Albert Gouaffo lehrt an der Universität Dschang, Kamerun, Fac. de lettres et des Sciences humaines. Lutz Götze ist seit 1992 Professor für Deutsch als Fremdsprache an der Universität des Saarlandes. Hans-Jürgen Lüsebrink ist seit 1994 Lehrstuhlinhaber für Romantik an der Universität des Saarlandes.
Albert Gouaffo Livres




Koloniale Verbindungen - transkulturelle Erinnerungstopografien
- 243pages
- 9 heures de lecture
Der »methodologische Nationalismus« der Geschichtswissenschaft scheint heute weitgehend überwunden zu sein. Es zeigte sich jedoch, dass im aktuellen Paradigma »Globalgeschichte« mit seinen großen Erzählungen zugleich neue Ausschlüsse produziert werden. Dieser Band zeigt eine alternative Möglichkeit der Überwindung des nationalstaatlichen Deutungsrahmens auf: Indem auf der Ebene der Region nach (kolonialen) Verbindungen zwischen zwei Orten gefragt wird - in Geschichte und Gegenwart. Am Beispiel des deutschen Rheinlands und des Graslands in Kamerun wird der Mehrwert dieses Ansatzes deutlich, der andere Interaktionsräume und Interessen sichtbar macht sowie regionale Besonderheiten in der Erinnerungskultur aufzeigt - und zugleich die klassische Erzählung der kolonialen Verbindung zwischen Deutschland und Kamerun unterläuft.
Wissens- und Kulturtransfer im kolonialen Kontext
- 284pages
- 10 heures de lecture
In der deutschen Historiografie wird die deutsch-afrikanische koloniale Vergangenheit als „wirtschaftliches Desaster“ oder als „Ballast“ bezeichnet. Von afrikanischer Seite wird sie als traumatisches Kapitel der eigenen Geschichte angesehen, das nur mit Eroberung und Folterung assoziiert wird. Die beiden Lektüren desselben Phänomens stören erheblich eine gegenseitige Erhellung dieses interkulturellen Gedächtnisses. Ohne die ökonomischen und politisch-ideologischen Aspekte dieser historischen Begegnung zu verklären, versucht das vorliegende Buch, die interkulturelle Dimension der deutschafrikanischen Beziehungen ins rechte Licht zu rücken. Die These ist, dass Deutschland und seine ehemalige Kolonie Kamerun durch ihren Kontakt in vielfältigen gegenseitigen Austauschbeziehungen standen. Die Arbeit zeigt auch, dass auch intensiver Kulturtransfer, wie er im kolonialen Kontext vorlag, nicht unbedingt zur gegenseitigen Verständigung führt. Das Deutsche Reich importierte für die eigene Entfaltung kulturelles Wissen aus Kamerun, aber dieses Wissen war so pragmatisch orientiert, dass im deutschen Publikum nur ein verzerrtes Bild von der eigenen Kolonie entstand.