Die Nachbildung von Aktienindizes ist ein zentrales Thema im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis der Kapitalmärkte. Ausgehend von der Finanzierungstheorie hat sich das Tracking von Aktienindizes als Technik im Portfoliomanagement etabliert, die einen Kompromiss zwischen aktivem und passivem Management sucht. Trotz einer unzureichenden theoretischen Fundierung wurde dieser Ansatz wissenschaftlich nur sporadisch untersucht, was überraschend ist, da eine passive Ausrichtung die Basis für strukturiertes Portfoliomanagement bilden sollte. Die Arbeit bietet zunächst ein Kriterienraster für Entscheidungen im Portfoliomanagement und untersucht anschließend die Motive der indexorientierten Vermögensanlage, einschließlich relevanter kapitalmarkttheoretischer Erkenntnisse. Es wird aufgezeigt, dass die Nachbildungsmotive und Methoden der Indexnachbildung stark variieren können. Zudem werden die theoretischen Grundlagen für Modelle der Portfolio Selection erörtert, um konzeptionelle Einblicke in das quantitative, indexorientierte Portfoliomanagement zu geben. Ein spezielles Kapitel behandelt analytische Erkenntnisse zur Indexnachbildung mit Optionen und dem damit verbundenen Abweichungsrisiko. Der empirische Teil widmet sich verschiedenen Varianten zum Tracking des Deutschen Aktienindexes und untersucht drei Portfolioklassen mit unterschiedlichem Abweichungsrisiko. Die Arbeit schließt mit Anregungen zur Gestaltung von Indexprodukten.
