis ins 19. Jahrhundert führte. Zu den rhetorischen Werken zählen Lobreden auf Kaiser Michael VIII. und Andronikos II. Palaiologos, während die hagiographischen Werke Lobreden auf den hl. Georg, Dionysios Areopagites, Euthymios von Madyta, die hl. Marina und eine Vita des hl. Lazaros Galesiotes umfassen. Nach einer kurzen Biographie werden die Entstehungsdaten und -umstände seiner Werke untersucht. Ein zentraler Teil der Arbeit beschreibt 95 Handschriften, die seine Werke überliefern, deren Inhalt in vielen Fällen erstmals vollständig erfasst wurde. Die Analyse dieser Textzeugen brachte neue Erkenntnisse über ihre Kopisten, Provenienz und Datierung. Die Diskussion der stemmatischen Verhältnisse widerlegt die Ansicht, dass einige Handschriften die von Gregor angekündigte „Ausgabe“ repräsentieren. Zudem zeigt die Untersuchung, dass die Vervielfältigung seiner Werke in der Palaiologenzeit von der üblichen Praxis abweicht. Die Ergebnisse könnten durch zukünftige stemmatische Untersuchungen anderer hagiographischer Dossiers bestätigt werden. Erg