Welche Entscheidungen – kreativer, praktischer, technischerund finanzieller Art – machen einen Film zu dem, was er ist? Johannes Sievert dokumentiert am Beispiel von Dominik Grafs „Im Angesicht des Verbrechens“ die Entstehung und dieverschiedenen Stadien einer Filmserie. Texte und Interviews von und mit Dominik Graf und den maßgeblich an der Serie beteiligten Mitarbeitern, Redakteuren und Producern, dem Kameramann, dem Ausstatter, der Cutterin, den Komponisten und den Schauspielern geben Einblicke in die komplexen Abläufe und Zusammenhänge einer Film- und Fernseharbeit in Deutschland. Ergänzt wird der Band u. a. durch eine Filmografie und ein Glossar mit den wichtigsten fimtechnischen Fachbegriffen.
Dominik Graf Livres






Kino unter Druck
Filmkultur hinter dem Eisernen Vorhang
Der Regisseur Dominik Graf und die Filmwissenschaftlerin Lisa Gotto widmen sich der Frage, wie Restriktionen und Regelungsdruck die Filmkultur beeinflussen. Der osteuropäische Film aus der Zeit des »Kalten Kriegs« spielt dabei eine herausragende Rolle. Im Fokus stehen ausgewählte Filme aus der ehemaligen CSSR sowie aus Ungarn und Polen, die aus Sicht der Autor*innen zu den schönsten und klügsten der Welt gehören. Warum ist es notwendig, diese Filme wiederzuentdecken? Wie konnten Filmemacher*innen wie Zbynek Brynych, Vera Chytilová, Judit Elek, Agnieszka Holland, Márta Mészáros, Andrzej Wajda oder Krzystof Zanussi unter Zensurbedingungen solche künstlerischen Höhen erreichen? Und wie lässt sich Film an den Grenzhütern der Regelungsbetriebe vorbeischleusen? »Unser Kino war ein Versuch, mit dem Publikum über die Köpfe der Machthaber hinweg zu kommunizieren. Im Nachhinein mag dies absurd erscheinen, schließlich war der Produzent der kommunistische Staat. trotzdem gelang diese Kommunikation, denn die Zensur jagt die Worte, aber das Kino spricht mit Bildern, und Bilder verstand das Publikum zu deuten.« Andrzej Wajda
"Dominik Graf schreibt über Filmklassiker- und Entdeckungen aus Osteuropa, England, Frankreich, Italien, Amerika und Deutschland, über Filmkarrieren und Musik im Film. Seine Auseinandersetzung reicht von populären Fernsehserien und B-Movies über Friedrich Wilhelm Murnau, Max Ophüls, Robert Aldrich, Rainer Werner Fassbinder, Roberto Rossellini bis Jean-Luc Godrad, Steven Spielberg und Robert Altman"--Publisher's website.
Die Erinnerungen von Dominik Graf bieten einen einzigartigen Einblick in das Leben und Schaffen eines der bedeutendsten deutschen Filmemacher. Graf reflektiert über seine künstlerischen Anfänge, prägende Begegnungen und die Herausforderungen der Filmindustrie. Seine Erlebnisse sind durch eine tiefgehende Leidenschaft für das Medium Film geprägt und zeigen, wie persönliche Erfahrungen und gesellschaftliche Entwicklungen seine Werke beeinflussten. Die Autobiografie ist nicht nur eine Hommage an das Kino, sondern auch eine Erkundung der eigenen Identität und Kreativität.
Jesper Petzke erläutert die Organisation der Drehplanung in der Spielfilmproduktion, von der Planung bis zur Umsetzung. Er definiert Drehplanung als eigenständige Disziplin und beleuchtet die komplexen Faktoren, die sie beeinflussen. Das Buch ist essenziell für Produzenten, Regisseure und Produktionsmitarbeiter und enthält ein Vorwort von Dominik Graf sowie Interviews mit Filmschaffenden.
Homicide
- 127pages
- 5 heures de lecture
Erste Folge, erste Szene: Zwei Polizisten suchen nachts auf einem Hinterhof ein Projektil. Sergeant Crosetti präsentiert seinem Partner eines der großen Geheimnisse des Lebens: »Warum nehmen Männer immer ein Buch auf die Toilette mit, Frauen aber nie?« Sein Partner: »Crosetti, you’re a little, fat, Italian salami-brain.« Der beiläufige Plauderton, die beobachtende Kamera – wir erleben hier, wie 1993 mit »Homicide« der Realismus der Polizeiserie neu erfunden wurde. Ein Blick auf »Homicide« ist ein Blick zurück in die Zukunft des seriellen Erzählens.
Das Buch zum gleichnamigen Film enthält das komplette Drehbuch sowie eine Einleitung von Drehbuchautor Michael Klier, der die Figur Siggi mit eigenen Erfahrungen verknüpft. Interviews mit Produzentin Manuela Stehr, Regisseur Dominik Graf und den Darstellern Max Riemelt, Jessica Schwarz und Ronald Zehrfeld bieten interessante Einblicke, ergänzt durch Biografien und Filmografien. Rund 200 Fotos aus dem Film und von den Dreharbeiten, sowie zahlreiche Anekdoten und Hintergrundinformationen, erwecken die Geschichte zum Leben. Siggi (Max Riemelt) strebt 1961 in Dresden eine Karriere als Bühnenbildner an, verliebt sich jedoch in die idealistische Lyrikerin Luise (Jessica Schwarz), die an die Utopie der kommunistischen Gesellschaft glaubt. Durch ihre Bekanntschaft mit ihrem Ehemann Wolle (Ronald Zehrfeld) und der Clique im Nachtclub »Der rote Kakadu« beginnt er, gegen die Gegebenheiten seines Lebens zu rebellieren. Er konfrontiert mutig sein Schicksal, schließt Freundschaften und gerät in Konflikte mit der Staatssicherheit, während er Meißner Porzellan nach Westberlin schmuggelt. Sechs Tage vor dem Mauerbau flieht er nach Westberlin und muss Luise und seine Freunde zurücklassen. Am Ende erkennt er, dass die Zeit die Schönheit nicht raubt; in seinen Erinnerungen bleibt Luise für immer jung und idealisiert.
Das umfassende Gespräch zwischen Dominik Graf und dem Filmjournalisten Stefan Stosch vermittelt nicht nur die Entstehungsgeschichte von DIE SIEGER und beispielhaft die ruinöse Dramaturgie-Chirurgie deutscher Filmproduzenten, sondern auch die singuläre Stellung des Kino- und Fernsehregisseurs Dominik Graf.
